Lehndorf

Vom Pfahldorf zum Wohnquartier

(1) Kreuzkirche, (2) Pfarrhaus, (3) Ehemalige Schule, (4) Hofanlage Hannoversche Straße 40, (5) Raffturm, (6) Lehndorf-Siedlung© Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation

Lehndorf wird erstmals 1067 im Zusammenhang mit den Brunonen erwähnt. Es ist eines der Pfahldörfer (von lateinisch „extra palum civitatis“ - Orte oder Menschen „außerhalb der Pfähle der Stadt“ mit den Rechten und Pflichten städtischer Bürger), die seit 1384 innerhalb der Braunschweiger Landwehr unter städtischem Schutz standen. Dennoch hatte der Ort in den häufigen Fehden der Stadt mit den Herzögen schwer zu leiden. Seit dem Mittelalter unterstand Lehndorf dem Kreuzkloster auf dem Rennelberg, dem viele der Lehndorfer Äcker gehörten.

Bis zur Stadterweiterung während der Industrialisierung am Ende des 19. Jahrhunderts war Lehndorf mit etwa 1000 Einwohnern ein mittelgroßes Bauerndorf. Im 20. Jahrhundert wandelte sich der Ort zum stadtnahen Wohnquartier. Das eigentliche Zentrum Lehndorfs ist noch immer das Ensemble in der Großen Straße mit der Kreuzkirche (1), ihrem stillen Friedhof, dem klassizistischen Pfarrhaus (2) von 1840 und der ersten Schule (3) von 1779, die heute ein Gasthaus ist. Dort liegen neben dem Kindergarten nun zu Reiterhöfen umgewandelte Bauernhöfe, die dem Ort ein ländliches Aussehen bewahren. Die 1891/92 erbaute stattliche Hofanlage Hannoversche Straße 40 (4) steht als Beispiel bäuerlicher Architektur mit städtischem Einfluss unter Denkmalschutz. In ihr befindet sich heute ein Seniorenheim.

Zu Lehndorf gehört der drei Kilometer westlich ge-legene Raffturm (5), ein Wartturm im Zuge der Landwehr. Das jetzige Gebäude wurde um 1780 errichtet und dient heute als Gasthaus. Ab 1932 entstand im Zuge der Altstadtsanierung nördlich des Ortes die Siedlung Lehndorf (6). Seit 1934 gehört Lehndorf zur Stadt Braunschweig.

Lage

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  • Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation