Oker
Nördliche Okeraue
Die nördliche Okeraue ist ein besonders naturnaher Bereich im Stadtgebiet. Durch die vielen Mäander, mit Bäumen bestandenen Ufern, durch Wiesen und Weiden, die bei Hochwasser überflutet werden können, macht die Oker einen entsprechenden Eindruck. Für die Gewässersohle zwischen Ölper und Watenbüttel gilt dies jedoch nicht. Die Ufer sind seit jeher - besonders in Ortsnähe - durch Schutt und Feldsteine befestigt und die Sohle besteht aus nacktem Auenlehm. Hier fehlt das Mosaik von verschiedenen Sedimenten. Vermutlich wirkt besonders das Ölper Wehr als störende "Sedimentfalle".
Neustadtmühlengraben
Dem Neustadtmühlengraben – eine Abzweigung der Oker in der Innenstadt - sollte verstärkt Beachtung geschenkt werden. Neben Muscheln wurden dort bei der durchgeführten Untersuchung weitere interessante Tiere und Pflanzen im Wasser und Uferbereich gefunden. Auch gibt es dort landschaftlich-kulturell schöne, heute weitgehend sich selbst überlassene Bereiche. Durch das nicht regulierbare Wehr der Neustadtmühle verschlammt dieser Okerarm jedoch zunehmend. Eine weitergehende Untersuchung dieses Gewässerabschnitts wäre lohnend.
Okerwehre
Durch die Okerwehre wird der Wasserstand innerhalb der Stadt reguliert. Eine drastische Absenkung des Wasserstands sollte immer vermieden werden. Im Untersuchungsjahr befanden sich im September oberhalb des Wendenwehres auf dem festgebackenen trockenen Schlamm Muscheln, die es nicht geschafft hatten, mit dem sinkenden Wasserstand in das tiefere Wasser zu kriechen.
Bei schnellen Wasserstandsabsenkungen wird empfohlen, in betroffenen Bereichen direkt oberhalb der Wehre gefährdete Muscheln abzusammeln und ins tiefere Wasser zu bringen. Wehre erschweren auch die Aufwärtswanderung von Fischen. Eine Durchlässigkeit für Fische fördert auch die Wiederausbreitung der Muscheln.
Maßnahmen an der Oker (Sachstand 2005)
- Einbau einer Fischtreppe mit Bürsten am Rüninger- und Ölperwehr
- Ausstattung des Eisenbüttler Wehres Ende 2005 mit einem Fisch-Kanu- und Raugerinne Beckenpass
- Das Petritorwehr soll im Jahre 2007 umgestaltet werden.