Kooperationen sichern Zukunft der medizinischen Krankenhausversorgung in der Region
Braunschweig, 24. Juni 2025 - skbs
Die Krankenhausreform schreitet voran und mit ihr die Anforderungen an die Krankenhäuser im Land. Vor diesem Hintergrund trafen sich am Montag, 23. Juni, Braunschweigs Oberbürgermeister (OB) Dr. Thorsten Kornblum, Wolfsburgs OB Dennis Weilmann sowie Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic mit den Ärztlichen Direktoren und Vertretern der Pflegedirektionen der drei kommunalen Krankenhäuser am Klinikum Braunschweig in der Salzdahlumer Straße. Im Fokus des Austauschs stand insbesondere die weitere Vernetzung der drei Partnerhäuser – sowohl auf strategischer als auch operativer Ebene.
Eine Veränderung der Krankenhauslandschaft in Deutschland im Sinne einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung sei nötig und richtig, sagten die drei Hauptverwaltungsbeamten. „Braunschweig, Wolfsburg und Wolfenbüttel betreiben entgegen dem Privatisierungstrend der vergangenen Jahrzehnte in unterschiedlicher Größe und Ausstattung jeweils ein kommunales Krankenhaus und übernehmen damit eine erhebliche Verantwortung für die medizinische Versorgung in der Stadt und in der Region", stellte OB Dr. Thorsten Kornblum die Bedeutung der Kliniken heraus.
Um dieser Verantwortung auch in Zukunft gerecht werden zu können und sich gleich-zeitig erfolgreich den Herausforderungen, die das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz und die damit einhergehende Krankenhaustransformation mit sich bringen, zu stellen, komme der Zusammenarbeit der drei kommunalen Häuser in Zukunft eine noch höhere Bedeutung zu, betonten Lukanic, Weilmann und Dr. Kornblum. Braunschweigs OB hob für das Städtische Klinikum Braunschweig die besondere Rolle als Maximalversorger der ganzen Region hervor. Von Kooperationen mit umliegenden Krankenhäusern könnten alle profitieren.
Sicher und Stark für die Zukunft – Hausaufgaben gemacht
„Die enge Kooperation und Abstimmung untereinander bildet das Fundament unserer langjährigen Partnerschaften. Nun gilt es, im Sinne optimierter Gesundheitsleistungen in den einzelnen Häusern, potentielle Synergieeffekte noch stärker zu nutzen und Kooperationen weiter auszubauen. Hierbei geht es nicht um abstrakte politische Entscheidungen, sondern ganz konkret um die Versorgungssicherung für die Menschen in unserer Region", sagte Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann.
Aus Sicht von Dr. Kornblum, Weilmann und Lukanic haben die drei kommunalen Krankenhäuser die dafür nötigen Hausaufgaben bereits erledigt und seien entsprechend gut vorbereitet.
Dies werde auch mit Blick auf die künftig geltenden Leistungsgruppen deutlich: Im Zuge der Krankenhausreform sind alle Bundesländer bis Ende 2026 verpflichtet, ihren Krankenhäusern Leistungsgruppen zuzuteilen. Nur wer eine entsprechende Leistungsgruppe, beispielsweise Allgemeine Chirurgie oder Intensivmedizin erhält, darf zugehörige Leistungen künftig auch durchführen und abrechnen. Es geht im Kern also darum, welches Krankenhaus welche Leistungen in welcher Art zukünftig anbieten wird. Dies kann auch bedeuten, dass Leistungen, die bisher nur in geringer Zahl von einem Krankenhaus erbracht wurden, künftig von einem anderen Krankenhaus mit höheren Fallzahlen durchgeführt werden.
In Niedersachsen haben Krankenhäuser noch bis zum 30. Juni 2025 Zeit, ihre gewünschten Leistungsgruppen zu beantragen. Voraussetzung für die Zuteilung der Leistungsgruppen sind zum einen Nachweise hinsichtlich am Standort vorgehaltener personeller, qualitativer und apparativer Voraussetzungen. Ebenso nachzuweisen sind verbindliche Kooperationen für Leistungen, die am eigenen Standort nicht vorgehalten werden, aber für eine qualitativ hochwertige Leistungserbringung erforderlich sind. Konkret bedeutet dies beispielsweise, dass eine Abteilung, die interventionelle Kardiologie im Herzkatheterlabor vor Ort durchführen möchte, eine Kooperation mit einer herzchirurgischen Abteilung eingehen muss, um bei einer Komplikation bestmöglich handeln zu können. Im Fall des Städtischen Klinikums Wolfenbüttel besteht sowohl eine solche als auch z. B. eine Kooperation zwischen der geburtshilflichen Klinik und der Abteilung für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin des Städtischen Klinikums Braunschweig. Insgesamt kooperieren die drei kommunalen Krankenhäuser in der Region fachlich und organisatorisch eng abgestimmt miteinander zum Wohle der Bevölkerung.
Fortsetzung der Zusammenarbeit durch weitere Kooperationen
„Die heutigen Gespräche haben eindrucksvoll bestätigt, dass die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit der drei Krankenhäuser auf operativer Ebene, in der Pflege und der Medizin zum gelebten Tagesgeschäft gehört", schildert Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic seine Eindrücke des Zusammentreffens. Mit Blick auf die kommenden Herausforderungen und insbesondere die Beantragung der Leistungsgruppen wurden in den vergangenen Wochen zusätzliche, umfangreiche Vereinbarungen vorbereitet, die nun zeitnah von den Partnerhäusern in Form von Kooperationsverträgen abgeschlossen wurden.
Die drei kommunalen Krankenhäuser setzen somit ihre vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht nur fort, sondern nutzen aktiv die sich bietende Chance, Abstimmungen untereinander zu optimieren, Potenziale noch stärker zu nutzen und möglichst sowohl ressourcen- als auch kostenschonend einen bedeutenden Teil der medizinischen Versorgung der Region in Zukunft weiterhin zu sichern.