Obsoleszenz, wer?
In den letzten Jahren nahm die Anzahl der Elektrogeräte pro Haushalt stetig zu. Mehr Geräte zu nutzen bedeutet, mehr Geräte ersetzen zu müssen. Besonders ärgerlich ist es, wenn die Geräte dann vorschnell kapitulieren. Mit dem Begriff Obsoleszenz (lat. „sich abnutzen“) wird der Umstand bezeichnet, dass ein Produkt schon vor Ende seiner üblichen Lebensdauer veraltet oder defekt ist oder sogar sein soll.
Viele Beispiele sind offensichtlich: Akkus, die fest mit dem Gehäuse verbunden sind und nicht ausgewechselt werden können, minderwertige Materialien, Konstruktionen, die nur schwer und zu unverhältnismäßig hohen Kosten repariert werden können oder einfach bewusste Schwachstellen. Durch frühen Austausch wird zwar einerseits die Wirtschaft angekurbelt, andererseits werden aber unnötig zusätzliche Ressourcen aufgewendet. Hinzu kommt die noch zu lösende Entsorgungsfrage.
Obsoleszenz ist nicht nur ärgerlich für den Kunden, sondern auch sehr schädlich für das Klima.
Was sollte man tun?
Wer ganz genau sein will, müsste sich vor dem Kauf mit Faktoren wie Reparierbarkeit, Ersatzteilverfügbarkeit, Modularität, regionale Wartungsmöglichkeit, Wiederverwertbarkeit oder Weiterverwendbarkeit befassen. Da eine derartig gründliche Vorabinformation wohl unrealistisch ist, reicht es oftmals aus, sich über die reine Lebensdauer zu informieren und die Austauschbarkeit des Akkus abzufragen. Letzterer ist ein sehr häufiger Grund, warum funktionstüchtige Geräte schon vorzeitig ersetzt werden müssen.
Verschiedene Umweltzeichen wie der „Blaue Engel“ berücksichtigen speziell Langlebigkeit, Reparierbarkeit und die Austauschbarkeit des Akkus und helfen bei der Produktwahl. Bei der Orientierung helfen Warentests (www.test.de (Öffnet in einem neuen Tab)) und Produktempfehlungen (www.ecotopten.de (Öffnet in einem neuen Tab)). Weitere lesenswerte Links führen zu Informationen über energiesparende Haushaltsgeräte (Öffnet in einem neuen Tab) oder nachhaltige, faire und gut reparierbare Smartphones (Öffnet in einem neuen Tab).
Dem Klima zu Liebe: Auch mal einen Trend verschlafen!
Ein Handy wird durchschnittlich schon achtzehn Monate nach dem Kauf ausgewechselt: Zu reizvoll ist die neue Version, zu reizvoll das Angebot. Für die Umwelt ist jedoch das Produkt das Beste, welches man gar nicht erst kauft - verschlafen Sie also ruhig mal einen Trend. Vieles lässt sich auch teilen, mieten oder gebraucht kaufen.