07.01.2009 - Kälte lässt Wasserleitungen platzen - Zahlreiche Wasserschäden in Braunschweig

Eine längere Kältephase mit Temperaturen bis zu minus 20°C bestimmt derzeit die Wetterlage in Deutschland. In ungeheizten oder schlecht beheizten Räumen und Gebäuden gefrieren bei diesen Temperaturen auch Wasserleitungen.
Wenn Wasser in Rohren oder Behältern gefriert, kann das unangenehme Folgen haben. Durch die Ausdehnung beim Gefrieren können Wasserleitungen, Regentonnen und sogar Gussheizkörper platzen.

Das böse Erwachen kommt häufig aber erst, wenn die Temperaturen wieder steigen und das Eis in den geplatzten Rohren taut. Oft läuft das Wasser dann stundenlang unbemerkt aus und kann dabei in Gebäuden ganz erhebliche Schäden verursachen. Insbesondere in Altbauten mit Lehmdecken können dabei ganze Häuser für längere Zeit unbewohnbar werden.

Da in Braunschweig in den letzten Tagen ein starker Anstieg an Einsätzen zur Beseitigung von Wasserschäden zu beobachten ist – bereits 10-mal musste die Feu-erwehr seit Jahreswechsel größere Wasserschäden durch geplatzte Wasserleitungen beseitigen - möchten wir einige Hinweise geben, wie Schäden vermieden oder zumindest jetzt noch rechtzeitig erkannt werden können.

• Trotz hoher Energiekosten sollten auch ungenutzte Räume, wie leerstehende Wohnungen, Dachböden, Keller und Abstellräume, wenn dort Was-serleitungen, Heizungsrohre oder Heizkörper vorhanden sind, nicht gänzlich unbeheizt bleiben. Die Schäden durch ausgelaufenes Wasser sind erheblich höher als der Gewinn durch eingesparte Energie.

• Rohre, die in unbeheizte Bereiche oder nach draußen führen, sollten nach Möglichkeit abgestellt und entleert werden.

• Heizkörper sollten im Winter nie ganz abgestellt werden, auch nicht nachts oder bei Abwesenheit. Bei modernen Heizkörperventilen sollte zumindest die Frostschutzstellung am Ventil eingestellt werden.

• Aufpassen sollte man auch bei für Lüftungszwecke gekippten Fenstern. Darunter installierte Heizkörper können bei längerem Öffnen einfrieren.

• Eine regelmäßige Kontrolle der Wasser und Heizungsleitungen in frostgefährdeten Bereichen (Wintergärten, Kellerräume, Dachböden) kann helfen einen Schaden rechtzeitig zu erkennen und die negativen Auswirkungen zu verhindern.

Sollte dennoch ein Rohr eingefroren sein, ist zunächst unbedingt die Wasserzufuhr abzustellen. Anschließend empfiehlt es sich umgehend einen Gas-Wasser Instal-lationsfachbetrieb mit dem Auftauen und Überprüfen der Leitung zu beauftragen.

Von einem eigenständigen Auftauen z.B. mit Lötlampen oder offenen Flammen rät die Feuerwehr Braunschweig dringend ab.
Immer wieder kommt es bei diesen Auftauversuchen zu Folgebränden, weil sich durch die gute Wärmeleitung von Kupfer an anderen Stellen (z.B. hinter Wandverkleidungen) brennbares Material entzündet. Zum ungefährlichen Auftauen sind Haartrockner, Heizlüfter (mit ausreichend Abstand), Wärmflaschen oder heiße Tü-cher besser geeignet.

Bei bereits eingetretenen Wasserschaden:

• Zuerst die Wasserzufuhr abstellen. Bei Frischwasserleitungen ist dies an der Wasseruhr möglich. Bei Heizungsleitungen sollte sofort die Heizung abgestellt werden um ein weiteres Pumpen zu verhindern.

• Sollten elektrische Anlagen betroffen sein oder das Wasser durch die Decke tropfen, sollte der Strom in den betroffenen Bereichen an der Sicherung abgestellt werden..

 

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