Georg Ferdinand Howaldt

geboren am 08.04.1802 • gestorben 19.01.1883

Als Sohn eines Braunschweiger Goldschmiedes lernte Georg Howaldt zunächst das Handwerk bei seinem Vater. Doch schon während seiner Lehre wandte er sich dem Kunstguss und der Bildhauerei zu. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Nürnberg, wo er als Silberschmied und Lehrer für Modellieren arbeitete, kehrte er 1836 in seine Heimatstadt zurück und arbeitete hier ebenfalls als Lehrer. Daneben betrieb er eine Werkstatt und Bildgießerei, aus der zahlreiche, auch heute noch das Braunschweiger Stadtbild prägende Werke hervorgingen wie das Lessing-Denkmal und die Figur Heinrichs des Löwen auf dem Brunnen am Hagenmarkt.

Schon bei dem Lessingdenkmal hatte Howaldt mit dem Dresdner Bildhauer Ernst Rietschel zusammengearbeitet, der den Entwurf und ein Modell für die Plastik fertigte. Mit den Aufträgen Rietschels gelang Howaldt der künstlerische Durchbruch und so bekam er auch den Auftrag, die Quadriga für das Residenzschloss zu fertigen. Da seine Werkstatt am ehemaligen Collegium Carolinum zu klein für die riesigen Figuren war, erhielt er eine neue Werkstatt mit großem Gießereigebäude zwischen Hochstraße und Howaldtstraße. Dort arbeitete er mit seinen beiden Söhnen und Gehilfen sechs Jahre lang an der Figur der Göttin Brunonia auf dem Streitwagen und den vier Pferden. Nach einem von Rietschel gefertigten Gipsmodell wurden sie aus Kupferblech getrieben, das auf einem Eisengerüst befestigt wurde. Die Figurengruppe musste Howaldt gleich zwei Mal anfertigen, als die erste bei dem Schlossbrand 1865, nur gut ein Jahr nach ihrer Aufstellung, zerstört wurde.

Georg Howaldts Wirken geht jedoch weit über Braunschweig hinaus: eines der ersten Denkmale, das am 14. September 1869 im Central Park von New York aufgestellt wurde, fertigte der Gießer in seiner Braunschweiger Werkstatt nach einem Entwurf von Gustav Bläser. Es ehrt Alexander von Humboldt.

Neben seinen praktischen Arbeiten machte Howaldt sich auch um die Entwicklung der Kunst des Metalltreibens verdient und gab der Technik ein theoretisches Fundament. 1863 wurde Howaldt als Professor an das Collegium Carolinum berufen, die spätere Technische Universität Braunschweig.  In Fachkreisen wurde besonders sein Wissen und seine Fertigkeiten in der Erstellung von großen Denkmälern in Treibarbeit gerühmt.  

Nach seinem Tod 1883 in Braunschweig fand Georg Howaldt seine letzte Ruhestätte auf dem Magnifriedhof. Zwei seiner Söhne führten die Werkstatt und Bildgießerei noch bis 1906 weiter.

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