Kinder- und Jugendschutzhaus eröffnet Außenstelle

Braunschweig, 16. August 2024 - Referat Kommunikation

Das Kinder- und Jugendschutzhaus Ölper der Stadt Braunschweig feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum. Seit ihrer Gründung im Jahr 1984 als „Jugendhilfsstelle“ bietet die Einrichtung jungen Menschen in Krisensituationen Schutz und Betreuung, bis ihre weitere Perspektive geklärt ist. Um den steigenden Bedarf an Schutz- und Betreuungsplätzen zu decken, ist in Zusammenarbeit mit der Nibelungen Wohnbau GmbH (Öffnet in einem neuen Tab) eine Außenstelle in der Hebbelstraße eingerichtet worden. Diese neue Einrichtung wird in wenigen Tagen eröffnet und sich vorrangig um Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren kümmern.

"Durch die Alterstrennung können wir gezielter auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen eingehen," so Sozialdezernentin Dr. Christina Rentzsch. "Jüngere Kinder benötigen oft eine andere Art der Unterstützung und Betreuung als ältere Jugendliche. Mit der neuen Außenstelle schaffen wir Raum und Ressourcen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden." 

Blick in eines der sieben individuell gestalteten Kinderzimmer.© Uwe Jungherr / Nibelungen-Wohnbau-GmbH

Die Eröffnung der Außenstelle markiert einen wichtigen Schritt in der Entwicklung der Jugendhilfe in Braunschweig. Sie steht exemplarisch für das Engagement der Stadt und ihrer Partner, Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen die bestmögliche Unterstützung zu bieten. 

Schon in den Anfangsjahren fanden im Kinder- und Jugendschutzhaus junge Menschen Zuflucht, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr zuhause leben konnten und vom Allgemeinen Sozialdienst in Obhut genommen werden mussten. Seit 40 Jahren wird an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr die Betreuung von Kindern und Jugendlichen durch pädagogische Fachkräfte sichergestellt. Über die Jahrzehnte hat sich die Arbeit des Schutzhauses zugleich stetig weiterentwickelt, um den wachsenden und sich verändernden Bedürfnissen gerecht zu werden. 

von links: Torsten Voß (Geschäftsführer Nibelungen-Wohnbau), Dr. Christina Rentzsch (Sozialdezernentin Stadt Braunschweig), Ricarda Zick, Kathrin Binnewies, Laura Schulze (alle FB 51, Stadt Braunschweig), Rouven Langanke (Prokurist Nibelungen-Wohnbau)© Uwe Jungherr / Nibelungen-Wohnbau-GmbH

Diese haben sich im Laufe der Jahre erheblich verändert. Gesellschaftliche und familiäre Strukturen sind komplexer geworden und die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die auf Hilfe angewiesen sind, steigt kontinuierlich an. Ein Blick in die Statistik zeigt: 1998 waren es 1847 Übernachtungen im Jahr, 2013 stieg die Zahl auf 3068 und 2023 nochmal auf 4175 Übernachtungen jährlich. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: von familiären Krisen über Missbrauch und Vernachlässigung bis hin zu psychischen Problemen. Auch der Mangel an langfristigen Betreuungsmöglichkeiten und die zunehmende Komplexität der Fälle tragen dazu bei. Mit der Außenstelle des Kinder- und Jugendschutzhauses reagiert die Stadt Braunschweig auf diese Entwicklung.

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  • Uwe Jungherr / Nibelungen-Wohnbau-GmbH