Bahnhofsquartier
2019 begann im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs – begleitet von einer lebhaften öffentlichen Diskussion- die intensive Planung des urbanen und zukunftsfähigen Bahnhofsquartiers direkt am Haupt-Mobilitätsknoten der Stadt. Diese wird seitdem auf der Grundlage des Siegerentwurfs des Braunschweiger Büros WelpvonKlitzing in gemeinsamer Abstimmung mit den Partnern DB und Hansainvest/ Wertgrund (Atrium Bummelcenter und Iduna-Hochhäuser) kontinuierlich fortgesetzt.
Mit dem Bahnhofsquartier entsteht ein urbanes Quartier mit kurzen Wegen, öffentlichen Orten und Einrichtungen wie die Parks, die grünen Straßenräume und Plätze sowie kulturellen und sozialen Angeboten in Gebäuden und im öffentlichen Raum. Neben den planerischen Aspekten wird im Bahnhofsquartier ein sorgsamer Umgang mit Regenwasser, mit Trockenheit und sommerlicher Hitze, ein verändertes und nachhaltiges Mobilitätsverhalten sowie begrünte Plätze, Höfe und Straßen anvisiert. Der Klimaschutz soll sich auf allen Ebenen der integrierten Planung abbilden. Dazu gehören die ressourceneffiziente Nutzung des Regenwassers („Schwammstadt“ und „blaugrüne“ Straßen) über ein eigens für das Quartier entwickeltes Energiekonzept bis hin zu einem auf den Umweltverbund (ÖPNV, Rad- und Fußverkehr) fokussiertes Mobilitätskonzept mit einem leistungsfähigen ÖV, Fahrradparkhäusern in direkter Nähe zum Hauptbahnhof und einem großzügigen Fußwegenetz.
Das Gestaltungshandbuch 1 vermittelt anhand von Leitbildern und atmosphärischen Illustrationen den Geist des neuen Quartiers am Hauptbahnhof – weg von der autogerechten Stadt hin zu einem menschengerechten lebendigen Quartier in baulicher Dichte und Vielfalt. Es erläutert in anschaulichen Bildern die gedanklichen Hintergründe der Planung und wendet sich an alle Interessierte, an zukünftige Bewohnerinnen und Bewohner ebenso wie an mögliche Bauwillige und Architektinnen, an Politikerinnen und Fachleute, die sich für eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung in Braunschweig einsetzen.
Die Planung des Bahnhofsquartiers verbunden mit vielfältigen Fachplanungen wird aktuell weiter konkretisiert. Die Inhalte des Gestaltungshandbuch 1 bilden dabei die Grundlage für die anvisierten Hochbau-Wettbewerbe im Bereich des Atriumbummelcenters und dem geplanten Standort für das Zentrum für Musik an der Südspitze von Viewegs Garten. Um die hohen Ambitionen zukünftig als gebautes Stück Stadt umsetzen zu können, werden für die unterschiedlichen Bereiche noch Vorgaben in einem Gestaltungshandbuch 2, das auf den ersten Teil aufbaut, erarbeitet. Diese werden dann als zu beachtende Regelwerke u.a. für die städtischen Konzeptvergaben aber auch für nicht städtische Grundstücke verbindlich, damit die beabsichtigten Qualitäten hinsichtlich Baukultur, sozialem Miteinander und nicht zuletzt Klimaschutz z.B. in den Städtebaulichen Verträgen gesichert werden. Die Vorgaben aus den beiden Gestaltungshandbüchern werden soweit planungsrechtlich möglich auch Gegenstand der Örtlichen Bauvorschrift.