Braunschweiger Forschungspreis verliehen

Prof. Dr. Ursula M. Staudinger für herausragende Forschungsleistungen geehrt

Braunschweig, 21. November 2014

Am heutigen Freitag, 21. November, erhielt Prof. Dr. Ursula M. Staudinger den Braunschweiger Forschungspreis 2014. Vor 120 geladenen Gästen im Haus der Wissenschaft Braunschweig stellten Oberbürgermeister Ulrich Markurth, der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil, TU-Präsident Prof. Dr. Jürgen Hesselbach und Laudator Prof. Dr. Jörg Hacker, Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, die Wichtigkeit der Forschungs- und Wissenschaftsregion Braunschweig heraus und ehrten die Leistungen der Preisträgerin. Der Braunschweiger Forschungspreis wurde zuletzt 2011 verliehen.

Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth begrüßte die Gäste im Haus der Wissenschaft, darunter die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur Gabriele Heinen-Kljajić und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. Markurth erklärte, dass der Braunschweiger Forschungspreis Ausdruck des Wissenschaftsstandortes Braunschweig sei und Instrument, um diesen nachhaltig und zukunftsorientiert voranzubringen. „Braunschweig wird heute, gerade auch in nationaler und internationaler Perspektive, als bedeutende Universitätsstadt und herausragender Forschungsstandort wahrgenommen“, so Markurth. Dies sei sowohl für die städtische Identität als auch für das Bild der Stadt in der überregionalen Öffentlichkeit wichtig. Über die Auszeichnung sagte er, dass die Preisverleihung Staudingers exzellente Arbeiten auf dem Gebiet der interdisziplinären Alternsforschung ein Themenfeld in den Fokus der Aufmerksamkeit rücke, das als eine der ganz großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gelten dürfe. „Der demografische Wandel erfordert bereits heute Antworten auf die zukünftige Gestaltung von Lebens- und Arbeitswelten.“ Abschließend dankte er der Findungskommission und der Jury des Braunschweiger Forschungspreises.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil widmete sein Grußwort dem Forschungs- und Wissenschaftsstandort Braunschweig. „Braunschweig hat sehr, sehr viel zu bieten“, sagte Weil. Drei Hochschulen, viele Forschungsinstitute und über 20.000 Studierende seien eindrucksvolle Zahlen. „Anerkanntermaßen ist Braunschweig die Stadt, vielleicht auch die Region, die das Attribut ‚am forschungsintensivsten in ganz Europa‘ für sich in Anspruch nehmen kann. Dies ist eine ausgesprochene Auszeichnung und auch ein Standortvorteil“, so Weil weiter. Staudingers Forschungsarbeit bezeichnete er als exzellent. Das Thema Altern sei gesellschaftlich sehr wichtig in Niedersachsen, denn das Land sei bereits mittendrin im demografischen Wandel.

Anschließend sprach Prof. Dr. Jürgen Hesselbach, Präsident der Technischen Universität Braunschweig, über die Interdisziplinarität des Forschungsfeldes der Alternswissenschaft. „Mit dem Braunschweiger Forschungspreis wollen wir Forschungsleistungen würdigen, die sich durch ihre innovativ-interdisziplinäre Bandbreite und ihren Nutzen für Wissenschaft, Wirtschaft und gesellschaftliche Entwicklung in besonderer Weise hervorheben.“ Die Forschung von Staudinger stehe in engem Bezug zu den Forschungen in Braunschweig. Hesselbach nannte die Psychologie, die Medizin-Informatik, die zelluläre Neurobiologie und „Life Sciences“ als Beispiele. Es gehe darum, „Leben zu verlängern und Lebensqualität zu vergessen.“ Für die Zukunft wünsche er sich, dass zwischen Staudinger, der Technischen Universität und den ihrem Forschungsgebiet nahestehenden Forschungseinrichtungen ein fruchtbarer Austausch entstehe.

Laudator Prof. Dr. Jörg Hacker, Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, bezeichnete den Braunschweiger Forschungspreis als einen der angesehendsten Forschungspreise Deutschlands. Staudinger habe in der Vergangenheit acht Nationale Akademien zu einer komplexen Thematik zusammengeführt. „Das erfordert eine Wissenschaftlerin mit einer exzellenten Expertise“, betonte Hacker. Staudinger gelte in ihren Arbeitsgebieten als weltweit führend. Er gab des Weiteren Einblick in ihren „eindrucksvollen Lebensweg“ mit Stationen in Bremen, Berlin, Dresden, an der Standford University sowie seit 2013 an der Columbia University.

Prof. Dr. Ursula Staudinger bedankte sich für die Grußworte und betonte, dass sie sich dem Land Niedersachsen aufgrund ihres ehemaligen Wohnortes Bremen und ihrer Tätigkeit in der Volkswagen Stiftung sehr verbunden fühle. Auch mit Braunschweig verbinde sie langjährige Beziehungen, sowohl mit der Region als auch der Technischen Universität. Zu ihrer Auszeichnung sagte sie: „Ich freue mich sehr über den Braunschweiger Forschungspreis. Ganz besonders, weil damit die interdisziplinäre Alternsforschung, die ich vertrete, in eine Reihe gestellt wird mit der Innovationskraft der Technik- und Naturwissenschaften, die bisher in den Preisträgern gewürdigt wurden.“

Die Jury des Braunschweiger Forschungspreises wählte aus insgesamt sechs nominierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Prof. Dr. Ursula M. Staudinger als Preisträgerin. Mitglieder der mit Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Medien besetzten Jury sind Stephan Weil, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff, Geschäftsführerin AiCuris GmbH & Co. KG, Dr. Norbert Lossau, Ressortleiter Wissenschaft der WELT, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Jürgen Hesselbach, Präsident der Technischen Universität Braunschweig und Vorsitzender der ForschungRegion Braunschweig e. V. Der Jury sitzt der Braunschweiger Oberbürgermeister Ulrich Markurth vor.

Informationen zum Braunschweiger Forschungspreis sind unter www.braunschweig.de/forschungspreis zu finden.

 

Zur Person: Prof. Dr. Ursula M. Staudinger

Staudinger ist seit Juli 2013 Gründungsdirektorin des Robert N. Butler Columbia Aging Centers an der Columbia University, New York. Zuvor war sie Vizepräsidentin der Jacobs University Bremen und Gründungsdekanin des Jacobs Center on Lifelong Learning and Institutional Development.

Weitere berufliche Stationen umfassten u. a. das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und die TU Dresden. Staudinger hat Psychologie an der Universität Erlangen und an der Clark University, Massachusetts (USA), studiert. Sie promovierte 1988 zum Dr. phil. und habilitierte 1997 an der Freien Universität Berlin.

Prof. Dr. Staudinger berät die Deutsche Bundesregierung in Altersfragen und ist u. a. Vizepräsidentin der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und deren Foreign Secretary, Kuratoriumsvorsitzende des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und Mitglied der Academy of Europe.

Fakten zum Braunschweiger Forschungspreis

Der Braunschweiger Forschungspreis zeichnet international herausragende interdisziplinär erzielte Forschungsergebnisse in den Technik-, Lebens- oder Kulturwissenschaften aus. Ein Engagement für Transfer und Nutzung von Wissenschaft in Wirtschaft und Gesellschaft ist Voraussetzung für die Nominierung. Stifterin des Preisgeldes in Höhe von 30.000 Euro ist die Stadt Braunschweig.

Träger des Preises sind die Stadt Braunschweig und der Verein ForschungRegion Braunschweig e. V. Der Braunschweiger Forschungspreis wurde im Herbst 2007 erstmalig vergeben. Weitere Informationen zu den Bewerbungsmodalitäten und der Findungskommission zum Braunschweiger Forschungspreis finden Sie unter www.braunschweig.de/forschungspreis.

Bisherige Preisträger: Prof. Dr. Petra Schwille (2011), Dr. Bertrand Piccard und André Borschberg (2009), Prof. Dr. Sebastian Thrun (2007)

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Heute wurde Prof. Dr. Ursula M. Staudinger mit dem Braunschweiger Forschungspreis ausgezeichnet. V.l.n.r.: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, TU-Präsident Prof. Dr. Jürgen Hesselbach und Oberbürgermeister Ulrich Markurth sprachen Grußworte, Laudator war Prof. Dr. Jörg Hacker, Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.© Foto: Braunschweig Stadtmarketing GmbH / Marek Kruszewski
Prof. Dr. Ursula M. Staudinger wurde für ihre herausragenden Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Alternsforschung geehrt© Foto: Braunschweig Stadtmarketing GmbH / Marek Kruszewski
Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth bei seinem Grußwort.© Foto: Braunschweig Stadtmarketing GmbH / Marek Kruszewski
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil widmete sein Grußwort dem Forschungs- und Wissenschaftsstandort Braunschweig.© Foto: Braunschweig Stadtmarketing GmbH / Marek Kruszewski
Prof. Dr. Jürgen Hesselbach, Präsident der Technischen Universität Braunschweig, sprach über die Interdisziplinarität des Forschungsfeldes der Alternswissenschaft.© Foto: Braunschweig Stadtmarketing GmbH / Marek Kruszewski
Prof. Dr. Jörg Hacker, Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, hielt die Laudatio.© Foto: Braunschweig Stadtmarketing GmbH / Marek Kruszewski
V.l.n.r.: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, TU-Präsident Prof. Dr. Jürgen Hesselbach, Prof. Dr. Ursula Staudinger und Oberbürgermeister Ulrich Markurth bei der Preisübergabe.© Foto: Braunschweig Stadtmarketing GmbH / Marek Kruszewski

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