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Siebenschläfer (Glis glis)

Siebenschläfer© F. Leo/T. Pröhl

Der Siebenschläfer erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von ca. 13 bis 18 cm und trägt einen dicht behaarten Schwanz von zusätzlich ca. 11 bis 16 cm Länge. Er ist damit kleiner als zum Beispiel ein Eichhörnchen. Seine Fellfarbe ist braungrau mit einem feinen Silberschimmer, die Unterseite ist weiß. Um die Augen herum zeigt er dunkle, ringförmige Strukturen in Form einer Augenmaske. Er gilt als sehr stimmfreudig und lässt sein Pfeifen und Gurren bereits kurz nach Sonnenuntergang hören. Siebenschläfer können ein Alter von bis zu neun Jahren erreichen.

Ihren Namen verdanken die Tiere ihrem ausgedehnten Winterschlaf, der in einigen Regionen von Oktober bis Anfang Juni dauern kann. Zur Vorbereitung auf den Winterschlaf fressen sie sich im Herbst dicke Fettpolster an und graben sich entweder Erdlöcher, suchen Baumhöhlen, Felsspalten oder auch Gebäudeverstecke auf. Etwa vier Wochen nach der Beendigung des Winterschlafes beginnen die Siebenschläfer mit der Paarung. Die Tragzeit umfasst etwa einen Monat und der Wurf besteht meist aus zwei bis sechs Jungtieren. Im Alter von zwei Monaten haben diese die Größe von erwachsenen Tieren erreicht.

Der Siebenschläfer verfügt über einen starken Ortsbezug und entfernt sich selten über größere Distanzen von seinem Nest. Allerdings kann er häufiger den Schlafplatz innerhalb seines Reviers wechseln. Als ausgesprochener Laubwaldbewohner bevorzugt er Buchen- und Eichenmischwälder und meidet reine Nadelwälder. Er kommt sowohl inmitten ausgedehnter Waldgebiete als auch an Waldrändern vor, wobei die Nähe zu Obstgärten vorteilhaft ist. Unter natürlichen Bedingungen werden Altholzbestände bevorzugt.

Die meisten Fundorte weisen eine mehr oder weniger dichte Strauchzone auf. Entscheidend für eine Besiedelung ist ein qualitativ und quantitativ ausreichendes Nahrungsangebot sowie das Vorhandensein von Tagesverstecken.

Der Siebenschläfer ist im Hügelland beheimatet. Die Mittelgebirgsschwelle bildet laut Literaturangaben die natürliche Verbreitungsgrenze. Funde nördlich davon gehen vermutlich auf künstliche Ansiedlungen zurück.

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Bildnachweise

  • F. Leo/T. Pröhl