Bevenrode

Wappen von Bevenrode

Bevenrode ist ein Dorf in Südostniedersachsen, das seit der Auflösung des Landkreises Braunschweig am 1.3.1974 ein Stadtteil der Stadt Braunschweig ist. Es ist dort als statistischer Bezirk Nr. 65 erfasst und gehört politisch seit dem 1.11.1981 zum Stadtbezirk 112: Bienrode-Waggum-Bevenrode. Umstritten ist der Beschluss des Stadtrats vom 22.02.2011, nach positiven Abstimmungen der Bezirksräte 111 (Wabe-Schunter) und 112 (Bienrode- Waggum- Bevenrode) diese zum 01.11.2011 zu einem gemeinsamen neuen Stadtbezirk 112 (Wabe-Schunter-Beberbach) zusammen zu legen. 

Bevenrode liegt an der Landesstraße L293 und an der Kreisstraße K31 und hat die Nachbargemeinden Waggum, Bechtsbüttel, Abbesbüttel, Grassel, Wendhausen, Hondelage und Querum. 

1231 Bevenrode - in einer Übereignungsurkunde der Brüder von Plesse an das Kloster Riddagshausen erstmalige Erwähnung als "Bevenrodhe"(1). Eine dauerhafte Besiedlung dürfte um das Jahr 900 erfolgt sein. Namensgebend war nach Untersuchungen des Ortsheimatpflegers der Dorfbach "Beberbach", nach anderen Meinungen ein Dorfgründer namens Bevo. Bis zum Jahr 1564 hatte das Dorf in Richtung Grassel eine Dependance "Klein-Bevenrode"("Lütteken Bevenrode"), die danach "wüst" wurde(1). Nicht weit davon findet sich ein künstlicher Erdhügel ("Hüneberg" oder "Hünenburg" genannt) als letzter Rest einer ehemaligen Turmhügelburg aus dem 12. Jahrhundert. 

Von besonderer baugeschichtlicher Bedeutung für Bevenrode ist die Dorfkirche Sankt Peter und Paul, deren Grundmauern und unteren Kirchturmschichten etwa aus dem Jahr 1170 stammen. Ein grundlegender Umbau fand jedoch in den Jahren 1864 - 1877 statt(2). Im Jahr 1802 wurde nach dem Brand des Vorgängerbaues das heute denkmalgeschützte Pfarrhaus erbaut, das 2002 entkernt, umgebaut und umgenutzt wurde(2). Die Pfarre von Bevenrode umfasste bis 1970 einige Jahrhunderte lang auch die Gemeinden von Waggum (ab 1568) und Bienrode(1642 - 1965).Seit 1970 ist der Sitz des Pfarrverbandes Waggum/Bevenrode in Waggum, die übergeordnete Propstei ist Königslutter.

Erst im Jahr 1705/06 wurde Bevenrode mit den Dörfern Waggum und Bienrode nach wechselreichen Gebietszugehörigkeiten vom Herzogtum Braunschweig-Lüneburg dem Herzogtum Braunschweig- Wolfenbüttel zugeordnet. 

Wie viele andere Gemeinden auch, erhielt Bevenrode größeren Bevölkerungszuwachs nach dem zweiten Weltkrieg durch die Aufnahme zahlreicher Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, so wuchs die Einwohnerzahl von 252 (im Jahr 1939) auf 453 (im Jahr 1950). Durch das große Baugebiet Bevenrode-Nord (seit 1999) stieg die Zahl in jüngster Zeit von 870 (1992) auf 1534 (2009). 

Verkehrstechnisch wird Bevenrode von den Buslinien 424 und M13 bedient. Seit dem 15.11.2010 ist durch den Ausbau des Flughafens Braunschweig- Wolfsburg und der damit verbundenen Kappung der Grasseler Straße eine geänderte Verkehrsführung zur Erreichung der Ortsteile Querum und Gliesmarode und des östlichen Ringgebietes der Stadt Braunschweig entstanden. 

Infrastrukturell sind ein Friseurgeschäft(seit 1994), ein Fliesenleger(seit 1997), eine Autowerkstatt, eine Praxis für Physiotherapie, ein Buchhandelsunternehmen und ein Kiosk mit Pizzeria(seit 2005) zu erwähnen. Zuständige Grundschule ist seit 1969 die Grundschule Waggum, zu der ein Bus-Fahrdienst besteht. Für Kleinkinder gibt es seit 1969 den evangelisch-lutherischen Kindergarten in Bevenrode mit 35 Plätzen im Gebäude der ehemaligen "neuen Schule". Zu den besonderen Aktivitäten im Dorf gehören seit 2002 ein sogenanntes "Brunnenfest" rund um die Kirche, das von mehreren Vereinen organisiert wird und ein "Hof- und Scheunenfest" beim Ortsheimatpfleger. 

Als Vereine und Gemeinschaften sind die Freiwillige Feuerwehr Bevenrode von 1874, die Sportgemeinschaft (SG) Bevenrode von 1963, der VWE Verband Wohneigentum (früher: Siedlerbund) von 1961, der Seniorenkreis Bevenrode sowie einige andere Gruppen aktiv. 

Quellen:
(1) Hildebrand, Heinz: 750 Jahre Bevenrode. Festschrift. Eigendruck 1981
(2) Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Braunschweig, Teil2, Hameln 1996, Niemeyer Verlag

 

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