Wertvolles nicht verheizen!
Strom ist die edelste Form der Energie. Daraus wieder die einfachste Form, nämlich Wärme zu machen, ist schon auf den ersten Blick nicht sinnvoll. 1,5 Millionen Nachtspeicheröfen in Deutschland verursachen 3 Prozent der Treibhausgasemissionen. Heizen mit Strom verursacht 633 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Wärme, Heizen mit Erdgas „nur“ 244 Gramm. Holzpelletheizungen verursachen nur ein Fünfzehntel der Emissionen von Nachtspeicheröfen.
Neben dem viel zu großen ökologischen Fußabdruck vervollständigt die schlechte Regulierbarkeit von Stromheizungen die Liste ihrer wenig positiven Eigenschaften. Ein wesentliches Argument für Viele dürften aber die Brennstoffkosten liefern: Sie liegen bei einer Nachtspeicherheizung um etwa ein Drittel über den Kosten einer Gasheizung. Wer also keinen besonderen Liefervertrag für Nachtstrom besitzt, sollte über Veränderungen nachdenken.
Teure Dinosaurier der Heiztechnik gehören eher ins Museum
Anhänger/-innen der Nachtspeicheröfen führen als Pro-Argument oftmals die Entlastungsmöglichkeit der Stromnetze zu Zeiten großer Anteile von regenerativen Energien an und sprechen von einer zusätzlichen Speichermöglichkeit durch Nachtspeicheröfen. Dieses wäre immerhin besser, als den regenerativen Strom zu verschenken oder die Anlagen abzuschalten.
In der Realität findet die angesprochene Entlastung der Netze durch eine Verwandlung von Strom in Wärme kaum statt. „Zu viel“ Windstrom aus regenerativen Energien, der zur Abschaltung von Windenergieanlagen führt, wird nur an ganz wenigen Spitzenzeiten im Jahr produziert. Darüber hinaus treten diese Spitzenzeiten auch nur im Norden Deutschlands auf. „Zu viel“ Photovoltaikstrom im Netz gibt es - wenn überhaupt - im Sommer. Hier ist dessen Umwandlung in Wärme insofern wenig sinnvoll, als dass dann kaum Heizwärme benötigt wird. Auch der Strom der eigenen Photovoltaikanlage kann so nur unter großen Verlusten speicherbar gemacht werden (sinnvoller ist ein Akku). Heizbedarf und Stromüberschuss aus regenerativen Energien treten nicht zeitgleich auf, so dass im Fall der Fälle letztlich mit klimaschädlichem Kohlestrom geheizt wird.
Nachtspeicheröfen gehören also eher ins Museum, denn energieeffizientere und umweltfreundlichere Alternativen stehen parat. Auf den Internetseiten der Stadt Braunschweig finden Sie viele Erstinformationen zu dem Thema!
Anders verhält es sich bei der Wärmeversorgung mittels einer Wärmepumpe. Hierbei werden aus einer Kilowattstunde Strom drei bis fünf Kilowattstunden Wärme. Wird hierbei teilweise noch selbst erzeugter Photovoltaikstrom verwendet, gibt es keine effizientere Art zu heizen.