Georg Eckert

geboren am 14.08.1912 • gestorben 07.01.1974

In der „Villa von Bülow“, Celler Straße 3, ist das „Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung“ beheimatet. Es ist benannt nach seinem Gründer – dem Braunschweiger Historiker, Ethnologen und Pädagogen Georg Eckert.

1912 in Berlin geboren, nahm Eckert nach dem Abitur ein Studium der Geschichte, Geographie, Germanistik und Völkerkunde auf und promovierte 1935 an der Universität Bonn.

Im Zweiten Weltkrieg wurde er zur Kriegsmarine eingezogen und diente im griechischen Saloniki. Dort suchte er den Kontakt zur griechischen Widerstandsbewegung und begab sich 1945 freiwillig in britische Gefangenschaft.

Geprägt durch die Erfahrungen des Nationalsozialismus und des Krieges, machte Georg Eckert die Erziehung der jungen Generation zu Frieden und Demokratie zum Ausgangspunkt und Ziel seines Wirkens. Er lehrte seit 1946 an der „Pädagogischen Hochschule Braunschweig“. Ab 1952 übernahm er die Professur für Geschichtsdidaktik und engagierte sich für den Aufbau eines Bildungswesens im Zeichen von Frieden und Versöhnung – mit neuen Curricula und einer wissenschaftlichen Lehrerbildung.

1951 gründete er das „Institut für internationale Schulbuchverbesserung“, um über das Medium Schulbuch die Völkerverständigung und Toleranz zu fördern und traditionelle Feindbilder abzubauen. In Zusammenarbeit mit dem Europarat und der UNESCO stellte er Kontakte zu Wissenschaftlern, Lehrern und Schulbuchverlegern aus aller Welt her. Bis zu seinem Tod fanden mehr als 100 Tagungen mit dem Ziel statt, die Lehrmittel von Vorurteilen und ideologischen Inhalten zu befreien. Dabei entstanden zahlreiche internationale Kontakte und Freundschaften. So erfuhr die gemeinsame Arbeit mit Historikern aus Indonesien 1960 ihre Fortsetzung in der Städtepartnerschaft zwischen Braunschweig und Bandung.

1964 wurde Georg Eckert zum Präsidenten der deutschen UNESCO-Kommission gewählt. Für sein Lebenswerk erhielt er zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, darunter 1972 das Bundesverdienstkreuz. Georg Eckert verstarb am 7. Januar 1974 in Braunschweig.

Das Institut, das seit 1975 den Namen Georg Eckerts trägt, führt die Arbeit in der Tradition seines Gründers fort.

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