Philipp August von Amsberg

geboren am 17.07.1788 • gestorben 09.07.1871

In der „von Amsberg“ genannten Villa am Friedrich-Wilhelm-Platz 3 lebte der braunschweigische Staatsmann und Begründer der ersten deutschen Staatsbahn, Philipp August von Amsberg, von 1827 bis 1847.

Von Amsberg wurde als Sohn eines Pfarrers in Mecklenburg geboren. Nach dem Abitur in Braunschweig trat er in den Staatsdienst ein, wo er bis zur Stellung eines Finanzdirektors aufstieg. Um den industriellen Aufschwung zu fördern, setzte sich von Amsberg für Handelserleichterungen in dem in zahlreiche Einzelstaaten zersplitterten Deutschland ein. Bei verschiedenen Verhandlungen über den Anschluss Braunschweigs an den Zollverein vertrat er das Herzogtum.

Früh erkannte von Amsberg die wirtschaftliche Bedeutung der Eisenbahn. Seine Idee, ein Schienennetz mit einer Nord-Süd- und einer Ost-West-Strecke mit einem Kreuzungspunkt in Braunschweig zu schaffen, scheiterte am Einspruch Hannovers. Im Dezember 1838 wurde jedoch der erste Streckenabschnitt einer innerstaatlichen Eisenbahn von Braunschweig nach Wolfenbüttel eröffnet, als erste Staatseisenbahn im Deutschen Bund. Sie war eine wichtige Voraussetzung für den wirtschaftlichen Aufschwung des Herzogtums im 19. Jahrhundert.

1850 wurde von Amsberg Leiter der Herzoglichen Eisenbahn- und Postdirektion in Braunschweig. Bei seinem Tod im Jahre 1871 hatte das Herzogtum Braunschweig ein Eisenbahnnetz von 270 km Länge mit Anschlüssen an die Strecken der benachbarten Länder.

In Braunschweig erinnert die Verbindungsstraße zwischen Limbeker Straße und Kruppstraße an den bedeutenden Eisenbahnpionier.

Für die Förderung der Tafelrealisierung im Stadtraum danken die Projektpartner der Familie von Amsberg.

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