Braunschweiger Werkstück 118: Das Beginenwesen der Stadt Braunschweig

Werkstück 118

Das Beginenwesen war im Spätmittelalter weit verbreitet; so auch in Braunschweig, wo sich seit dem späten 13. Jahrhundert mehr als 15 Beginengemeinschaften - von zum Teil beachtlicher Größe - nachweisen lassen. Allerdings sind nur fünf der Stifter mittelalterlicher Gebinenkonvente bekannt im Unterscheid zu den frühneuzeitlichen Gründern enstprechender Frauengemeinschaften. Beginisches Leben der Frühzeit war dem von Klosterfrauen durchaus vergleichbar; doch wirden die Beginenhäuser im Laufe des 16. Jahrhunderts mehr und mehr zu Fürsorgeeinrichtungen, in denen bedürftige Frauen unterkamen, Frauen, die in Braunschweig bis 1870 immer noch Beginen genannt wurden. Bereits im Mittelalter mussten die Begineninstitute für die Versorgung der Frauen über Grund-, Immobilienbesitz und Kapital verfügen, was den Braunschweiger Rat und nach 1671 die herzogliche Administration veranlasste, die Begineneinrichtungen ihrer Aufsicht und Verwaltung zu unterstellen, um sie fiskalisch und finanzpolitisch nutzen zu können. Dieser Bindung an die politische Macht verdankten Beginenwesen Braunschweigs sein mehr als 650-jähriges Bestehen - es ging erst im Zweiten Weltkrieg unter. Im Buch werden die äußeren Lebensbedingungen der Braunschweiger Gebinen, ihre religiöse Lebensweise, die Organisationsstrukturen der Konvente sowie ihre Beziehung zur Stadtgesellschaft auf der Grundlage einer breiten Quellenüberlieferung anschaulich dargestellt.

Verfasser: Sandfort, Elisabeth  
Verlagsort, Verlag, Jahr: Braunschweig, Appelhans Verlag, 2017
Umfang: 231 Seiten
ISBN: 978-3-944939-29-2 19,90 Euro

 

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