medi terra Seniorenzentrum Am Wasserturm

DRK Seniorenzentrum Am Wasserturm© Horn, W Foto 2014

Vom Blindenasyl zum medi terra Seniorenzentrum
Das „Herzog-Wilhelm-Blindenasyl“ zu Braunschweig wurde im Jahre 1882 aus Anlass einer Spendensammlung zum 50jährigen Regierungsjubiläum des Herzogs Wilhelm zu Braunschweig und Lüneburg als öffentlich-rechtliche Stiftung errichtet. Zweck der Stiftung war die Errichtung und Unterhaltung einer Versorgungs- und Beschäftigungsanstalt für erwachsene Blinde aus der Stadt und dem Land Braunschweig. Gewerblich ausgebildete Zöglingen sollte das Asyl offen stehen und ihnen auf Wunsch und bei gutem Betragen Beschäftigung und Verpflegung auf Lebenszeit gewähren. Der Stiftung wurden 1882 die Rechte milder Stiftungen verliehen. 1884 wurden die ersten Blinden aufgenommen. Im Jahre 1885 konnte dann der Neubau in der Husarenstraße eröffnet werden. Im Blindenasyl wurden nur Blinde aufgenommen, die Ihren Lebensunterhalt nicht durch eigene Arbeit verdienen konnten. Sie wurden mit Stuhlflechten, Netzarbeiten, Bürstenmacherei und die Frauen- mit Stricken beschäftigt. Im Jahre 1941 stellte die Stiftung den Betrieb des Blindenasyls ein. Die Stiftung verpachtete das Grundstück und unterstützte von da an Blinde nur noch finanziell aus den Erträgen des Stiftungsvermögens.
Blindenerziehungsanstalt
Dr. Heinrich Wilhelm Ludolph Lachmann (geb. 22.11.1800 – verst. 23.6.1861) gründete 1829 die Blindenerziehungsanstalt. Dr. Lachmann eröffnete das Blindeninstitut in sei-nem Haus und begann jüngere Blinde zusammen mit einem Lehrer unentgeltlich zu unterrichten, ohne sie zu beherbergen oder zu beköstigen. Das Ziel war, Blinde so zu fördern und den Sehenden näher zu bringen. Die mit der Anerkennung der Stiftung ausgelöste Unterstützungsbereitschaft aus der Bürgerschaft ermöglichte den Umzug der Einrichtung und die Aufnahme von Blinden zu einer dauerhaften Versorgung (1843/1844). Das Blindeninstitut war zu dieser Zeit eine Unterrichts- und Erziehungsanstalt für jüngere und eine Beschäftigungs- und Versorgungsanstalt für erwachsene Blinde. Dreißig Jahre später beendete das Lachmann’sche Blindeninstitut seine Tätigkeit. Wegen der Baufälligkeit des Gebäudes konnte die Versorgung der Blinden darin nicht fortgeführt werden. Für zwanzig Jahre wurden blinde Braunschweiger Kinder gegen Zahlung eines Verpflegungsgeldes in Hannover erzogen und unterrichtet.
Erst 1894 konnte in Braunschweig eine neue Blindenerziehungsanstalt eingerichtet werden. 27 Jahre lang wurden nun blinde Kinder in der Hochstraße 11 unterrichtet und erzogen. 1921 wurde dann die Erziehung und Ausbildung blinder Kinder endgültig nach Hannover verlagert. Die Kosten für Braunschweiger Kinder übernahm zunächst die Stiftung. 923 auf 750 Mio. M. Das Anstaltsgebäude wurde erst an das HEH verpachtet und verpachtet und später vom HEH gekauft.
Herzogin Elisabeth Heim
Es war eine Stiftung des bürgerlichen Rechts von 1909. Stiftungszweck: Errichtung einer Krüppel , Heil , Pflege u. Erziehungsanstalt, bes. für Kinder u. Jugendliche aus dem Hzgt. BS. Das Stiftungsvermögen setzte sich aus dem Vermächtnis der Herzogin Elisabeth v. Sachsen Weimar (1854 1908), Gemahlin des 1907/13 regierenden Herzog Regenten Johann Albrecht v. Mecklenburg (1857 1920), einer Spende des BSer Industriellen Max Jüdel und Landesmitteln zusammen.
Erster Standort war die orthopädisch chirurgische Praxis des langjährigen (bis 1938) Leiters Dr. med. Hans Schlee (1871, 1944), Jasperallee 85.
1921 Anmietung Hochstr. 11 (ehem. Blindeninstitut).
1935 Umwandlung in ein allg. Krankenhaus.
1941 Anmietung von Husarenstr. 78/79 (ehem. Herzog Wilhelm Blindenasyl).
1958 Erwerb der Grundstücke Hoch u. Husarenstr., Erweiterungsumbau in den 1970er Jahren.
1974 Eröffnung der Orthopädischen Klinik des H.E.H.s in Melverode, Leipziger Str. 24.
1982 Erwerb der Privatklinik Parkstr. 2, Ausbau zur Apotheke u. Klinik Station.
2007 Umzug nach Melverode und Vermietung der Gelände im Östlichen Ringgebiet.
Das Seniorenzentrum am Wasserturm
entstand 2008 als Neu- und Umbau des ehemaligen Herzogin- Elisabeth- Hospitals in der Husarenstraße in Braunschweig. Der Service umfasst ebenso die Kurzzeitpflege, Krankenhausnachsorge sowie die Möglichkeit des Probewohnens. Im 2018 von der medi terra übernommenen DRK Seniorenzentrum am Wasserturm leben und erleben die Bewohner ihren Alltag nach dem Hausgemeinschaftsprinzip.
Dass die DRK-Begegnungsstätte ebenfalls im Haus integriert ist, bringt für die Mieterinnen und Mieter den Vorteil, die verschiedenen Kursangebote und den täglichen Mittagstisch in unmittelbarer Nähe nutzen zu können.

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Bildnachweise

  • Horn, W Foto 2014