12.12.2012 - 1.600 Quadratmeter große Lagerhalle ausgebrannt

Beim Eintreffen der Feuerwehr Vollbrand des Dach- und des Innenbereiches

Fast komplett ausgebrannt ist der Innenbereich einer ca. 1.600 m² großen Produktions- und Lagerhalle der Fa. Rühland-Kunststofftechnik GmbH in der Ernst-Böhme-Straße. Beim Eintreffen des ersten Löschzuges bestand bereits Einsturzgefahr – ein Innenangriff war nicht mehr mögli
ch.

Nach dem schnellen Aufbau einer Riegelstellung konnten drei weitere angrenzende Hallen gehalten werden. Die Wasserversorgung wurde mittels des neuen Wasserfördersystems der Feuerwehr Braunschweig über eine schnell verlegte „großkalibrigen Transportleitung“ (F-Schläuche) vom Mittellandkanal aus sichergestellt. Luftmessungen des ABC-Zuges blieben ohne Ergebnis.

Als um 01:22 Uhr die Brandmeldeanlage in der Integrierten Regionalleitstelle (IRLS) einlief, wurde zunächst der standardmäßig für derartige Ereignisse vorgesehene Löschzug der Hauptfeuerwache und die Ortsfeuerwehr Veltenhof alarmiert. Nachdem zusätzliche Notrufe dort Beschäftigter die automatische Meldung der Brandmeldeanlage bestätigten, wurde von der IRLS Feuer 3 (Großfeuer) ausgelöst. Zusätzlich wurden daher der B-Dienst und der Löschzug der Südwache in Marsch gesetzt. Der Südwachenlöschzug erreichte aufgrund eines weiteren Mittelbrandes – ein Dachstuhlbrand, siehe gesonderte Pressemitteilung – die Einsatzstelle in der Ernst-Böhme-Straße nicht.

Trotz der Dunkelheit konnte bereits auf der Anfahrt der Einheiten die enorme Rauchentwicklung erkannt werden. Daraufhin wurden zusätzlich zwei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Braunschweig und die Schnelleinsatzgruppe Messen des ABC-Zuges angefordert.

Beim Eintreffen Löschzuges der Hauptfeuerwache hatte sich das Feuer aus dem Innenbereich der Halle – vermutlich über die geöffneten Rauch- und Wärmeabzüge – bereits auf das Dach ausgeweitet. Die Außenwände wölbten sich aufgrund der Erwärmung der Konstruktion bereits nach Außen – es bestand Einsturzgefahr. Insofern konnten nur durch Tore auf der Nord- und der Ostseite die Halle gezielt, auch im Innenbereich, gelöscht werden. Der Löschzug 82 (mit den Ortsfeuerwehren Bienrode, Thune, Wenden) hatte zusammen mit der OrtsF Veltenhof zwischen der betroffenen Halle und weiteren südlich davon angeordneten Hallen eine Riegelstellung aufgebaut und das Feuer dort gestoppt.

Um ausreichend Löschwasser für den erforderlichen Wasserwerferbetrieb verfügbar zu haben, wurde vom Fachzug Wasserförderung (Ortsfeuerwehren Innenstadt und Stiddien) vom Kanal mittels einer speziellen und leistungsfähigen Schwimmpumpe und „F-Schläuchen“ (Wasserfördersystem) 6.000 Liter/Minute bereitgestellt. Aufgrund der Schlauchverlegung und der Fahrzeugaufstellungen im Verkehrsraum mussten die Hansestraße und die Ernst-Böhme-Straße komplett gesperrt werden.

Das die Halle nicht einstürzte war insofern erstaunlich, dass in der ersten Brandphase die Außenwände aufgrund der Wärmeausdehnung der Dachkonstruktion sich bereits nach außen neigten. Nachdem „kühles Löschwasser“ aufgebracht wurde, ging diese Neigung jedoch wieder zurück.

Zusammen mit nachalarmierten Führungskräften der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr wurde im Einsatzleitwagen 2 die Einsatzleitung eingerichtet. Die Verpflegung der eingesetzten Feuerwehrkräfte stellte die Fachgruppe Verpflegung sicher (Ortsfeuerwehren Waggum und Völkenrode). Der Fachzug Logistik Südwache (Ortsfeuerwehren Leiferde und Stöckheim) transportierte 2.000 Liter Schaummittel zur Einsatzstelle. Teilweise musste Schwerschaum eingesetzt werden um brennendes Lagergut abzulöschen.

Die Messgruppe des ABC-Zuges überprüfte die Luft im Bereich der abdriftenden Rauchwolke (in Wenden, später auch in Bechtsbüttel). Mit den verfügbaren Messgeräten konnte kein Schadstoff in der Luft festgestellt werden. Aus Sicherheitsgründen wurde die Bevölkerung im Schadensgebiet allerdings per Rundfunkdurchsage gebeten in ihren Wohnungen Fenster und Türen geschlossen zu halten

Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Polizei und mit der Firmenleitung funktionierte sehr gut.

Derzeit wird die Halle von einem Statiker untersucht, die Polizei hat die Ermittlung der Brandursache aufgenommen. Der Schaden ist erheblich, kann aber erst nach erneuter Besichtigung der Einsatzstelle angegeben werden.

Während der Löscharbeiten besetzte der Löschzug 85 (Rüningen, Broitzem, Timmerlah) die Hauptfeuerwache.

Angrifftrupp im Aussenangriff Foto: bsnews.tv / rbs-tv.de© Foto: bsnews.tv / rbs-tv.de
Brennende Lagerhalle Foto: bsnews.tv / rbs-tv.de© Foto: bsnews.tv / rbs-tv.de
Aussenangriff mit Wasserwerfer Foto: bsnews.tv / rbs-tv.de© Foto: bsnews.tv / rbs-tv.de
Angriffstrupp mit Wasserwerfer Foto: bsnews.tv / rbs-tv.de© Foto: bsnews.tv / rbs-tv.de
Flugfeldlöschfahrzeug kam auch zum Einsatz Foto: bsnews.tv / rbs-tv.de© Foto: bsnews.tv / rbs-tv.de

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