Fragen und Antworten zum Stadionausbau

Fragen der Braunschweiger Zeitung zum Stadionausbau und Antworten der Verwaltung vom 3. September 2012

  1. Frage: Im Vorfeld der Bürgerbefragung haben wir im Zuge der Leseraktion „Fragen und Antworten" die Frage eines Lesers zum Wert der Bürgerbefragung im Falle einer Baukostensteigerung weitergegeben. Die Stadtverwaltung antwortete: „Eine erneute Bürgerbefragung wäre aus Sicht der Verwaltung nur nötig und sinnvoll, wenn die Kosten wirklich exorbitant die vorhergesehene Marke überschreiten würden und damit das zur Abstimmung stehende Projekte praktisch nicht mehr dasselbe wäre."

    Dazu meine Frage: Ab welcher Summe wären das Ausgangsbudget (14,5 Mio.) aus Sicht der Stadt „exorbitant" überstiegen?

    Antwort: Aus der Sicht der Stadt ist jedenfalls derzeit mit Sicherheit eine „exorbitante" Steigerung nicht der Fall. Das wäre erst der Fall, wenn das Dimensionen wie bei der Elb-Philharmonie oder bei dem Berliner Flughafen annehmen würde. Davon kann hier keine Rede sein. Im übrigen ist die Stadtverwaltung voll inhaltlich der Meinung der Braunschweiger Zeitung, wie sie am 25.04.2012 wie folgt zum Ausdruck kam: „Jeder, der ein Haus gebaut hat, weiß: Letztlich wird's immer teurer als geplant, denn Bauen ist - Planung hin/Planung her - stets ein Abenteuer mit Unwägbarkeiten." (siehe BZ-Artikel (Öffnet in einem neuen Tab))

    Das Thema einer erneuten Bürgerbefragung kommt auch nach Auffassung des Oberbürgermeisters nicht in Betracht.

    Dr. Gert Hoffmann: „Diese absurde Idee wäre doch nur halbwegs diskutabel, wenn man davon ausgehen müsste, dass die damalige Mehrheit der Bürger heute nicht mehr für den Stadionausbau stimmen würde, wenn sie die jetzt genannten Summen gekannt hätte. Das ist aber nicht der Fall. Das damalige Votum war zu meiner Freude ein klares Bekenntnis zu unserer Eintracht und der Notwendigkeit, für sie gute Voraussetzungen zu schaffen und die Eintracht hat darauf auf dem Platz zu unserer aller Freude die richtige Antwort gegeben!"

    Die Fragen 2 bis 4 beantwortet Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer:

  2. Frage: In der Erklärung der Stadt heißt es, Ende September wären 70 Prozent des Volumens vergeben. Welche Arbeiten werden danach noch im Zuge der restlichen 30 Prozent zu vergeben sein? Mit welchem Zeitplan? Und mit welchen Kostenrisiken?

    Antwort: „Die nach September noch zu vergebenden Leistungen betreffen den Innenausbau und die Außenanlagen. Bis Februar 2013 sollen alle Gewerke vergeben sein. Das Risiko beträgt hier noch ca. 100.000,00 €."

  3. Frage: Was ist bis Ende September noch zu vergeben und welche Kostenrisiken stecken in diesen Positionen? Kurzum: Mit welcher Kostenentwicklung ist aus jetziger Sicht schon vorsichtig zu kalkulieren?

    Antwort: „Bis Ende September werden folgende Gewerke vergeben: Stahlbauarbeiten, Fassadenarbeiten, Dachabdichtung, Sanität-,Heizungs-,Lüftungs- und Elektroinsallationen, Brandmeldeanlage, Sicherheitsbeleuchtung ,Aufzugsanlage. Ein Volumen von ca. 5,65 Mio. € netto. Das Kostenrisiko dieser Gewerke liegt bei ca. 280.000,00 €."

  4. Frage: Bitte schildern sie nochmal die Rolle der Firma Assmann im Zuge der Planungen. Seit wann ist die Firma beteiligt? Aus welchem Grund ist sie hinzugezogen worden? Wie hat sich ihre Beteiligung auf die jetzige Kostenentwicklung ausgewirkt? Warum gab es vor Einschaltung der Firma Assmann keine Projektsteuerung?

    Antwort: „Die Fa. Assmann b+p wurde als Projektsteuerer für die Erweiterung Westtribüne nach der Bürgerbefragung eingeschaltet. Im März 2012 wurde die Fa. Assmann auch mit der Projektleitung beauftragt. Im Rahmen ihrer Projektleitung hat die Fa. Assmann Unstimmigkeiten in den Kostenberechnungen der Architekten und Ingenieure festgestellt und empfohlen, eine kontrollierende Kostenberechnung aufstellen zu lassen. Die von Assmann b+p festgestellten Abweichungen wurden den Architekten und Ingenieuren zur Verfügung gestellt. Und die Ingenieure haben daraufhin ihre Kostenberechnungen überprüft und überarbeitet, und die berichteten Ergebnisse sind dabei Herausgekommen. Ich persönlich hätte es begrüßt, wenn der beauftragte Architekt gleich in seiner Kalkulation eine Reserve eingebaut hätte."

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