22.12.2006 - Vergessene Kerze sorgte für Brand in Kinderheim

Ein ausgebranntes Zimmer und zwei Verletzte sind die Folgen eines Zimmerbrandes in einem Kinder- und Jugendheim in BS-Querum. Die beherzte Reaktion der Betreuer konnte Schlimmeres verhindern.
Auch ein zweiter Brandeinsatz in einem Kinder-zimmer in der Fasanenstraße blieb ohne ernste Folgen.

Am späten Donnerstagabend wurde der Feuerwehr über Notruf ein Brand in einem Zimmer des Kinder- und Jugendheimes in BS-Querum gemeldet. Zehn Minuten später erreichten der Löschzug der Hauptfeu-erwache und die ebenfalls alarmierte Ortsfeuerwehr Querum den Einsatzort. Aus einem Zimmer im 1.OG des Kinderheimes drang dichter Rauch. Betreuer des Heimes hatten bereits die neun jugendlichen Bewohner sicher ins Freie gebracht und mit Löschmaßnahmen begonnen. Weitere acht Kinder konnten mit ihren Betreuern im 2.OG des Hauses verbleiben, weil eine Rauch- und Brandausbreitung dorthin nicht zu befürchten war.
Ein Angriffstrupp der Feuerwehr ausgerüstet mit Atemschutzgeräten konnte mithilfe eines Rohres den Brand nach kurzer Zeit löschen. Gebrannt hatte ein Fernsehgerät, das durch eine vergessene Kerze in Brand geraten war.
Zwei der Betreuer, die bei den Löschversuchen Rauch eingeatmet hatten wurden zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Im Zimmer und den angrenzenden Räumen entstand ein Brand- und Rauchschaden von ca. 15000€. Die Jugendlichen konnten nach Ende des Einsatzes wieder in ihre Unterkunft zurückkehren.

Einen Schutzengel hatte offenbar ein sechsjähriger Junge, der beim Brand seiner Matratze in der Fasanenstraße rechtzeitig wach geworden war und seine Eltern rief. In den frühen Morgenstunden war dort ein Klemmstrahler, der an seinem Kinderbett angebracht war auf die Matratze gefallen. Hierbei schaltete er sich offenbar selbsttätig ein. Die heiß werdende Glühlampe entzündete den Latex der Matratze.
Zu seinem Glück erwachte der Junge zu diesem Zeitpunkt offenbar und bemerkte den Schwelbrand. Durch seine herbeigerufenen Eltern konnte der Junge in Sicherheit gebracht werden und die Matratze gelöscht werden. Die zwischenzeitig eingetroffene Feuerwehr löschte letzte Glutnester ab und brachte die Matratze ins Freie.
Das dem Jungen hierbei nicht mehr passiert ist, kann als ausgesprochener Zufall angesehen werden. Rauch hat entgegen der häufigen Annahme, dass man von ihm wach werden würde eine eher betäubende Wirkung.
Das Entstehen eines solchen Brandes wäre mit einem Rauchmelder, den es bereits für wenig Geld zu kaufen gibt, rechtzeitig bemerkt worden. Insbesondere in Kinderzimmern empfiehlt die Feuerwehr die Installation der Heimrauchmelder.

Ansprechpartner:
Brandinspektor Christoph Schwanke

 

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