Kategorie "Bauen und Sanieren"
1. Preis | Bettina und Erik Chazal
Das bestehende Gebäude ist ein über 100 Jahre altes Fachwerkgebäude.
Die Herausforderung bestand darin, dass Erscheinungsbild des Gebäudes zu bewahren und zugleich die energetische Performance des Gebäudes auf einen Stand zu bringen, die sich in Bezug auf Behaglichkeit, Wohnkomfort und Energieverbrauch mit einem modernen Neubau messen kann.
Die Transmissions- und Lüftungswärmeverluste sind durch eine Innendämmung der Außenwände, ein neues Dach, neue Fenster und eine luftdichte Gebäudehülle erheblich reduziert worden.
Heizung und Warmwasserbereitung erfolgen durch eine effiziente Gas-Brennwertheizung. Auf dem Dach des Garagengebäudes im Hof befindet eine Photovoltaikanlage. Der erzeugte Sonnenstrom wird sowohl für den Haushaltsstrom, zur Warmwasserbereitung im Sommer, als auch zum Laden von Elektrofahrzeugen genutzt.
Neben der Energie, die ein Gebäude in seiner Nutzungsphase benötigt, ist die sogenannte graue Energie - dies ist die zur Herstellung der Baustoffe und des gesamten Bauprozesses verwendete Energie - bei einem energieoptimierten Gebäude zu berücksichtigen.
Die Minimierung der grauen Energie und die damit verbundene Reduzierung von Treibhausgasen ist ein essentieller Beitrag zum Klimaschutz und zum nachhaltigen Bauen.
Der diesjährige Preisträger kann hier in vielfältiger Weise punkten. So wurden z.B. die über 100 Jahre alten Holzbalken wiederverwendet, alte Lehmsteine zu Lehmputz verarbeitet und bestehende Backsteine gereinigt und zur sichtbaren Füllung der Gefache eingesetzt.
2. Preis | Dominic Feldmann
Das bestehende Einfamilienhaus wurde am Anfang der achtziger Jahre gebaut. Das Gebäude entsprach der Gebäudealtersklasse. Der Energieverbrauch war erheblich höher als der derzeitige Neubaustandard. Die Wärmeerzeugung basierte vollständig auf fossilen Energieträgern.
Das Gebäude sollte zu einem energieoptimierten Gebäude, dessen Energieversorgung vollständig auf erneuerbaren Energien basiert umgebaut werden, wobei die vorhandene Klinkerfassade nicht verändert werden sollte.
Das Sanierungskonzept beruht auf drei Maßnahmenpaketen. Zum einen ist der Wärmschutz der Gebäudehülle erheblich verbessert worden. Das Dach wurde neu eingedeckt und mit Schafwolle und Hartschaumplatten gedämmt. Die zweischalige massive Außenwand wurde durch eine Einblas-Kerndämmung ertüchtigt, und die Fenster sind gegen Fenster mit Wärmeschutzverglasung getauscht worden. Durch den besseren Wärmeschutz wurde der Heizenergiebedarf mehr als halbiert.
Das zweite Maßnahmenpaket ist das Bohren zweier Brunnen und der Einbau einer elektrischen Grundwasser-Wärmepumpe, die die vollständige Wärmeerzeugung des Gebäudes liefert. Mehr als ¾ der benötigten Wärme kann hierbei dem Grundwasser entzogen werden, der Rest ist der Stromverbrauch der Wärmepumpe.
Das dritte Maßnahmenpaket ist eine dachintegrierte Photovoltaikanlage mit einem Batteriespeicher und einer Ladestation für Elektrofahrzeuge.
Alle Maßnahmen haben dazu geführt, dass das Gebäude im Jahr mehr Solarstrom erzeugt als für den Haushaltsstrom und die Wärmepumpe benötigt werden. Im Jahr 2018 hat das Gebäude einen bilanziellen Stromüberschuss von knapp 1.700 kWh.
Das Gebäude ist damit ein klimaneutrales Plusenergie-Gebäude.
Anne-Sophie und Henning Happe
Das Haus aus den sechziger Jahre präsentiert sich in einem neuen Gewand. Die Gebäudehülle wurde komplett saniert. Vom neuen Dach, über neue Fassaden und neue 3-fach Wärmeschutzfenster.
Als Wärmeerzeuger kommt ein effizientes Gas-Brennwertgerät und eine Solarthermieanlage zum Einsatz.
Durch diese Maßnahmen konnten der Energiebedarf und die Kohlendioxidemissionen erheblich gesenkt werden.
Erik Schurbohm
Das Haus aus den neunziger Jahren wurde auf dem Dach um eine Solarwärme- und eine Solarstromanlage erweitert.
Die Solarwärme dient der Brauchwassererwärmung und unterstützt die vorhandene Gas-Brennwertheizung.
Die Photovoltaikanlage liefert Strom für die Haushaltsgeräte, und kann zusätzlich zum laden des E-Autos genutzt werden.