„Connect2Transform“ macht Bahnstadt zum Reallabor

Braunschweig, 11. März 2025 - Referat Kommunikation

Austausch beim Projektstart v.l.: Dr. Stefan Plesser (SIZ), Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum, Thomas Wilken (SIZ), Prof. Manfred Krafczyk (Vizepräsident der TU Braunschweig für Nachhaltigkeit und Digitalisierung) und Dr. Volker Lang (Vorstand BS ENERGY)© Stadt Braunschweig / Daniela Nielsen

Das innovative Forschungsprojekt "Connect2Transform – Die Bahnstadt Braunschweig als Demonstrator für die modulare Transformation der Wärme- und Kälteversorgung" ist offiziell gestartet und wurde am Dienstag, 11. März, im Rahmen eines Pressetermins vorgestellt. Das Steinbeis-Innovationszentrum energieplus an der TU Braunschweig koordiniert das Projekt, an dem auch die Stadt Braunschweig beteiligt ist und setzt es gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft um. "C2T" wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit 3,4 Millionen Euro gefördert. 

Mit einer Größe von etwa 300 ha ist die Bahnstadt die größte innerstädtische Potentialfläche Braunschweigs. Das Projekt Bahnstadt bietet eine optimale Umgebung für die praxisnahe Erprobung innovativer Lösungen und die Möglichkeit einer umfangreichen wissenschaftlichen Bewertung. In die Entwicklung der Bahnstadt sollen zukunftsweisende Themen der Gesellschafts- und der Stadtentwicklung wie Digitalisierung, vernetzte Mobilität, Industrie 4.0 oder klimagerechte Stadt- und Technikentwicklung einfließen.  Als neu entstehender Stadtteil ist das Projekt Bahnstadt in herausragender Weise geeignet, um Konzepte, Technologien und Prozesse praxisnah zu erproben und so Vorreiter im Transformationsprozess zu sein. 

Hier setzt das Projekt "C2T" an, dessen Ziel es ist, die Bahnstadt als Modellquartier zu entwickeln, mit dem die Transformation der städtischen Wärme- und Kälteversorgung schnellstmöglich gelingen kann. Dabei sollen insbesondere Software-Lösungen entwickelt werden, die die Vielzahl technischer Systeme in Gebäuden und Städten intelligent, nachhaltig und sicher miteinander verknüpfen. Dazu arbeitet das C2T-Team mit namhaften Herstellern zusammen. Die Produktpalette reicht von Großwärmepumpen, Wasserstoffelektrolyse und saisonalen Wärmespeichern über Balkonkraftwerke, Batteriespeicher und Ladestationen bis zu smarten Heizungsventilen und Haushaltsgeräten. Ab der zweiten Jahreshälfte 2025 sollen die Bürgerinnen und Bürger durch verschiedene Beteiligungsformate aktiv in das Projekt eingebunden werden. 

"Wir müssen nicht auf technische Wunderlösungen oder optimale gesetzliche Regelungen warten - es gibt heute schon viele hervorragende innovative Produkte, die Gebäude und Städte nachhaltiger machen und dabei wirtschaftlich sind", erklärt Projektleiter Dr. Stefan Plesser. "Mit C2T zeigen wir, wie die Energiewende im Bestand gelingen kann. Die Braunschweiger Bahnstadt ist dafür das perfekte Anschauungsbeispiel!" 

 "Braunschweig hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt. Sparsame Gebäude und eine effiziente Energieversorgung sind dabei zentrale Bausteine. Das Forschungsprojekt Connect2Transform bietet uns eine optimale Unterstützung durch innovative Hersteller und führende Forschungseinrichtungen, um unsere Ziele zu erreichen", sagt Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum. "Besonders freut mich, dass C2T auch die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen in der Braunschweiger Bahnstadt einbindet und konkrete Möglichkeiten zur Teilnahme bietet.  Denn Klimaschutz ist Teamwork – in Braunschweig zeigen wir, wie er technologisch innovativ, wirtschaftlich erfolgreich und nachhaltig gelingen kann." 

Neben SIZ energieplus, TU Braunschweig und RWTH Aachen sind die Stadt Braunschweig, der Energieversorger BS|Energy sowie innovative Unternehmen wie die synavision GmbH, die Ochsner Process Energy Systems GmbH (OPES), die CUBOS GmbH und die MBS GmbH am Projekt beteiligt. Die Projektergebnisse sollen auch auf andere Städte übertragbar sein. 

Über C2T:

Das Projekt "Connect2Transform" (C2T) entwickelt ein technisch-organisatorisches Rahmenwerk für die digitale Transformation von Wärme- und Kältenetzen. Die zunächst auf drei Jahre angelegte Konzeptphase des Projekts ist Teil des 7. Energieforschungsprogrammes des Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). "C2T" wird im Rahmen des Förderaufrufs "Klimaneutrale Wärme und Kälte" gefördert und ist eines der größten Forschungsprojekte im Bereich der klimaneutralen Wärme- und Kälteversorgung in Deutschland. 

Hintergrund Bahnstadt

Die "Bahnstadt" umfasst den Verflechtungsraum zwischen dem Umfeld des Hauptbahnhofs, dem Hauptgüterbahnhof, den Flächen des teilweise stillgelegten Rangierbahnhofs, dem ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerk an der A 39 und dem Wohngebiet Bebelhof. 

Die Bahnstadt ist ein Schlüsselprojekt des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) und wird in den nächsten Jahren ein wichtiger Baustein der Stadtentwicklung mit umfangreichen planerischen Voraussetzungen sein. Aktuell sind bereits zwei Bebauungspläne in Arbeit, ein städtebaulicher Wettbewerb ist abgeschlossen und ein weiterer In der Planung. Auch wird zurzeit ein Schwammstadtkonzept exemplarisch für die Bahnstadt erarbeitet, das Lösungen für die Verbesserung des Stadtklimas entwickelt und die Klimafolgenanpassung wie Hitze- und Starkregenereignisse mitdenkt.

 

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