Braunschweiger Forschungspreis 2011 für Prof. Dr. Petra Schwille

Forschungsstandort Braunschweig zeichnet interdisziplinäre Wissensvernetzung aus

Braunschweig, 30. September 2011

Die Biophysikerin Prof. Dr. Petra Schwille wird mit dem Braunschweiger Forschungspreis 2011 ausgezeichnet. Das teilten heute die Stadt Braunschweig und die ForschungRegion Braunschweig, Träger des Preises, mit. Mit dem Preis werden die herausragenden Forschungsleistungen der erst 43-jährigen Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Spektroskopie und Entwicklungsbiologie ausgezeichnet.

Prof. Dr. Petra Schwille lehrt und forscht an der Universität Dresden und leitet dort die Abteilung Biophysik; hier widmet sie sich primär der Entwicklungsbiologie. Sie entwickelte spektroskopische Verfahren, die es ermöglichen, das Verhalten kleinster Moleküle in Zellen in Echtzeit zu studieren. Mit diesen international und national anerkannten Forschungsergebnissen klärte sie wichtige Grundlagenfragen der Biomedizin.

Die Jury des Braunschweiger Forschungspreises wählte aus insgesamt zwölf nominierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Prof. Dr. Petra Schwille als Preisträgerin. Mitglieder der mit Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Medien besetzten Jury sind David McAllister, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff, Geschäftsführerin AiCuris GmbH & Co. KG, Dr. Norbert Lossau, Ressortleiter Wissenschaft der WELT, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Jürgen Hesselbach, Präsident der Technischen Universität Braunschweig und Vorsitzender der ForschungsRegion Braunschweig e. V. Der Jury sitzt der Braunschweiger Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann vor.

“Mit Prof. Dr. Petra Schwille haben wir uns für eine junge und gleichfalls sehr erfolgreiche Wissenschaftlerin entschieden“, sagt Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Jürgen Hesselbach. „Ausschlaggebend war, dass Frau Schwille mit der von ihr entwickelten Einfärbung von Molekülen, der Zweiphotonen-Kreuzkorrelations-Spektroskopie, zelluläre Mechanismen sichtbar machen und so grundlegende Fragen der Biomedizin klären konnte.“ Als Professorin an der Technischen Universität Dresden wendet sie dieses Verfahren in der Stammzellenforschung an. „Neben dem beachtlichen Lebenslauf von Frau Schwille hat uns ihre Leidenschaft beeindruckt, die sie für die Wissenschaft aufbringt. Mit Frau Schwille zeichnen wir 2011 eine Wissenschaftlerin mit dem Braunschweiger Forschungspreis aus, die ihre Expertise weltweit und interdisziplinär einbringt und deren weitere Arbeit erheblichen Erkenntnisgewinn in der Biomedizin und Entwicklungsmedizin erwarten lässt“, beschreibt Hesselbach die Würdigung durch die Jury.

„Der Region Braunschweig wird im europaweiten Vergleich eine Spitzenposition auf dem Gebiet der Forschung attestiert. Wissenschaft und Forschung sind hier in Grundlagenforschung, anwendungsorientierter Wissenschaft und Ausbildung quer durch alle Disziplinen eng verzahnt und mit der Wirtschaft im Austausch. Mit dem Braunschweiger Forschungspreis zeichnen wir herausragende interdisziplinäre Forschungsleistungen mit Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft aus. Das wissenschaftliche Arbeiten von Prof. Dr. Schwille ist ein perfektes Beispiel, wie wichtig, aber auch wie erfolgreich fächerübergreifendes Arbeiten ist“, so Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann.

Die feierliche Übergabe des Braunschweiger Forschungspreises findet am 29. November 2011 im Haus der Wissenschaft in Braunschweig statt.

Braunschweiger Forschungspreis

Der Braunschweiger Forschungspreis zeichnet international herausragende interdisziplinär erzielte Forschungsergebnisse in den Technik-, Lebens- oder Kulturwissenschaften aus. Ein Engagement für Transfer und Nutzung von Wissenschaft in Wirtschaft und Gesellschaft ist Voraussetzung für die Nominierung. Stifterin des Preisgeldes in Höhe von 30.000 Euro ist die Stadt Braunschweig.
Träger des Preises sind die Stadt Braunschweig und der Verein ForschungRegion Braunschweig e. V. Der Braunschweiger Forschungspreis wurde im Herbst 2007 erstmalig vergeben. Weitere Informationen zu den Bewerbungsmodalitäten und der Findungskommission zum Braunschweiger Forschungspreis finden Sie unter www.braunschweig.de/forschungspreis.

Preisträger 2009

Dr. Bertrand Piccard und André Borschberg erhielten den Preis für ihr Projekt zur Entwicklung eines allein mit Solarenergie betriebenen Flugzeugs und die damit gegebene Impulssetzung für nachhaltige Energiesysteme. Ihre Forschungsergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse über die Schnittstellen zwischen Mensch, Flugzeugbau und alternative Energien. Der Preis wurde am 6. November 2009 feierlich überreicht.

Preisträger 2007

Prof. Dr. Sebastian Thrun, Professor für Künstliche Intelligenz an der Stanford University, wurde für seine wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Sensorik, Sensorfusion, Künstlichen Intelligenz und Fahrerassistenzsysteme mit dem Braunschweiger Forschungspreis 2007 ausgezeichnet. Der Preis wurde am 10. November 2007 feierlich überreicht.

Ansprechpartner zum Thema:

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Kultur- und Wissenschaftsdezernat
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