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Gründen leichtgemacht

Einen exzellenten Ruf genießt Braunschweig vor allem als eine der forschungsstärksten Regionen Europas. Inzwischen erlebt die Löwenstadt aber auch einen Boom der Gründerkultur. Zahlreiche innovative Förderprogramme, kreative Räume in vielen Quartieren und nicht zuletzt etliche erfolgreiche Start-ups haben hier innerhalb der letzten Jahre bereits das Licht der Welt erblickt. Eine wichtige Säule dieser Entwicklung: Das Gründungsnetzwerk Braunschweig unter Federführung der städtischen Wirtschaftsförderung.

„Man muss nicht schon ein vollständiges Konzept haben oder gar einen fertigen Businessplan. Vielmehr reicht eine bloße Grundidee mit dem Wunsch zu gründen“, erzählt mir Julian Räke. „Damit kommen Sie zu uns und stellen alle Ihre Fragen. Wir dienen als Orientierungsgeber und vermitteln anschließend an die hochspezialisierten Ansprechpartner in unserem Netzwerk.“ Berührungsängste seien dabei fehl am Platz und absolut jeder willkommen: „Es muss auch gar keine extrem innovative Idee oder das nächste große IT-Start-up sein, sondern es kann sich auch einfach um die Eröffnung eines kleinen Cafés oder konventionellen Ladengeschäfts handeln.“

Für alles einen passenden Kontakt

Und so umfasst die Initiative der Braunschweig Zukunft GmbH eine zentrale Beratungsstelle, deren Leiter Julian Räke ist, sowie ein weit verzweigtes Netzwerk aus 21 kompetenten Partnern aus unterschiedlichsten Bereichen, die angehende Gründende auf ihrem Weg zum eigenen Unternehmen mit ihrer jeweiligen Expertise auf Schritt und Tritt unterstützen. „Das Netzwerk ist extrem breit gefächert, damit wir wirklich für alles eine passende Anlaufstation bieten können“, erklärt mir Räke. „Das reicht vom Jobcenter und der IHK über die Universität und den Entrepreneurship Hub bis hin zu Banken und Versicherern.“

Einer dieser Partner ist der Arbeitgeberverband Region Braunschweig; er vertritt über 1.000 Unternehmen in der Region Braunschweig-Wolfsburg, darunter auch viele Start-ups. „Wir bieten für Gründende zum Beispiel arbeitsrechtliche Beratung mit unseren Juristen an und unterstützen sie beim Recruiting erster Mitarbeiter oder dem Aufbau eines Personalmanagements“, erzählt mir Hauptgeschäftsführer Florian Bernschneider. „Aber vor allem verstehen wir uns als Netzwerker und Matchmaker zwischen jungen Gründern und etablierten Unternehmen der Region.“ Und es funktioniert: So habe man erst kürzlich einem Braunschweiger Start-up eine kostenlose Präsenz bei einer interessanten Branchenmesse ermöglicht, für ein anderes junges Unternehmen einen Kontakt zu einem großen Berliner Venture-Capital-Fond hergestellt und für ein Start-up aus dem Food-Bereich eine Platzierung bei einem wichtigen Großhändler in der Region erreicht.

Die Uni als unternehmerischer Nährboden

Viele dieser jungen Gründer kommen dabei von den hiesigen Hochschulen, sind beispielsweise Ausgründungen studentischer Projekte an Instituten der TU Braunschweig. Und so findet sich direkt vor Ort ein weiterer Partner des Gründungsnetzwerks, die Technologietransferstelle. Sie betreut die Ausgründungen schwerpunktmäßig in der Vorgründungsphase: „Unsere Betreuung umfasst Coaching, den Betrieb des Hochschulinkubators, Fördermittelbeantragung und natürlich die Vernetzung mit den anderen Partnern im Gründungsnetzwerk“, erzählt mir ihr Leiter Jörg Saathoff. Durchschnittlich betreue er jährlich 40 Gründungsprojekte, aus denen üblicherweise rund zehn Gründungen pro Jahr hervorgingen.

Beim Braunschweiger Gründerinnentag lernen die Teilnehmerinnen von den Erfahrungen der Kolleginnen und tauschen sich zu Fragestellungen rund um die Existenzgründung aus.© Braunschweig Zukunft GmbH / Philipp Ziebart

Das Gründungsnetzwerk sei hierbei für seine Tätigkeit extrem wichtig, vor allem, um Gründende an externe Experten verweisen zu können: „Mit verschiedenen Partnern, allen voran der Braunschweig Zukunft GmbH, gibt es eine enge Kooperation zur lückenlosen Unterstützung des Gründungsprozesses und zur Stärkung der Gründungsvorhaben“, betont Saathoff. Und Florian Bernschneider vom Arbeitgeberverband stimmt ein: „Wir nutzen das Gründungsnetzwerk bewusst, um Kontakte, Zugänge und Fachexpertise für Gründer zu vermitteln, die wir selbst nicht abbilden können. Wir können nicht alles, aber das Netzwerk kann es.“

Text: Stephen Dietl, 20.11.2019

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