Wie der Fußball nach Deutschland und Brasilien kam

Beide Länder verbindet das Jahr 1874

Braunschweig, 10. Juni 2014

Deutschland und das WM-Gastgeberland Brasilien haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam. In Sachen Fußball verbindet beide Länder allerdings mehr als das Ziel, im Juli den WM-Titel zu gewinnen. Das Jahr 1874 hat für beide Länder eine besondere Bedeutung dafür, dass ihr heutiger Lieblingssport überhaupt erst in ihrer Heimat bekannt wurde.

Das erste Fußballspiel auf deutschem Boden fand in Braunschweig statt – vor genau 140 Jahren. Der Lehrer Konrad Koch führte das Spiel 1874 am Gymnasium Martino Katharineum ein, verfasste ein Jahr später das erste deutschsprachige Fußball-Regelwerk und legte damit den Grundstein für die Etablierung des bis dato unbekannten Sports in Deutschland. Wovon Koch zu diesem Zeitpunkt mit großer Wahrscheinlichkeit nichts wusste: Im selben Jahr, in dem er den Fußball nach Deutschland brachte, wurde in Brasilien der Mann geboren, der später in dem riesigen südamerikanischen Land zu seinem Pendant in Sachen Fußball avancieren sollte – nämlich zum Begründer des brasilianischen Fußballs. Charles William Miller wurde 1874 in Brasilien geboren, als Schüler nach England geschickt und brachte 1894 den Fußball mit in das diesjährige WM-Gastgeberland. Später machte er sich als erfolgreicher Fußballspieler und Schiedsrichter einen Namen.

Ursprünglich als Schulsport gedacht, ging es Koch in erster Linie darum, dem herrschenden Bewegungsmangel seiner Schüler entgegenzuwirken und ihnen Bewegung im Freien, an der frischen Luft zu ermöglichen. Der „Sportunterricht“ war im damaligen Kaiserreich strikt limitiert und beschränkte sich vorwiegend auf das klassische Turnen in der Halle. In Konrad Kochs Regelwerk ist unter anderem bereits eine Regel zu finden, die heute noch regelmäßig die Gemüter erregt – die Abseitsregel.

Die Geschichte des deutschen Fußballs ist damit etwa 20 Jahre älter als die des brasilianischen. Konrad Koch und Charles Miller dürften sich wohl nie persönlich begegnet sein, und doch verbinden sie vor allem zwei Dinge: das Jahr 1874 und das, was in diesem Sommer wieder Menschen überall auf der Welt miteinander teilen werden – die Liebe zum Fußball.  

Weitere Informationen sind unter www.braunschweig.de/fussball zu finden.

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Der Lehrer Konrad Koch (1846-1911) gilt als Begründer des Fußballs in Deutschland. Er verfasste 1875 in Braunschweig auch das erste deutschsprachige Fußball-Regelbuch.© Foto: Archiv Kurt Hoffmeister / Jean Baptiste Feilner
Auf dem „Kleinen Exerzierplatz“, damals kurz „Kleiner Exer“ genannt, wurde das erste Fußballspiel auf deutschem Boden ausgetragen. Heute stehen hier das Naturhistorische Museum und das Haus der Wissenschaft.© Foto: Archiv Kurt Hoffmeister
Der Vorstand des Zentralausschusses zur Förderung der Jugend- und Volksspiele in Deutschland (Koch stehend rechts).© Foto: Archiv Kurt Hoffmeister

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