Stellungnahme von OB Dr. Thorsten Kornblum zu den Entwicklungen bei Volkswagen

Braunschweig, 16. September 2024 - Referat Kommunikation

© Stadt Braunschweig / Daniela Nielsen

Statement vom 10. September:

OB Dr. Thorsten Kornblum äußert sich zur Kündigung der Beschäftigungssicherung und anderer Vereinbarungen, darunter die Übernahmegarantie für Auszubildende und die Regelungen für Leiharbeit durch VW:

"Die heutige Mitteilung des Konzerns verschärft die Dramatik der aktuellen Situation noch einmal. Es muss jetzt schnellstmöglich konstruktive Gespräche innerhalb des Konzerns geben, um die Verunsicherung der Beschäftigten zu beenden. Klar muss sein: Die VW-Standorte in unserer Region dürfen nicht gefährdet werden und die Arbeitsplätze müssen erhalten bleiben. Dafür werden wir kämpfen. Die Beschäftigten des Volkwagen-Werks können auf ihre Leistungen stolz sein, und mit ihnen unsere ganze Stadt. Volkswagen Braunschweig steht für Innovation in Produktion und Entwicklung. Das muss auch in Zukunft so bleiben.“ 

 

Statement vom 2. September:

„Wir haben von den möglichen Einschnitten auch erst heute und nur in den Grundzügen erfahren. Volkswagen ist der wichtigste Arbeitgeber in Braunschweig und der Region, zahlreiche Arbeitsplätze in Zulieferunternehmen und bei Dienstleistern in ganz Niedersachsen hängen von der Unternehmensentwicklung ab. Um die Folgen für die in Braunschweig ansässigen Unternehmenseinheiten und Arbeitsplätze einschätzen zu können, werden wir umgehend den Kontakt zu den Verantwortlichen suchen und die Folgen für unsere Stadt und die Region dann auf Basis der angekündigten Schritte bewerten. 

 

Dass der Konzern diesen Schritt für notwendig hält, ist bedauerlich, in jedem Fall muss darauf geachtet werden, dass mit Augenmaß vorgegangen und die Unsicherheit für die Beschäftigten schnell beendet wird. In unserer Region sind zukunftsorientierte Produktionsstätten wie etwa die Entwicklung und Fertigung der Batteriesysteme ansässig. Dafür gibt es eine hochkompetente Mannschaft, die auch dem Wettbewerb außerhalb des Konzerns gewachsen ist und Innovationen hervorbringt. Das ist für die Belegschaft des Komponenten-Werks Braunschweig zweifelsohne seit Jahren gegeben, zahlreiche Innovationen im Bereich der Komponente wurden hier entwickelt wie zuletzt die Low-Emission-Brake. Und darauf können die Beschäftigten hier und mit ihnen die Stadt stolz sein. Die Weiterentwicklung am Standort unterstützen wir seit geraumer Zeit, nicht zuletzt am Hafen nehmen wir unsere Verantwortung als Standortkommune wahr. Eine Schließung des Werkes Braunschweig darf es nicht geben. Wir werden für unser Werk und die Arbeitsplätze kämpfen.“

Treffen mit Vertretern von Volkswagen in Wolfsburg

Die Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister der niedersächsischen Werksstandorte (v. l. n. r.: Frank Klingebiel, Tim Kruithoff, Dennis Weilmann, Katharina Pötter, Belit Onay und Christian Geiger [Braunschweig, Erster Stadtrat]) richteten einen klaren Appell an Gunnar Killian (3. v. l. Mitglied des Vorstandes der Volkswagen AG).© Stadt Wolfsburg

Pressemitteilung der Stadt Wolfsburg

Die ernste Lage bei Volkswagen beschäftigt sowohl den Konzern, den Betriebsrat und die Beschäftigten als auch die Kommunen der Volkswagen-Standorte. Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann lud aus aktuellem Anlass sowohl die Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister der niedersächsischen Werksstandorte also auch den Vorstand der Volkswagen AG zu einem gemeinsamen Austausch ins Rathaus ein.

Mit Belit Onay (Hannover), Tim Kruithoff (Emden), Katharina Pötter (Osnabrück), Frank Klingebiel (Salzgitter) und Christian Geiger (Braunschweig, Erster Stadtrat) folgten die Oberbürgermeisterin und Oberbürgermeister der Einladung genauso wie die VW-Vorstände Gunnar Killian (Mitglied des Vorstandes der Volkswagen AG für die Geschäftsbereiche Personal und Trucks) und Thomas Schmall-von Westerholt (Mitglied des Vorstandes der Volkswagen AG für den Geschäftsbereich Technik). Vor dem Hintergrund der Diskussionen um mögliche Werksschließungen und die Kündigung der Beschäftigungsgarantie bis 2029 untermauerten die Oberbürgermeisterin und Oberbürgermeister, dass den aktuellen Herausforderungen nur gemeinsam begegnet werden kann.

„Die Sorgen der Menschen durch die aktuellen Entwicklungen bei Volkswagen sind groß. Als Oberbürgermeisterin und Oberbürgermeister der niedersächsischen VW-Standorte appellieren wir an die Verantwortlichen, auf die Schließung eines Volkswagenwerkes in Niedersachsen zu verzichten und die Arbeitsplätze zu erhalten. Wir appellieren außerdem, dass die Verantwortlichen bei Volkswagen diese Krise im Geiste der Sozialpartnerschaft angehen und gemeinsam konstruktive und gleichzeitig soziale Lösungen finden“, erklärt Oberbürgermeister Dennis Weilmann. „Wir hatten einen sehr offenen und ehrlichen Austausch mit Gunnar Killian und Thomas Schmall-von Westerholt, in der wir unsere Bedenken vorbringen aber gleichzeitig auch unsere Unterstützung anbieten konnten.“

Im Übrigen wird auf die Resolution des Niedersächsischen Städtetags verwiesen.

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