Künstlerischer Wettbewerb zum Kolonialdenkmal

Der künstlerische Wettbewerb soll das bisher im Denkmal formulierte historische Selbstverständnis und dessen darin verhandelte geschichtliche Perspektive kommentieren, aufbrechen, kontrastieren und ergänzen. Ziel ist es, durch den Wettbewerb dieses Stück deutscher Kolonialgeschichte aufzuarbeiten und aus den Wettbewerbsbeiträgen eine künstlerische Arbeit auszuwählen, die in ihrer formalen und konzeptuellen Umsetzung die Verherrlichung regionaler Kolonialgeschichte kritisch reflektiert.

Der Wettbewerb ist hinsichtlich der künstlerischen Ausdrucksformate offen. Primärer Umsetzungsraum für die Entwürfe ist der direkte Standort des Denkmals und sein Umfeld an der Jasperallee, Ecke Franzsches Feld.

Von der Auseinandersetzung der Künstlerinnen und Künstler mit dem Denkmal in einem im öffentlichen Raum sichtbar werdenden Prozess soll eine wachsende Sensibilisierung für die Themenstellungen „Kolonialismus – Dekolonialisierung“ ausgehen und einen gesellschaftlichen Perspektivwechsel fördern. 

Zur Beratung des Gesamtprozesses „Kolonialismus in Braunschweig“ sind zwei beratende Gremien eingerichtet worden, in denen Persönlichkeiten mitwirken, die externe Kompetenz zu unterschiedlichen Schwerpunkten der Kolonialismusforschung einbringen (u. a. historisch und (anti-)Rassismus Forschende, Mitwirkende von aktuellen Prozessen im Rahmen der Dekolonialisierung, künstlerisch tätige Personen und Betroffenengruppen). 

Stand des Wettbewerbsprozesses

Die Verwaltung hat gemeinsam mit dem Künstlerisches Kuratorium in den Jahren 2021 und 2022 die Satzung des Gremiums und die Grundlagen des Ausschreibungsverfahrens für den Wettbewerb erarbeitet. Auf dieser Grundlage erfolgte im Mai 2022 die Auswahl von insgesamt zwölf Künstlerinnen, Künstlern und Künstler-Kollektiven aus den ehemaligen kolonisierten Ländern, von denen sechs an dem Wettbewerb teilgenommen haben. Bis zum Stichtag Ende November 2022 haben Jeannette Ehlers, Satch Hoyt, patricia kaersenhout, Gladys Kalichini, Samuel Baah Kortey, und Anike Joyce Sadiq ihre künstlerischen Projektentwürfe und Modelle eingereicht.

Die vielseitigen Konzepte werden der Öffentlichkeit in der Ausstellung „DECOLONIZING PUBLIC SPACE - Internationaler Künstlerischer Wettbewerb zum Kolonialdenkmal Braunschweig“ im Städtischen Museum, Haus am Löwenwall, Steintorwall 14 in Braunschweig vom 24. Februar bis 11. April 2023 präsentiert. Aus allen Wettbewerbsbeiträgen wird von der Jury ein Entwurf ausgewählt, der 2023/24 im öffentlichen Raum der Stadt Braunschweig realisiert werden soll. 

Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats

Mitglieder des Kuratoriums Künstlerischer Wettbewerb

Projektleitung und -team

Erläuterungen und Hinweise