Mehr als 400 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine in Braunschweig

Braunschweig, 1. Juni 2022 - Stadt Braunschweig, Referat Kommunikation

Um mit steigenden Zahlen eine möglichst ausgeglichene Verteilung der Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen und die Schulen von Verwaltungsaufgaben zu entlasten, wurde Anfang Mai die zentrale Schulplatzvergabe als Anlaufstelle in der Langen Straße 61 eingerichtet. Bisher sind knapp über 400 ukrainische Schülerinnen und Schüler an Braunschweiger Schulen angekommen.

„Die zentrale Schulplatzvergabe wird sehr gut angenommen“, freut sich Schuldezernentin Dr. Christine Arbogast: „Die Familien sind dankbar über die Kurzberatung zum niedersächsischen Schulsystem und die Empfehlung und Vermittlung eines konkreten Schulplatzes in Braunschweig.“ Um die Verständigung für beide Seiten zu erleichtern, werden Dolmetscherinnen und Dolmetscher eingesetzt.

Bei Grundschülerinnen und Grundschülern richtet sich die Empfehlung nach dem Schulbezirk unter Berücksichtigung der Kapazität der jeweiligen Schule. Ist die Kapazitätsgrenze erreicht, kann ein Ausnahmeantrag an einer anderen Grundschule gestellt werden. Was die Wohnstandorte für Geflüchtete betrifft, wurde die Schulbezirkssatzung so geändert, dass die Kinder auch an andere Grundschulen im Stadtgebiet verteilt werden können.

Für Schülerinnen und Schüler, die an eine weiterführende Schule gehen möchten, ermittelt die Verwaltung bestmöglich die passende Schulform sowie die Jahrgangsstufe. Die Schulplatzempfehlung orientiert sich an der Wohnortnähe, dem Elternwunsch sowie den Platzkapazitäten an den Schulen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulverwaltung führen alle wichtigen Erstinformationen für die Schulen zur Anmeldung zusammen.

„Es ist der Verwaltung sehr kurzfristig gelungen, die Schulplatzvergabe räumlich, organisatorisch und mit einem sehr engagierten Team auf den Weg zu bringen,“ betont Dr. Arbogast. Über das reguläre Angebot der Schulbildungsberatung für neu nach Braunschweig gezogene Familien war die Versorgung der hohen Zahl an geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine nicht sicherzustellen.

Mittlerweile sind rund 80 Prozent der registrierten ukrainischen Personen im schulpflichtigen Alter an Braunschweiger Schulen untergebracht. Allerdings ist von einem Anteil nicht registrierter Mädchen und Jungen auszugehen, deren Zahl nicht bekannt ist. Auch die nicht vorhersehbare Entwicklung des Kriegsgeschehens lässt offen, ob es weitere Zuzüge nach Braunschweig geben wird. „Wir können daher nur sehr schwer sagen, wie viele weitere Schulplätze für ukrainische Kinder und Jugendliche in Zukunft noch benötigt werden, und müssen uns auf verschiedene Szenarien einstellen“ berichtet Dr. Sandra Dittmann, Leiterin des Fachbereichs Schule.

Als weiteres Angebot hat der Fachbereich Schule in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Vorbereitungskurse für ukrainische Schülerinnen und Schüler eingerichtet. Die ersten zwei Kurse sind Mitte Mai gestartet, der nächste beginnt Anfang Juli. Es gibt ein Angebot für Kinder ab der dritten Jahrgangsstufe und ein Angebot ab der siebten. Nach Ende des Kurses ist die Integration an eine Regelschule vorgesehen. Da die Platzzahl begrenzt ist, vermittelt die Schulplatzvergabe zunächst ukrainische Schülerinnen und Schüler, die einen erhöhten Unterstützungsbedarf haben, in die Vorbereitungskurse. Der Aufbau weiterer Kurse ist in Planung.

Die Schulplatzvergabe vermittelt noch bis etwa Anfang Juli Schulplätze vermitteln. Wann der letzte Beratungstag vor den Ferien sein wird und, wie es nach den Sommerferien weitergeht, wird auch in ukrainischer Sprache mit weiteren Informationen auf www.braunschweig.de/schulplatzsuche-ukraine (Öffnet in einem neuen Tab) bekannt gegeben.

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  • Stadt Braunschweig / Daniela Nielsen