Ölper Turm

oben - Abb. 1: Ölper Turm, 1818 | unten - Abb. 2: Ölper Turm, 1839© Stadt Braunschweig

Die erste urkundliche Erwähnung eines Gebäudes an diesem Ort erfolgte im Jahr 1368 und beschreibt einen sogenannten Bergfried – so bezeichnet man den unbewohnten Hauptturm einer mittelalterlichen Burg. Dieser wurde im Zuge der Errichtung der Landwehr um Braunschweig im Bereich Ölper 1413 durch einen steinernen Wachturm (s. Abb. 1) ersetzt.
 
Ab 1432 wurde der Turm zur Lagerung von Pulver und Pfeilen genutzt und von einem eigenen Torwärter verwaltet. Hauptsächlich diente das Gebäude in der damaligen Zeit allerdings als Zollstation. Hier mussten fahrende Händler ihren Tribut entrichten, bevor sie auf den Plätzen der mittelalterlichen Stadt Braunschweig Handel treiben konnten.

Ab 1554 wurde hier ein sogenannter Krug (ländliche Gaststätte) erbaut, an dessen Stelle im Jahr 1642 dann die Landwehrschänke errichtet wurde. Der linke Teil des Gebäudekomplexes entspricht durch seine heute noch erkennbare fachwerksichtige Gestaltung den damals in der Region zeittypischen Formen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts.

In den Jahren von 1671 bis 1765 war der Turm abwechselnd je nach jeweiligem Machtgefüge der Herzoglichen Verwaltung oder der Stadt Braunschweig unterstellt.

1825 wurde der steinerne Rundturm abgerissen, nachdem gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Landwehr aufgegeben wurde. An seiner statt entstand als rechter Gebäudeteil ein schlichter klassizistischer Fachwerkbau (s. Abb. 2) mit Dachaufbau, dessen Fachwerk entsprechend der damaligen Gestaltungsweise monochrom getüncht ist.

Von 1979 bis 1982 wurde das gesamte Gebäude durch den Bauunternehmer und Braunschweiger Ehrenbürger Dr. Artur Wiswedel restauriert und bis 2005 als Gaststätte genutzt. Danach gab es einen Leerstand, bis in den Jahren 2017 bis 2020 eine Grundsanierung durch den Investor Thomas Hartmann und dem Projektplaner Michael Seeberger erfolgte.

Heute dient das gesamte Gebäude als Wohnhaus und beherbergt insgesamt 13 Wohneinheiten.

Celler Heerstrasse 46

Bestandteil des Ensembles

Lage

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Bildnachweise

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