Startups zwischen Großkunden, Patenten und Serienproduktion

PhySens, Sprachköchin und Aeon Robotics schlossen als letztes Trio das Startup Programm W.IN nach altem Muster ab

Die Startups PhySens, Aeon Robotics und „Sprachköchin“ Silke Koch haben erfolgreich das Startup Programm W.IN der Braunschweig Zukunft GmbH abgeschlossen. Alle drei wollen sich nun dauerhaft am Markt etablieren. Bei der Abschlussveranstaltung gaben sie Einblicke in ihre Entwicklung im W.IN Programm, ihre Zukunftspläne und aktuelle Herausforderungen. 

Für die Aeon Robotics GmbH waren die zwölf Monate im W.IN Programm mit einigen Höhepunkten gespickt. Das Team um Sören Michalik, Sönke Michalik und Lars Heim gewann unter anderem den Innovationspreis Niedersachsen und den Gründungspreis+ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Rund um den HandEffector, eine intuitiv programmierbare Roboter-Hand, konnte das Startup zudem Integrationsprojekte mit Industriepartnern initiieren, die von der Reinigung bis zur Raumfahrt in den verschiedensten Branchen tätig sind. „Das zeigt, wie vielfältig einsetzbar unser Produkt ist“, so Mitgründer Lars Heim. Aktuell läuft die Patentanmeldung. Noch in diesem Jahr möchte Aeon Robotics die erste Serienproduktion starten und sein innovatives Produkt am Markt platzieren. 

Ihr erstes europäisches Patent erteilt bekommen hat die PhySens GmbH. Weitere Erfindungen befinden sich aktuell im Prüfverfahren. Unterstützung erhält PhySens dabei aus dem Mentoren-Netzwerk der Startup Akademie W.IN. Die Unternehmerinnen und Unternehmer aus Braunschweig und der Region stehen den Startups zur Seite und geben ihr Know-how aus erster Hand an sie weiter. Seine Mess- und Magnetfeldtechnologie hat das Team um Henriette Struckmann, Katharina Ostaszewski und Philip Heinisch ursprünglich im Raumfahrt-Bereich entwickelt, nämlich am Institut für Geophysik und Extraterrestrische Physik der TU Braunschweig. PhySens hat es zudem in das Business Incubation Centre der europäischen Raumfahrtorganisation ESA (ESA BIC Northern Germany) geschafft, einen Inkubator, der Startups beim Geschäftsaufbau unterstützt. 

Das aktuell größte Einsatzgebiet für die intelligente Sensorik von PhySens ist allerdings die Bahnindustrie, wo sie unter anderem in der Anlagen- und Infrastrukturüberwachung einen wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheit leistet. „Wissens- und Technologietransfer bietet nicht nur innerhalb einer Branche, sondern auch branchenübergreifend große Innovationspotenziale. Auch deshalb passt PhySens bestens in das Mobilitätscluster am Forschungsflughafen“, so Jörg Meyer, Bereichsleiter Innovationsförderung bei der Braunschweig Zukunft GmbH. In diesem Jahr hat PhySens seinen Sitz an den Forschungsflughafen verlegt. „Die Braunschweiger Netzwerke helfen uns sehr. Hier am Forschungsflughafen beispielsweise kommen wir auf kurzem Wege mit den Nachbarn in Kontakt und sprechen über mögliche Kooperationen“, so PhySens-Mitgründer Philip Heinisch. 

Sprachköchin Silke Koch konnte beim W.IN-Abschied ebenfalls von einer erfolgreichen Weiterentwicklung ihrer Geschäftsidee berichten. Wie PhySens und Aeon Robotics hatte auch sie vor dem W.IN Programm bereits das städtische Startup Zentrum MO.IN durchlaufen. Für ihre dort verfeinerten Produkte – kunstvolle und pädagogisch wertvolle Materialien für die kindliche Sprachförderung – belegte sie im vergangenen November den zweiten Platz beim Gründungspreis Braunschweig. 

Sie ging in ihrer W.IN-Zeit zudem erfolgreich auf die Suche nach Kundschaft. „Zwei Großkunden konnte ich bereits gewinnen. Das war ein unbeschreibliches Gefühl“, so Silke Koch. Mit dem neu gestalteten Online Shop sollen es noch mehr werden. „Highlights des W.IN-Programms waren für mich das Mentoring durch die beteiligten Unternehmen und das fortlaufende Coaching.“ Ihre haptischen Lernmittel lassen sich mit einer eigens entwickelten App verknüpfen, die zusätzliche Übungen und integrierte Bewegungsaufgaben bietet. Angesichts des Kriegs in der Ukraine erweiterte Silke Koch ihre App um die Sprachen Ukrainisch und Russisch, um vor dem Krieg geflüchteten Kindern die Sprachbildung sowohl in ihrer Muttersprache als auch auf Deutsch zu erleichtern.

Mit Aeon Robotics, PhySens und Sprachköchin schlossen die letzten drei Startups das einjährige W.IN-Programm nach dem alten Muster ab. Zum Jahresbeginn 2023 hat die Wirtschaftsförderung die Programme MO.IN und W.IN zur neuen „Startup Akademie Wachstum und Innovation“ zusammengeführt. In einem dreistufigen Modell erhalten die Gründungsteams somit eine passgenaue Begleitung in den unterschiedlichen Gründungsphasen. „Das Feedback der Startups zeigt, dass das Mentoring durch die beteiligten Unternehmen aus Braunschweig und der Region unheimlich wertvoll für ihre Entwicklung ist. Ich danke allen unseren Kooperationspartnern, dass sie sich weiterhin im W.IN Programm engagieren“, so Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH.

Die Kooperationspartner im W.IN
Agimus GmbH | AITEC GmbH | AL-Elektronik Distribution GmbH | AMINO GmbH | Appelhagen Rechtsanwälte Steuerberater PartGmbB | Arbeitgeberverband Region Braunschweig e.V. | Best Nights VC | borek.digital | Braunschweigische Landessparkasse | Döhler Hosse Stelzer GmbH & Co. KG | Entrepreneurship Hub | Erfinderzentrum Norddeutschland GmbH | fme AG | Gramm, Lins & Partner PartGmbB | Innovationsgesellschaft Technische Universität Braunschweig mbH | mugs GmbH | Robert Bosch Elektronik GmbH | Sport-Thieme GmbH | Streiff & Helmold GmbH | wirDesign communication AG | PricewaterhouseCoopers GmbH

Die Startups Aeon Robotics, Sprachköchin und PhySens haben das Accelerator-Programm W.IN der Braunschweig Zukunft GmbH erfolgreich abgeschlossen.© Braunschweig Zukunft GmbH/Philipp Ziebart

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  • Braunschweig Zukunft GmbH/Philipp Ziebart