Stöckheim

Altes Bauerndorf zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel

(1) Alter Dorfkern, (2) Kirche „Zum Heiligen Leiden Christi“, (3) Schriftsassenhof, (4) Rokokopavillon, (5) Großes Weghaus, (6) „Stöckheimer Markt“© Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation

Stöckheim („Stokkem“ aus den altniederdeutschen Wörtern „stok“, Baumstumpf und „hem“, Siedlung, Dorf, oder karolingischer Lagerplatz wie englisch „stock“, Lager, Vorrat) wird erstmals in einer Königsurkunde Heinrichs II. aus dem Jahre 1007 im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Steterburg erwähnt. Bodenfunde deuten auf eine Besiedlung in der älteren Steinzeit hin. Ursprünglich ein kleines Reihendorf an der Oker, entwickelte sich Stöckheim aufgrund der günstigen Lage am Fluss rasch zu einem ausgedehnten Sackgassendorf. Der Zuzug von Brinksitzern und Kotsassen führte zu einer zunehmend haufenförmigen Gestaltung des Ortes. Während des 18. und 19. Jahrhunderts gewannen die Höfe infolge erhöhter Ernteerträge an Größe und architektonischer Qualität.

Der alte Dorfkern (1) mit seinen meist mitteldeutschen Dreiseit- und Hakenhöfen in Fachwerkkonstruktion zeigt noch ein relativ geschlossenes bäuerliches Bild. Die in ihrer Grunddisposition im 13. Jahrhundert entstandene Kirche (2) Stöckheims prä-sentiert sich heute als Bruch- und Hausteinbau mit spätromanischem Turm.

Ein besonders eindruckvolles Bild der Entwicklung einer dörflichen Hofanlage bietet der Schriftsassenhof (3) mit dem Torhaus aus dem 18. Jahrhundert, dem im Jahre 1651 errichteten Wohnhaus, dem barocken Herrenhaus (zwischen 1752 und 1767) sowie dem Rokokopavillon (4; 1763-1767). 1691-1693 entstand das barocke „Große Weghaus“(5).

1974 wurde Stöckheim in die Stadt Braunschweig eingemeindet, 1999 erhielt es mit dem „Stöckheimer Markt“ eine neue „Mitte“ (6).

Lage

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation