Innovation ist eine Frage der Kultur

Rund 60 Gäste beim Braunschweiger Innovationsforum

Beim Braunschweiger Innovationsforum am 16. September stand die Frage im Mittelpunkt, wie Unternehmen dem zunehmenden Innovationsdruck aktiv begegnen können. „Aus der Sicht des Unternehmers ist Innovation für mich eine der wichtigsten Komponenten zur Sicherung meines langfristigen Unternehmenserfolgs und somit zur Sicherung von Arbeitsplätzen, Wohlstand und Zufriedenheit“, so Tobias Hoffmann, Präsident der Industrie- und Handelskammer Braunschweig. 

Bernd Winkelsträter von der Firma innovamus® Consulting und Training stellte vor rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der Videokonferenz den Begriff „Innovationskultur“ in den Fokus. Er rief Unternehmen dazu auf, das Streben nach Innovation und ständiger Weiterentwicklung des eigenen Geschäftsmodells als elementare Bedingung zu verinnerlichen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die dafür notwendige Agilität verglich er mit dem Fahren auf Sicht bei Nebel. Die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden seien inzwischen so dynamisch, dass „Unternehmen sich ständig selbst neu erfinden“ müssten. 

Um diese Prozesse zu fördern, bedarf es laut Winkelsträter unter anderem innovationsfreundlicher Strukturen und Prozesse im Unternehmen. Ideen und Eigeninitiative der Beschäftigten sollten gefördert und unterstützt sowie Experimente und neue Lösungsansätze ermöglicht werden. Letzteres ist laut Winkelsträter einer der entscheidenden methodischen Faktoren von Innovation: Unternehmen müssten heute viel mehr am Markt experimentieren, ausprobieren, ohne alles vorher bis ins letzte Detail planen und perfektionieren zu können. Ein Ansatz hierfür ist das sogenannte „Minimum Viable Product“, also ein noch nicht final ausgereiftes Produkt, das die Grundanforderungen erfüllt, um erste Kundinnen und Kunden zu bedienen und so möglichst früh im Entwicklungsprozess Reaktionen und Verbesserungsvorschläge zu erhalten. 

Neben innovationsfreundlichem Klima und agilen Methoden hob Winkelsträter die wachsende Bedeutung strategischer Kooperationen hervor – sowohl mit anderen Unternehmen, aber auch mit Forschung und Wissenschaft. Neue Technologien und Ansätze könnten so schneller entwickelt und implementiert werden. 

„Die Förderung von Vernetzung und Kooperationen ist eines der zentralen Anliegen des Braunschweiger Innovationsforums“, so Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH, die das Innovationsforum gemeinsam mit der IHK Braunschweig, der TU Braunschweig und der Ostfalia Hochschule organisiert. 

„Für mittelständische Unternehmen birgt insbesondere die Kooperation mit Start-ups großes Innovationspotenzial“, so Leppa. Aus diesem Grund stellten sich im Anschluss an den Gastvortrag die Start-ups MinkTec, Coldsense Technologies, Patero, Probility, BeSu.Solutions und InfinityGate aus dem Accelerator für Wachstum und Innovation (W.IN) einem Teil der Gäste vor. 

In zwei weiteren Diskussionsrunden ging es zum einen um die Angebote des Zentrums für additive Fertigung an der Ostfalia Hochschule, zum anderen um die Forschungszulage im Rahmen der steuerlichen Forschungs- und Entwicklungsförderung. 

Zur Förderung des Wissens- und Technologietransfers am Forschungsstandort Braunschweig trägt auch der vom Land Niedersachsen geförderte TransferHub bei, den die TU Braunschweig und die Ostfalia Hochschule gemeinsam betreiben. Er bietet Unternehmen nicht nur eine umfassende Beratung zu Fördermitteln für Innovationsvorhaben, sondern vermittelt auch Kontakte in die Hochschulen und andere wissenschaftliche Einrichtungen, um Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu fördern. „Die Region Braunschweig ist eine der forschungsintensivsten Regionen Europas. Wir wollen, dass sie auch eine der transferintensivsten wird“, so Jörg Saathoff vom TransferHub.

Weitere Infos zum TransferHub unter: www.transferhub.de (Öffnet in einem neuen Tab)

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