Mascherode

Waldumgebenes Dorf an der Masch

(1) Dorfkirche, (2) Dreiseithof „Im Dorfe 9“, (3) Dreiseithof „Im Dorfe 12“, (4) Alter Zugbrunnen, (5) Friedenseiche© Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation

Das Dorf Mascherode gehört zu den jüngeren Rodesiedlungen (nach 800 n. Chr.). Seine ersten Bewohner ließen sich auf der Marsch bzw. Masch (= feuchte Flussniederung) nieder und bauten ihre Höfe. Im Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt wird „Marscheroth“ erstmalig 1192 erwähnt. Um 1200 legten Mönche aus Riddagshausen im Dorf einen Klosterhof an, auf dem um 1300 die Dorfkirche (1) entstand. Aus dem Einwegedorf entwickelte sich durch Ansiedlung von Anbauern (Kötner und Handwerker) an der Peripherie ein Haufendorf. Im Süden grenzte der Ort unmittelbar an die Braunschweiger Landwehr. Eine u-förmige Anlage der landwirtschaftlichen Gebäude auf den Höfen gilt als dorftypisch, wie zum Beispiel die Dreiseithöfe „Im Dorfe 9“ (2) und „Im Dorfe 12“ (3). Mit dem Rückgang der Landwirtschaft nahm in den 1960er Jahren die Bebauung mit Eigenheimen zu. Seit 1974 ist Mascherode in das Stadtgebiet eingemeindet.

Im historischen Kern des Ortes ist das Bild noch weitgehend von bäuerlicher Architektur und von einer unregelmäßigen Straßen- und Wegeführung bestimmt, die den lockeren Verband einer Haufendorfsiedlung gut erkennen lässt. Kulturgeschichtlich bedeutsam sind ein alter Zugbrunnen (4), die „Friedenseiche“ (5) und der ihr vorgelagerte Gedenkstein mit den politisch motivierten Pflanz- und Setzdaten (1873, nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 bzw. 1913, 100 Jahre nach der Völkerschlacht bei Leipzig).

Lage

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation