Franz Abt

geboren am 22.12.1819 • gestorben am 31.03.1885

In dem heute durch einen Neubau ersetzen Haus am Fallersleber-Tor-Wall 3 wohnte zwischen 1852 und 1882 der Hofkapellmeister und Komponist Franz Abt.

Abt wurde als Sohn eines Predigers in Eilenburg bei Leipzig geboren. Sein Vater unterrichtete ihn schon früh im Klavierspiel. Nach dem Abitur an der Thomasschule studierte er Theologie und Musik in Leipzig. Um nach dem Tod seines Vaters 1838 zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen, leitete er mehrere Musikvereine, gab Klavierunterricht und komponierte auch erste Musikstücke.

1841 nahm Abt eine Stelle als Kapellmeister am Hoftheater in Bernburg (Saale) an, noch im selben Jahr wechselte er als Musikdirektor an das Aktientheater in Zürich. Bereits 1844 gab er jedoch die Stellung am Theater auf und übernahm die Leitung mehrerer Chöre. Aufgrund seiner Verdienste für das Männerchorwesen verlieh ihm die Braunschweiger Liedertafel 1850 die Ehrenmitgliedschaft. Abt bedankte sich dafür mit der Komposition des Liederzyklus „Ein Sängertag“, dessen Uraufführung er 1852 selbst in Braunschweig dirigierte. Kurz darauf kündigte er in Zürich und nahm die Stelle des Kapellmeisters des Braunschweiger Hoftheaters an. Dort wirkte er bis zu seiner Pensionierung 1882.

Neben seiner Tätigkeit am Theater förderte Abt auch in Braunschweig weiterhin das Chorwesen. So gründete er eine „Singakademie“, die über 100 Sängerinnen und Sänger umfasste. Von 1858 bis 1882 leitete er den Braunschweiger Männergesangvereins, mit dem er auch mehrere Konzertreisen unternahm.

Nach seiner Pensionierung zog Abt nach Wiesbaden, wo er nach kurzer Krankheit 1885 starb. Heute erinnerte ein Denkmal im Theaterpark an den bekannten Kapellmeister und Komponisten.

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