Studie bescheinigt Braunschweig gute Chancen bei der Digitalisierung

Braunschweig hat laut einer aktuellen Studie der Beratungsunternehmen Prognos und Index gute Zukunftschancen mit Blick auf den digitalen Wandel. Im am Freitag, 21. September, veröffentlichten Digitalisierungskompass belegt Braunschweig Platz 31 von 401 Städten und Landkreisen in Deutschland.

„Das ist eine sehr gute Platzierung für Braunschweig, die zeigt, dass unser Standort zukunftsfähig und innovationsfreudig ist. Stadt und Wirtschaftsförderung setzen sich gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft dafür ein, dass Braunschweig die Chancen der Digitalen Transformation nachhaltig nutzt“, so Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa.

Die Studie bewertete insgesamt zwölf Indikatoren, verteilt auf die drei Kategorien Arbeitsmarkt für digitale Berufe, Breitbandversorgung sowie die Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT).

Beim Arbeitsmarkt für digitale Berufe landet Braunschweig auf Rang 37 von 401. In dieser Kategorie ermittelten die Verfasser der Studie die „digitalen Impulsgeber“ am Arbeitsmarkt – also Berufsgruppen, die die Digitalisierung in der Wirtschaft vorantreiben und umsetzen (z.B. Informatiker, Produkt-Designer oder Ingenieure der Automatisierungstechnik). Zudem floss unter anderem der Anteil der IT-Auszubildenden an allen Auszubildenden in die Wertung ein.

Bei der Breitbandinfrastruktur belegt Braunschweig Rang 42. Das Wirtschaftsmagazin Handelsblatt, das die Ergebnisse der Studie exklusiv veröffentlichte, betont, dass die Breitbandversorgung allein noch keine Garantie für eine positive digitale Entwicklung einer Kommune sei. Vielmehr müsse die Infrastruktur ergänzt werden durch zukunftsweisende Konzepte im Wissens- und Technologietransfer, aber auch durch Treffpunkte wie sogenannte „Hubs“, in denen sich kreative Köpfe, IT-Spezialisten und Unternehmen austauschen und vernetzen könnten. Auch die Bildung von Clustern, wie es sie in Braunschweig zum Beispiel am Forschungsflughafen im Bereich Mobilität gibt, fördere die Zukunftsfähigkeit eines Standorts. So schreibt das Handelsblatt: „Die Digitalökonomie gedeiht vor allem in sogenannten Clustern, in denen auf engem Raum viel Wissen zusammenkommt, wo sich Gründer, Kapitalgeber, Konzerne und Forscher gegenseitig mit ihren Ideen beflügeln.“

„Das Mobilitätscluster am Forschungsflughafen Braunschweig ist hochinnovativ, hat internationale Bedeutung und ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein Standort die Chancen der Vernetzung zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen nutzen kann“, so Leppa. Die Forderung nach Hubs als Treffpunkte für Kreative, IT-Fachleute, Start-ups und Unternehmen bestätige die Stadt und ihre Partner zudem in ihrem Engagement für den TRAFO Hub in den Wichmannhallen, der künftig als Hort für neue digitale Ideen fungieren soll. Die Stadt fördert hierzu eine Kooperation zwischen der TRAFO Hub GmbH und dem Haus der Wissenschaft mit bis zu 50.000 Euro.

Als dritte Kategorie wurde die Bedeutung der IKT-Branche für die Städte und Landkreise beurteilt. Braunschweig belegt hier Platz 33. Kriterien waren untere anderem die Anzahl digitaler Patente pro sozialversicherungspflichtig Beschäftigtem und die Anzahl der Unternehmensgründungen in der IKT-Branche.

„Die Studie macht deutlich: Braunschweig hat gute Voraussetzungen, um den digitalen Wandel erfolgreich zu meistern“, so Leppa. Allerdings solle man derartige Rankings nicht überbewerten. Man könne die verschiedenen Standorte nicht eins zu eins miteinander vergleichen. „Wir nehmen die Ergebnisse als Mutmacher, die eingeschlagenen Wege in Sachen Wissens- und Technologietransfer, Fachkräfteförderung, Clustermanagement und Schaffung von kreativen Orten weiterzuverfolgen.“

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