Lehndorf-Siedlung

Gemeinschaftssiedlung der 1930er Jahre

(1) Wichernkirche, (2) Aufbauhaus© Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation

Als Ergänzung zur Sanierung der mittelalterlichen Altstadt wurden ab 1923 moderne Wohnquartiere in breiten Grünzonen rund um die Kernstadt geplant. So entstand ab 1932 die Siedlung Lehndorf. Trotz der langen Vorplanung und des Einzuges der ersten Bewohner bereits 1934 wurde die Siedlung von den Nationalsozialisten zur Gemeinschaftssiedlung erklärt. Die verschiedenen Siedlungstypen waren für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen vorgesehen. Arbeiter, Handwerker, Angestellte, Beamte und sogar straffällig Gewordene, insgesamt 6000 Einwohner, sollten „auf eigener Scholle“ zur „solidarischen Volksgemeinschaft“ zusammenwachsen.

Im Mittelpunkt der Siedlung war ursprünglich eine Kirche geplant. An ihre Stelle am Saarplatz trat das bereits 1935 errichtete „Aufbauhaus“ (2) mit seinem weithin sichtbaren Turm. Der Komplex war für die Volksschule, die Räume der Partei und der Jugendorganisation sowie die Volksfürsorge und die Polizei gebaut worden. Die heutige Wichernkirche (1) wurde im Kriegsjahr 1940 räumlich versetzt verwirklicht. Sie verkörpert die schlichte Kriegsbauweise.

In der Nachkriegszeit wurden die Siedlungshäuser der 1930er Jahre zum großen Teil erheblich umgebaut und erweitert; der einheitliche Siedlungscharakter ist trotzdem noch zu erkennen.

Lage

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Bildnachweise

  • Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation