Denkmal für Carl Friedrich Gauß
Seit der Einweihung des Denkmals 1880 sind die Reste des ehemaligen Rudolfs-Bollwerks nach Carl Friedrich Gauß benannt. 1820 beauftrage das Königreich Hannover den Braunschweiger mit der Vermessung seiner Staatsgebiete. Dies regte Gauß zur Entwicklung eines Koordinatensystems an, das es ermöglichte, auch kleine Gebiete auf Karten genau zu verorten. Einige Vermessungssteine am heutigen Gaußberg in Braunschweig zeugen davon, dass Gauß die Erhebung zur Erprobung seines Vermessungssystems nutzte.
Carl Friedrich Gauß wurde am 30.04.1777 unweit des Denkmalstandorts in der damaligen Straße Am Wendengraben (Haus 1550), heute Wilhelmstraße, in ärmeren Verhältnissen geboren. Schon als Kind zeigte sich seine außerordentliche mathematische Begabung. Mit Unterstützung Herzog Carl Wilhelm Ferdinands studierte Gauß in Braunschweig, Göttingen und Helmstedt. Nach seiner dortigen Promotion lebte er als Privatgelehrter in Braunschweig. Aufgrund der politischen Auswirkungen der napoleonischen Kriege für das Herzogtum Braunschweig im Jahr 1806, wechselte Gauß im November 1807 als Professor für Mathematik und Direktor der dortigen Sternwarte nach Göttingen. In Göttingen lebte Gauß bis zu seinem Tod am 23.02.1855.
Bereits als 19jährigem Student gelang es Gauß als Erstem, die Konstruierbarkeit des regelmäßigen Siebzehnecks zu beweisen – eine sensationelle Entdeckung.
Gauß‘ Erkenntnisse in der Mathematik haben zahlreiche technische Errungenschaften und naturwissenschaftliche Erkenntnisse möglich gemacht. Mit seiner Dissertation 1799 führte Gauß die komplexen Zahlen ein, die die Voraussetzung für viele Berechnungen besonders in den Naturwissenschaften sind. 1801 veröffentlichte er als Privatgelehrter und gefördert von Herzog Carl Wilhelm Ferdinand das grundlegende Werk der modernen Zahlentheorie und wurde damit zu einem der bedeutendsten Mathematiker der Geschichte.
Neben seinen Forschungen in der Astronomie, der Physik und der Mathematik befasste sich Gauß mit Projekten, die eine praktische Bedeutung für das Alltagsleben im 19. Jahrhundert hatten.
Zu Ehren von Gauß wird noch heute in Braunschweig die Carl-Friedrich-Gauß-Medaille der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft verliehen. Auch die Gaußstraße und das Gymnasium Gaußschule erinnern an einen der größten Söhne der Stadt.