Friedrich Wilhelm Christian Gerstäcker

geboren am 10.05.1816 • gestorben 31.05.1872

Im Haus Adolfstraße 45 – das bis 1878 die Adresse Bertramstraße 16 trug – wohnte der Schriftsteller Friedrich Gerstäcker von 1869 bis zu seinem Tod 1872.

Friedrich Gerstäcker wurde 1816 als Sohn des Opernsängers Karl Friedrich und der Schauspielerin Louise Friederike Gerstäcker, geb. Herz, in Hamburg geboren. Nach dem Tod des Vaters 1825 lebte er in Braunschweig bei seinem Onkel Eduard Schütz, Schauspieler und Direktor des Braunschweiger Hoftheaters.

Gerstäcker besuchte hier bis 1830 das heutige Gymnasium Martino-Katharineum. 1837 ging er nach Amerika und bereiste bis 1843 den mittleren Westen. Sein abenteuerliches Leben lieferte ihm Material für Reiseberichte und Romane, die ihn zu einem der meistgelesenen Abenteuerschriftsteller, Berichterstatter und Übersetzer seiner Zeit machten.

1844 veröffentlichte er seinen Reisebericht „Streif- und Jagdzüge durch die Vereinigten Staaten Nord-Amerikas“. 1846 folgte „Die Regulatoren in Arkansas“, 1848 „Die Flusspiraten des Mississippi“. Gerstäcker veröffentlichte zahlreiche Werke, in die er Erlebnisse weiterer Reisen einfließen ließ. In der Zeit zwischen 1849 und 1867 führten ihn teilweise mehrjährige Expeditionen nach Südamerika, in die Südsee, nach Australien, Indonesien, Afrika und Nordamerika.

Gerstäcker heiratete zweimal, aus den beiden Ehen gingen fünf Kinder hervor.

Nach Stationen in Dresden und Leipzig ließ sich Gerstäcker 1869 wieder in Braunschweig nieder. Bürgertum und Hofleben im Braunschweig seiner Zeit schildert er in dem 1872 erschienenen Kriminalroman „Im Eckfenster“. Friedrich Gerstäcker verstarb am 31. Mai 1872 und wurde auf dem Friedhof St. Magni beigesetzt.

Die Stadt Braunschweig erinnert mit dem 1947 gestifteten „Friedrich-Gerstäcker- Preis für Jugendliteratur“ an ihren bedeutenden Bürger. 1979 wurde die Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft e.V. gegründet. Im Stadtarchiv Braunschweig befindet sich Gerstäckers Nachlass, darunter Tagebücher, Briefe und Romanmanuskripte.

Für die Förderung der Tafelrealisierung im Stadtraum danken die Projektpartner Herrn Hans-Hennig Gereke.

Erläuterungen und Hinweise