Wilhelm Raabe

geboren am 08.09.1831 • gestorben 15.11.1910

Im Verlauf seines Lebens gab es für den Schriftsteller Wilhelm Raabe verschiedene wichtige Stationen, unter anderem Wolfenbüttel, Magdeburg, Berlin und Stuttgart. Auch in Braunschweig, wo er sich endgültig niederließ und die letzten vier Jahrzehnte seines Lebens verbrachte, wechselten seine Wohnorte häufig. In der Wohnung an der Leonhardstraße 29 a, wo sich heute das Raabe-Haus und Literaturzentrum Braunschweig befindet, lebte der Schriftsteller von 1901 bis zu seinem Tode im Jahr 1910.

Wilhelm Raabe wurde in Eschershausen bei Holzminden, im damaligen Herzogtum Braunschweig geboren. In Folge des frühen Todes seines Vaters Gustav Raabe (1800-1845) zog seine Mutter Auguste (1807-1874) mit ihren drei Kindern zu Verwandten nach Wolfenbüttel. Nach dem Abbruch der Schule und einer ebenfalls nicht beendeten Ausbildung zum Buchhändler in Magdeburg (1849-1853) ging Wilhelm Raabe 1854 nach Berlin, wo er als Gasthörer seine Studien an der Universität aufnahm. In dieser Zeit begann er die Arbeit an seinem ersten Roman „Die Chronik der Sperlingsgasse“ (1856). Mit dem unerwarteten Erfolg seines Erstlingswerks fand Wilhelm Raabe seine Bestimmung als Schriftsteller.

Nach der Hochzeit mit der Honoratiorentochter Bertha Leiste (1835-1914) siedelte Raabe 1862 in die Schriftsteller- und Verlegermetropole Stuttgart über, wo er sich als Berufsschriftsteller etablieren konnte.
 
1870 zog die Familie Raabe nach Braunschweig. Hier schuf der Schriftsteller fast die Hälfte seines umfangreichen literarischen Werkes. Mit seinen rund 70 Romanen, Erzählungen und Novellen zählte Raabe neben Theodor Fontane und Theodor Storm zu den bedeutendsten Vertretern des poetischen Realismus in Deutschland. In seine Braunschweiger Zeit fielen auch die ersten Würdigungen seines Lebenswerkes so wie die Ehrenbürgerschaft der Stadt Braunschweig (1901) und die Ehrungen verschiedener Universitäten und Fürstenhäuser. 1910 wurde Wilhelm Raabe auf dem Hauptfriedhof der Stadt Braunschweig in einem Ehrengrab beigesetzt.

Für die Förderung der Tafelrealisierung im Stadtraum danken die Projektpartner Herrn Klaus Kroschke.

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