Zielgruppe

Im Interkulturellen Garten ist Jede*r willkommen!

Das Konzept wurde für die Zielgruppe der in Braunschweig lebenden geflüchteten Menschen sowie deren Familien erstellt. Ausgangspunkt ist, dass es gerade für diese Zielgruppe besonderer Anstrengungen bedarf. In allen wichtigen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere dem existenziell wichtigen Bereich der Gesundheit, bestehen hohe Hürden. Sie haben es mit ihren sehr individuellen Voraussetzungen und speziellen Problemlagen, ihrer marginalisierten gesellschaftlichen Position und den fehlenden Partizipationschancen für sich und ihre Familien deutlich schwerer in die bestehenden Integrationsmaßnahmen eingebunden zu werden. Menschen mit Fluchtgeschichte können in diesem informellen Umfeld wieder soziale Bindungen und das Gefühl für Zugehörigkeit aufbauen. Er bietet einen geschützten räumlichen Bereich, in dem das  Gefühl der Sicherheit empfunden wird. Als Mittelpunkt für den kommunikativen Austausch und den sozialen Zusammenhalt untereinander spielt im Garten die familiäre Atmosphäre und der regelmäßige Tagesablauf eine wichtige Rolle. Spielregeln für ein solidarisches Miteinander, Achtsamkeit und Respekt im Umgang untereinander, aber auch Rituale wie das gemeinsame Kochen und miteinander essen tragen beispielsweise dazu bei, Halt und Orientierung zu bieten.

...ein Überblick des Arbeitsansatzes

Menschen mit Fluchtgeschichte haben einen besonderen Bedarf an medizinischer und therapeutischer Versorgung sowie sozialer Beratung. Für sie gibt es erhebliche Barrieren im Zugang zu den Gesundheitsdiensten und einen dringenden Bedarf nach fachlich kompetenten Anlaufstellen/Angeboten sowie kultursensiblen Akteure und Diensten.

Durch die intensive Betreuung, Beratung und Weitervermittlung (z.B. an die Regeldienste im Gesundheitswesen u.A.) der Mitarbeiter im Interkulturellen Garten erschließen sich für Geflüchtete konkrete gesundheitliche Hilfen.

Zum einen aktivieren Angebote und Kurse zur Gesundheitsbildung die Selbsthilfepotentiale von Menschen mit Fluchtgeschichte in ihren gesundheitlichen Belangen, zum anderen ist die Bewirtschaftung des Interkulturellen Gartens als sozialtherapeutischer Arbeitsansatz insgesamt zu sehen. Denn die Gartenarbeit stellt für viele Geflüchtete wieder den Bezug zur Natur und Heimat her. Die Arbeit mit Erde und Pflanzen hilft ihnen dabei, sich zu stabilisieren, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und die biologische Vielfalt der Natur zu erleben und zu erhalten.

So wurden auch drei Personen aus dem Kreis der Geflüchteten und Migrant*innen zu Fachberatern für das Kleingartenwesen ausgebildet, wobei einer davon in der Kleingartenanlage Heideland e.V. in dieser Funktion eingesetzt wurde. Neben der persönlichen Zuwendung der Mitarbeiter, die quasi Brücken zu gesundheitlichen und sozialen Netzen herstellen, sind Beratung und Hilfen zur Alltagsbewältigung ein weiterer wichtiger Faktor für eine gelingende Integration.

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