Präventive Jugendhilfeplanung

Prävention mit Communities that Care (CTC) & Schools that Care (STC)

Zur Verbesserung der Präventionsangebote für Kinder und Jugendliche führt die Stadt Braunschweig alle zwei Jahre (zuletzt im Schuljahr 2017/2018 & 2019/2020) eine Befragung aller Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 7, 9 und 11 an weiterführenden Schulen durch.

Die letzte Befragung wurde Ende Juni 2022 erfolgreich beendet. Vielen Dank allen Beteiligten!

Die Ergebnisse der Befragung werden umfassend für Planungsprozesse zur Präventions in der Kinder- und Jugendhilfe in ausgewählten Stadtteilen (Communities that Care) sowie an den beteiligten Schulen (Schools that Care) aufbereitet.


CTC-Grundlagen

Grundlage von „Communities that Care“ sind langjährige Forschungsergebnisse der Universität Seattle (USA). In mehreren Langzeitstudien wurden Risiko- und Schutzfaktoren ermittelt, die die Entstehung bestimmter Problemverhaltensweisen bei Kindern und Jugendlichen maßgeblich beeinflussen.

Die auf diesen Erkenntnissen basierende CTC-Methode wird in den USA seit 1985 bereits an hunderten Standorten angewandt. Außerhalb der USA ist CTC unter anderem in Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, Australien und Kanada erfolgreich im Einsatz. In Deutschland wird das Verfahren seit 2009 bundesweit in unterschiedlichen Städten und Landkreisen durchgeführt.


Die Befragung

... ist freiwillig, anonym und erfolgt direkt in/an den weiterführenden Schulen
... setzt eine Einverständniserklärung der Eltern bzw. volljähriger Schülerinnen und Schüler voraus.
... erfolgt online und auf Basis eines standardisierten Fragebogens sowie wissenschaftlicher Standards.
... umfasst Fragen zum Wohlergehen von Jugendlichen in den Lebensbereichen Schule, Nachbarschaft, Familie und Freundeskreis.
... im Schuljahr 2021/2022 wird um Fragen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie ergänzt.
... erfolgt in Abstimmung mit den Schulleitungen und der Schulbehörde.
... wird von qualifizierten Moderatorinnen/Moderatoren der Kinder- und Jugendhilfe sowie Schulsozialarbeit begleitet.
... wird durch das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI) ausgewertet.

... wird mit fachlicher Expertise und Unterstützung folgender Kooperationspartner durchgeführt:

        - Landespräventionsrat Niedersachsen (LPR) (Öffnet in einem neuen Tab)
        - Deutscher Präventionstag (DPT) (Öffnet in einem neuen Tab)
        - Deutsches Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI)
        - Universität Hildesheim
        - Braunschweiger Präventionsrat
        - Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz (SBK)

An den bisherigen Befragungen haben jeweils rund 3.500  bis 4.000 Schülerinnen und Schüler mitgewirkt. Herzlichen Dank!

Als Dank für die Beteiligung der Schulen werden für Schulen mit höchster Beteiligung je Schulform (IGS, HS, RS, Gym, BBS) ein Anerkennungsbetrag in Höhe von 500 EUR durch die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz gefördert.

Als Dank für die Beteiligung von Schülerinnen und Schülern werden in diesem Schuljahr erstmals CTC-Preise (z.B. Merlin Gutschein für Eintritt in den Heidepark o.ä. oder VIP-Kino-Karten) eingeführt. Hierzu können sich alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler an einem Losverfahren beteiligen.


Die Ergebnisse

... sind anonymisiert und werden in einem Kommunalbericht zusammengefasst.
... fließen in die Jugendhilfe-, Sozial- und Gesundheitsplanung der Stadt Braunschweig und interessierter Schulen ein. 
... können themen- und schulformspezifisch ausgewertet werden.
... tragen zur gezielten Analyse von Risiko- und Schutzfaktoren bei.
... verbessern die Präventionsangebote für Kinder, Jugendliche und Familien.
... können stadtteilorientiert in die pädagogische Arbeit der Jugendzentren einfließen.

.

Besonderes Augenmerk richtet CTC auf die detaillierte Analyse von Risiko- und Schutzfaktoren.

Schutzfaktoren verbessern das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen (z.B. gutes Selbstwertgefühl und sichere Bindung), während Risikofaktoren zur Entwicklung problematischer Verhaltensweisen beitragen (z.B. Gewalt und Substanzkonsum).

Durch gezielte Prävention werden Schutzfaktoren gestärkt und Risikofaktoren minimiert. Hierzu tragen die Ergebnisse der Befragung bei.

Sonderauswertungen zu fachlichen Themen und schulischen Fragestellungen können beispielsweise folgende Themenbereiche umfassen:

  • Depressionen und Ängste
  • Mobbing und Gewalterfahrungen
  • Genderaspekte und Diversität
  • Substanzkonsum

Die Sonderauswertungen werden auf Anfrage durch Frau Grüning erstellt. 


Anerkennungsbetrag für Schulen & Preise für Schüler*innen

ls Dank für die Beteiligung der Schulen wurden in den Jahre 2020 und 2022 für die Schulen mit der jeweils höchsten Beteiligung je Schulform (integrierte Gesamtschulen, Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, berufsbildende Schulen) ein Anerkennungsbetrag in Höhe von jeweils 500 EUR durch die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz gefördert.

Höchste Beteiligung 

Befragung 2020

Höchste Beteiligung

Befragung 2022

Grund- und Hauptschule Pestalozzistraße

Grund- und Hauptschule Pestalozzistraße
Realschule Georg-Eckert-Straße Realschule Georg-Eckert-Straße
Gymnasium Martino-Katharineum Gymnasium Martino-Katharineum
Wilhelm-Gymnasium Gymnasium Raabeschule
Sally-Perel-Gesamtschule Integrierte Gesamtschule Querum
Berufsbildende Schule V Johannes-Selenka-Schule (berufsbildende Schule)

 

Preisübergabe an Schulen


CTC - Modellstadtteil Lamme

Der Stadtteil Lamme wurde aufgrund der hohen Anzahl hier wohnhafter Kinder, Jugendlicher und Familien als Modellstadtteil für die Umsetzung des sozialräumlichen CTC-Planungsprozesses ausgewählt.

Der Planungsprozess wurde gemeinsam mit unterschiedlichen haupt- und ehrenamtlichen Akteuren aus Lamme unter Federführung der präventiven Jugendhilfeplanung gestaltet.

Der Planungsprozess umfasst u.a. eine gemeinsame

  • Bestandaufnahme
  • Stärken- und Lückenanalyse
  • Erarbeitung eines Aktionsplanes 
  • Umsetzung der Maßnahmen
  • Evaluation

Derzeit werden im Stadtteil Lamme die folgenden Maßnahmen geplant bzw. durchgeführt:

1. Schulung interkultureller Kompetenzen für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende

in Zusammenarbeit mit dem Büro für Migrationsfragen der Stadt Braunschweig

2. Erstellung eines CTC-Kinderstadtplanes und digitalen Angebotsübersicht

in Zusammenarbeit mit dem Lammer Runden Tisch und der Bürgergemeinschaft

3. Projekt "Shake Hands - Gemeinwesenmeditation"

in Zusammenarbeit des Familienzentrum St. Marien und dem iko Institut für Konfliktlösung

Flyer zum Projekt "Shake-Hands"PDF-Datei1,23 MB

Zur Fortführung der Maßnahmen besteht eine Kooperation mit dem Lammer Runden Tisch (Öffnet in einem neuen Tab).

Ansprechpartnerin des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie ist Esther Grüning (Kontaktdaten s.u.).


CTC - Modellstadtteil Schwarzer Berg

Beats am Berg© Quartier Plus

"Beats am Berg" - Sommerfest für Jugendliche am Schwarzen Berge

Am Freitag den 16.06. ab 16:00 Uhr sind Jugendliche und junge Erwachsene am Schwarzen Berg eingeladen, den Beginn der Sommersaison mit Livemusik, Streetfood und einem bunten Begleitprogramm zu feiern.

Ein Highlight des Festes sind die Musik-Acts aus der Braunschweiger Jugendszene:

  • K.NOW.LEDGE
  • 23MINUTES
  • FABIEN DIFFÉ
  • POCOLOCO

Hier können alle selbst künstlerisch oder sportlich aktiv werden. Angeboten werden ein Beatworkshop, Parcours, Siebdruck und Space-Painting zum Mitmachen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Durchgeführt wird das Fest vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Braunschweig in Kooperation mit (Jugend-)Einrichtungen vor Ort: Quartier:PLUS (Nachbarschaftszentrum), St. Nikolaus (Kinder- und Jugendhilfe), Aktivspielplatz „Akki“ vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Kinder- und Jugendzentrum Rühme. Streetfood und Getränke werden vom Braunschweiger Fond für Kinder und Jugendliche gefördert.

Ziel des gemeinsamen Projektes ist es, Jugendangebote im Stadtteil Schwarzer Berg auszubauen. 

„Zunächst wollen wir einfach mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen“, sagt Ayat Tarik (Leiterin des Projekts Quartier:PLUS). „Dann wollen wir herausfinden, was sie vor Ort brauchen, um sich wohl zu fühlen und sich an der Gestaltung des Quartiers zu beteiligen. Wir wollen Räume für junge Menschen schaffen, wo sie sich gleichzeitig frei und gut aufgehoben fühlen.“ 

Hintergrund für die verstärkten Aktivitäten der Stadt Braunschweig für Jugendliche am Schwarzen Berg sind Ergebnisse der Planungsverfahren „Communities that Care“ (CTC) und „Präventionsketten Niedersachsen“.

Ansprechpartnerin des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie ist Esther Grüning (Kontaktdaten s.u.).


Projekt "Schools that Care - STC"

Schools That Care ist ein Planungsverfahren zur passgenauen Stärkung von Präventionsangeboten an den weiterführenden Schulen in der Stadt Braunschweig.

Seit März 2023 wird dieser Baustein zur Verbesserung der Präventionsangebote für Schülerinnen und Schüler als Erweiterung des sozialraumorientierten Planungsverfahrens Communities that Care - CTC vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Braunschweig aufgebaut.

Das Planungsverfahren bietet interessierten Schulen die Möglichkeit ihr schulisches Präventionskonzept gezielt weiterzuentwickeln und auf die Ergebnisse der regelmäßigen stadtweiten Befragung der Schülerinnen und Schüler anzupassen.

Das Projekt wird vom 01.03.2023 bis 28.02.2026 durchgeführt und von der Technikerkrankenkasse gemäß SGB V gefördert.

Ansprechpartnerin des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie ist Eva Gerhards (Kontaktdaten s.u.).

Das Projekt Schools that Care - STC wird im Rahmen des Präventionsgesetzes gemäß § 20 SGB V gefördert durch:


Gesamtkoordination Communities that Care - CTC

Esther Grüning

Anschrift

Eiermarkt 4-5
38100 Braunschweig

Kontakt

Tel.: 0531 4708672


Projektkoordination Schools that Care - STC

Eva Gerhards

Anschrift

Eiermarkt 4-5
38100 Braunschweig

Kontakt

Tel.: 0531 4708669


CTC wird unterstützt durch:

Logo Landespräventionsrat Niedersachsen© LPR
Logo Deutscher Präventionstag© DPT
Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz© SBK

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Quartier Plus
  • LPR
  • DPT
  • SBK