DOKfilm im Roten Saal

"DOKfilm im Roten Saal" des städtischen Kulturinstituts ist Braunschweigs erste, 2010 gestartete Dokumentarfilm-Reihe. Sie richtet den Fokus auf aktuelle nationale und internationale Dokumentarfilme.

"DOKfilm im Roten Saal" versteht sich als Ergänzung zum übrigen Filmangebot in Braunschweig. Gezeigt werden Produktionen zu aktuellen, gesellschaftspolitisch relevanten Themen sowie Dokumentarfilme im Themenspektrum Kunst und Kultur.

Karten sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen und online (s. link unten) als print@home-Ticket (Öffnet in einem neuen Tab) bzw. Mobiles Ticket erhältlich. Für den Kartenverkauf an der Abendkasse wird ein Kontingent an Restkarten hinterlegt.  

Eintrittspreise:
6,00 €
4,00 € (ermäßigt)


ZUM PROGRAMM APRIL BIS JULI 2024


DO 25. APRIL 2024 | 19:30 Uhr: SMOKE SAUNA SISTERHOOD

Estland, Frankreich, Island 2023 | Regie: Anna Hints | 89 Min. | OmdU | FSK: 12

In einer Hütte tief im schneebedeckten Wald im Süden von Estland treffen sich Frauen aller Altersgruppen und Gesellschaftsschichten zum gemeinsamen Saunieren. Sie flüstern bislang unausgesprochene Ängste und leidvolle Erkenntnisse in das schützende Dunkel der dampferfüllten Sauna, aufgefangen vom stillen Zuhören ihrer Gefährtinnen. In ihrem ersten Langfilm lässt die Estin Anna Hints die früher vor allem im Familienkreis veranstaltete und mittlerweile zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO gehörende Zeremonie zum Ort feministischer Selbstermächtigung werden.

Hints erhielt dafür den Regiepreis auf dem Sundance Film Festival 2023 und den Europäischen Filmpreis als bester Dokumentarfilm 2023.

‚Smoke Sauna Sisterhood‘ bricht mit Schmerz, Scham und Schweigen. Auf magisch-poetische Weise erzählt der Film vom Leben. – Simone Reber, rbbKultur


DO 30. Mai 2024 | 19:30 Uhr: IHR JAHRHUNDERT - FRAUEN ERZÄHLEN GESCHICHTE

Deutschland 2023 | Regie: Uli Gaulke | 100 Min. |OmdU | FSK: ab 12

Der Film porträtiert fünf Frauen, die über Rollenklischees ihrer Zeit hinausgewachsen sind und ihre Träume verwirklicht haben: Haydée Arteaga Rojas, Nermin Abadan-Unat, Nanammal Amma, Tamar Eshel und Ilse Helbich. Alle leben bereits seit über einem Jahrhundert. Mit ihrer außergewöhnlichen Willenskraft haben sie sich gegen vielfältige gesellschaftliche Widerstände durchgesetzt und alle auf ihre eigene Weise Großes geleistet. Nanammal hat ihr langes Leben der unermüdlichen Arbeit als Yogalehrerin zu verdanken, das langjährige Knesset-Mitglied Tamar kämpfte für Frauenrechte und schleuste während der Nazi-Zeit Juden nach
Palästina, Ilse gab nach 30 Jahren Eheleben ihre bürgerliche Existenz auf, um sich dem Schreiben zu widmen. Die Schriftstellerin Haydée, die bereits mit vier Jahren lesen und schreiben konnte, leitete die einzige Schule für mündliche Überlieferung in Kuba.

SONDERVORSTELLUNG MIT FILMGESPRÄCH

DI 4. Juni 2024 | 19:30 Uhr: 9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet

Der Dokumentarfilm „9/11 Santiago“ widmet sich der zweiten Generation chilenischer Flüchtlinge, die nach dem Pinochet-Putsch von 1973 Chile verließen. Erstmals erzählen Kinder, die damals zwischen 4 und 9 Jahre alt waren, über Flucht und über das Exil in der Bundesrepublik und DDR. Sie erleben die Sehnsucht der Eltern nach baldiger Rückkehr, doch die Pinochet-Diktatur dauert 15 Jahre und so wachsen sie in der deutschen Kultur auf.

Das Veranstaltungsprojekt offeriert ein spannendes Stück Zeitgeschichte, das aus biografischer Perspektive nicht nur Erinnerungen an Terror und Flucht teilt, sondern darüber hinaus ebenso Migrationserfahrungen im geteilten Deutschland in den Fokus rückt.

Nach der Filmpräsentation kommt der Filmemacher und Autor von „9/11 Santiago“, Thomas Grimm, mit Zeitzeugen ins Gespräch.

Veranstalter: Zeitzeugen-TV, gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung

Eintritt frei

Ersatztermin für die ausgefallene Veranstaltung vom 30. Januar 2024


DO 20. JUNI 2024 | 19:30 Uhr: Die Giacomettis

Schweiz 2023 | Regie: Susanna Fanzun | 100 Min. | FSK: ab 12

Die Sonne scheint lange nicht ins Bergell, ein enges Alpental in der Südschweiz. Für drei ganze Wintermonate liegen die Dörfer am Fuß der majestätischen Bergriesen im Schatten. Eigentlich keine gute Voraussetzung für die Malerei – die Kunst des Lichts. Doch ausgerechnet hier lebte eine der bedeutendsten Künstlerfamilien des Landes: Giovanni Giacometti mit seiner Frau Annetta und den vier hochtalentierten Kindern Alberto, Diego, Ottilia und Bruno.
Alberto, der älteste, sollte einer der wichtigsten Bildhauer des 20.
Jahrhunderts werden. Seine extrem dünnen und langen Figuren werden wohl viele schon einmal gesehen haben. Wie Albertos Werk mit diesem Tal, mit dem Wirken seines Vaters und dem Zusammenleben mit seinen Geschwistern zusammenhängt – das verdichtet die Schweizer Dokumentarfilmerin Susanna Fanzun zu einer beeindruckenden, zärtlichen und teils berührenden Familiensaga.


DO 25. JULI 2024 | 19:30 Uhr: LAGUNARIA

Italien 2023 | Regie: Giovanni Pellegrini | 85 Min.| OmdU | FSK ab 0

Eine Stimme aus einer fernen Zukunft erzählt von einer verschwundenen Stadt, die einst zu den berühmtesten der Welt gehörte: Venedig. Inmitten von Legenden, Ritualen und Hörensagen beschreibt der Erzähler ihr tägliches Leben, das aus Booten besteht, und ihre tiefe Beziehung zur Lagune, die sie umgibt. Hat diese Stadt jemals existiert? War sie jemals bewohnt, oder war sie ein Touristenpark? Hat sie die Überschwemmungen und
Plagen überlebt? Ist es ihren Bewohnern gelungen, eine neue Form des Zusammenlebens zu finden? Das Ergebnis ist eine Geschichte einer einzigartigen und zerbrechlichen Stadt, die auf eine bestimmte Weise von jeder Stadt der Welt spricht.

„Giovanni Pellegrini nimmt einen in ‚Lagunaria‘ mit in einen Traum,
in dem Venedig lernt, mit dem Wasser zu leben, statt es einem
Schicksal als ausbeutbarem Gut zu überlassen.“ – taz



Preispate Max von Thun, Iris Mügge, Stadt Braunschweig-DOKfilm im Roten Saal, und nordmedia-Geschäftsführer Thomas Schäffer (v.l.n.r., Foto Jörg Lorenz)

Ausgezeichnet!

„DOKfilm im Roten Saal“ ist im Rahmen der Kinoprogrammpreise mehrfach von der zentralen Medien-Fördereinrichtung für Niedersachsen und Bremen „nordmedia“ für die Gestaltung eines hervorragenden Jahresfilmprogramms ausgezeichnet worden, zuletzt für das Jahresfilmprogramm 2019. 


Kontaktadresse

Roter Saal

Anschrift

Schlossplatz 1
38100 Braunschweig

Kontakt

Tel.: 0531 4704861

Anfahrtsbeschreibung

Mit allen Straßenbahnen: Der Nordflügel des Schlosses liegt in unmittelbarer Nähe zu der Haltestelle „Rathaus”. Dort stehen Ihnen die Linien M 1, 2, M 3 und 4 zur Verfügung. Die Haltestelle „Schloss”, ebenfalls sehr nah, wird zudem von der Linie M 5 angefahren.

Mit vielen Buslinien: Die Bushaltestelle „Rathaus” befindet sich ebenfalls in direkter Nähe. Dort verkehren die Buslinien 411, 413, 416, 418, 420, 422, 443, 450, 452, 480, 493 und 560.

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