Leiferde

Haufendorf am westlichen Okerufer

(1) St.-Christophorus-Kirche, (2) Denkmalgeschützte Gebäude, (3) Friedhof mit Obelisken aus dem 19. Jahrhundert, (4) Thiedebach, ehemals einzeln gelegener Hof mit Zollstation© Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation

Leiferde wird erstmals 1176 als „Lefforde“ (aus den altniederdeutschen Wörtern „hlêo“, Hügel und „fôrd“, Furt) urkundlich erwähnt. Das Kloster Steterburg hatte hier Besitz und das Recht auf den halben Zehnten. Im 30-jährigen Krieg wurde Leiferde durch Kämpfe um Wolfenbüttel immer wieder in Mitleidenschaft gezogen.

Im 18. Jahrhundert war Leiferde mit vier halben Ackerhöfen, zwei Ackerleuten, zwei Halbspännern, sechs Kotsassen und einem Brinksitzer bereits ein mittelgroßes Dorf. Erst ab 1838 begannen mit dem Bau der ersten deutschen Staatseisenbahn westlich von Leiferde die Ortserweiterungen. Als Ersatz für eine kleine Kapelle erhielt Leiferde 1864 eine neue Kirche (1), einen schlichten, neuromanischen Backsteinbau. 1999 erhielt sie den Namen „St. Christophorus-Kirche“. Vor der Kirche erinnert ein Denkmal an den Kantor Ludwig Lüders, den Erfinder der Rübenkerndrillmaschine (um 1855). Als weitere Beispiele des repräsentativen Bauens gegen Ende des 19. Jahrhunderts sind noch einzelne Wohnhäuser (Burg 1) und die Obelisken auf dem Friedhof (3) erhalten. Im Zentrum konnte Leiferde seinen dörflichen Charakter bewahren. Viele Gebäude verloren jedoch durch umfangreiche Erneuerungen und Veränderungen erheblich an Orginalsubstanz. Daher findet man heute in Leiferde nur noch wenige architekturgeschichtlich bedeutsame Gebäude (2, 4). Diese liegen so verstreut, dass sie keine ortsbildprägende Gruppe bilden.

1974 wurde der bis dahin zum Landkreis Wolfenbüttel gehörende Ort in die Stadt Braunschweig eingemeindet.

Lage

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Braunschweig; Abteilung Geoinformation