Geschichte - in Auszügen

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1224 unter dem Namen "Scepene", als das Alexanderstift in Einbeck 60 Morgen Land in Schapen an den herzoglichen Marschall Wilhelm von Volkmarode verkauft.

Das Sackgassendorf mit dem "Lindenberg" als zentralen Platz bestand über Jahrhunderte aus fünf Ackerhöfen (> 100 Morgen Land), fünf Kothsassen (< 10 Morgen) und drei Hirtenhäu-
sern.

Seit dem ausgehenden Mittelalter (etwa 1448) war das Kloster Riddagshausen im Besitz aller Höfe. Hier mussten die Schapener Spann- und Handdienste ( Ackerleute 52 Spanntage, Kothsassen 26 Handtage) leisten. Das Braunschweiger Gesetz zur Ablöseordnung von 1834 ermöglichte es den Landwirten, gegen eine festgelegte Summe sich von diesen Diensten freizukaufen.

Blick auf Altschapen

Die Wiesen- und Weidewirtschaft ist in Schapen über Jahrhunderte einträglicher gewesen als der Ackerbau, bedingt auch durch die geringen Bodenwertzahlen (zwischen 28 und 40, in der Scala von 1 bis 100 = Magdeburger Börde) So wird für 1754 berichtet, dass die Gemarkung aus 569 Morgen Ackerland, 234 Morgen Wiesen, 320 Morgen Angerland, 183 Morgen Wald und 9 Morgen Teichflächen bestand. Um 1900 waren etwa 200 Morgen Spargelkulturen vorhanden. Da die Ablieferungsbedin- gungen in Braunschweig immer schlechter wurden, entstand 1905 eine eigene Konservenfabrik in Schapen. Landwirte von zehn umliegenden Dörfern brachten ebenfalls ihren Spargel und anschließend anderes Feldgemüse hierher. 1961 erfolgte – bedingt auch durch die preisgünstige fernöstliche Konkurrenz und durch das nun mögliche Einfrieren von landwirtschaflichen Produkten - die Schließung der Fabrik. Die Milchwirtschaft endete in Schapen 1988, weil das Grünland im Südwesten des Ortes aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen werden sollte. 1991 hat der letzte Landwirt in Schapen seinen Betrieb eingestellt. Alle Flächen werden seither von auswärtigen Landwirten bewirtschaftet, Stallungen und Scheunen wurden zum großen Teil in Wohnungen umgewandelt. Nach dem 2. Weltkrieg wurden in den Gemeinderat Persönlichkeiten gewählt, unabhängig von jeglicher Parteibindung. Das verdienstvolle Wirken von Albert Spinn als Bürgermeister und als Gemeindedirektor erhielt durch die Verleihung der Ehrenbürgerschaft seine Würdigung. Andere Ehrenbürger waren der erste und langjährige Lehrer Otto Kampe und der frühere Gemeindekassierer Karl Ohlendorf. Erst 1968 trat ein Wandel ein, als nun poli- tische Parteien stärker in Erscheinung traten. 1974 wurde die bisher selbständige Gemeinde im Landkreis Braunschweig in die Stadt Braunschweig eingemeindet. Mit der Selbstverwaltung gingen verloren u. a. das Recht auf Steuererhebung, Ausweisung von Baugebieten, Bau von kommunalen Einrichtungen. Die Volksvertretung findet nun im Stadtbezirksrat Volkmarode - die ehemaligen Gemeinden Schapen, Volkmarode und Dibbesdorf umfassend - statt, allerdings mit sehr geringen Möglichkeiten der Mitwirkung. 
Die Einwohnerzahlen spiegeln die Entwicklung des Ortes nach dem zweiten Weltkrieg wider, als viele Vertriebene aus dem Osten und stadtmüde Bewohner ihren neuen Wohnsitz in Schapen suchten. 1900 – 250 Einw., 1939 – 520 Einw., 1952 - 856 Einw., 1966 – 1540 Einw. 1974 - 1905 Einw., 1990 - 1759 Einw., 2006 - 1644 Einw., 2014 - ca. 1610 Einw.

Schule und Kirche

Eine Schule ( einklassig bis 1958 ) existierte in Schapen von 1903 bis 1974. Von den ehemaligen Lehrern seien erwähnt der viele Jahrzehnte (1903 bis 1947) hier wirkende Otto Kampe, der Schulleiter Günter Meyer und die Lehrerin Hildegard Harnisch, die schon in den 60er Jahren Projekttage durchführte, indem sie durch Ausflüge in die nähere Umgebung die Kinder mit der Heimat vertraut machte. Der alte Schulbau dient ab 1968 als Begegnungsort des Seniorenkreises, der 1958 fertiggestellte Schulneubau mit drei Klassenzimmern wird ab 1974 als Kindergarten/Kindertagesstätte genutzt. Die Kinder gingen ab 1974 zunächst ins benachbarte Weddel im Landkreis Wolfenbüttel in die Grundschule, ab 1986 nach Volkmarode, einem Stadtteil Braunschweigs. Dort befinden sich in einem Schulzentrum auch eine Haupt- und eine Realschule. Die nächst gelegenen Gymnasien sind etwa 5 km entfernt in der Stadt zu finden. Kirchlich gehörte Schapen bis 1959 zu Volkmarode. Danach wurde die selbständige Kirchengemeinde Schapen vom Pfarramt in Weddel als Filialgemeinde betreut. 1962 beschlossen der Kirchenvorstand unter Pfarrer E. Tröger den Bau einer eigenen Kirche. Deren Grundsteinlegung erfolgte aber erst 1968, die Einweihung fand am 1. Advent 1970 im Beisein des Landesbischofs Dr. G. Heintze statt. Ein Gemeindehaus konnte 1984 durch den Landesbischof Dr. G. Müller und Pfarrer J. Hille eingeweiht werden. Im Februar 1988 erhielt die Kirchengemeinde eine eigene (halbe) Pfarrstelle, die dann im August von Frau H. Stöckmann-Wrede besetzt wurde. Ein neues Pfarrhaus mit einem Gemeindebüro wurde zu Silvester 1992 durch die Familie des Pfarrers L. Voges bezogen.

2012 tritt Pfr. Voges eine 1/1 Pfarrstelle in BS-Bienrode an. Nach langer Vakanz wird Pfr. Olaf Neuenfeldt/Weddel 2015 zum Dienst in der Kirchengemeinde Schapen berufen.

Seit 1972 besteht eine Patenschaft, dann Partnerschaft zur Kirchengemeinde Elstra/Sachsen. Die Kirchenvorstände besuchen sich seit dem Mauerfall abwechselnd jedes Jahr bis heute.

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