Programm
Hier werden Sie über das aktuelle Programm und die anstehenden Projekte vom Raabe-Haus:Literaturzentrum Braunschweig informiert.
Unsere Veranstaltungen finden im Raabe-Haus statt. Sie finden uns aber auch gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern an anderen Orten der Stadt und der Region.
Bei allen Veranstaltungen sind telefonische Reservierungen unter
0531 70 189 317 jeweils von Di. - Do. von 10 - 15 Uhr möglich.
Alternativ per E-Mail an raabe-hausbraunschweigde
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass das Raabe-Haus:Literaturzentrum Braunschweig – eingerichtet in der letzten Wohnung des Schriftstellers Wilhelm Raabe (1831-1910) – aufgrund dieser historischen Gebäudesituation nicht über einen barrierefreien Zugang verfügt.
Eintritt frei.
Sofern nicht anders angegeben, ist der Eintritt zu den Veranstaltungen frei.
November
Mi. 12.11. | 11:00 Uhr | Raabe-Haus
E.T.A. Hoffmann: Nussknacker und Mausekönig I
Märchen der Romantik, Lesekreis mit Dr. habil. Peggy Gehrmann
Bis 9. Kapitel: „Beschluss des Märchens von der harten Nuss“
Dieser fantastische Text erzählt uns gleich zwei Geschichten auf einmal: Als Märchen betrachtet, handelt er von der wunderbaren Erlösung eines jungen Mannes aus der Gestalt einer mechanischen Holzpuppe. Vollbracht wird sie durch das Mädchen Marie kraft ihrer Liebe und ihrer Phantasie.
In realistischer Lesart erfahren wir, wie Marie immer weniger zwischen Traum und Wachleben unterscheiden kann. Dies bringt sie in Konflikte mit ihrer Familie und führt dazu, dass sie sich mehr und mehr in ihr Inneres zurückzieht. Eine Entscheidung des für nur eine der beiden Geschichten ist weder dem kindlichen noch dem erwachsenen Lesen möglich.
Auf Wunsch wird Ihnen der zu besprechende Text gern zugeschickt. Dazu bitte unter raabe-hausbraunschweigde melden!
So. 23.11. | 15:00 Uhr | Raabe-Haus
Der Tod Neros im Roman "Die römische Octavia" des braunschweigischen Herzogs Anton Ulrich - ein Kapitel der Antikenrezeption im Barock
Vortrag der Internationalen Raabe-Gesellschaft e.V. von Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel und Dr. Angela Klein
Der Roman "Die römische Octavia" ist in einer sechsbändigen Fassung von 1677 - 1707 und in einer siebenbändigen Fassung 1712 - 1714 (1 - 6) und 1762 (7) erschienen. Neben dem Jugendroman "Die Durchlauchtige Syrerin Aramena" (1669 - 1673) kann man "Die römische Octavia" als summa vitae des Anton bezeichnen. Der Roman wurde von den Zeitgenossen begeistert aufgenommen. In der Forschung gilt er als Höhepunkt des höfischen Barockromans in Deutschland und als eines der Glanzstücke dieser Gattung in Europa insgesamt. In den letzten Jahren hat sich die literaturwissenschaftliche Forschung im Umfeld der Herausgabe einer textkritischen Ausgabe (immerhin 7000 Seiten) verstärkt dieses Romans angenommen und deutlich gemacht, dass der scheinbar vorhandenen ausufernden Formlosigkeit eine raffiniert ausgeklügelte Komposition zugrunde liegt, bei der im Übrigen die verschlüsselte Einbeziehung des eigenen Herrscherhauses, der Welfen, den Roman auch zu einer späten reichshistorischen Dichtung werden lässt sowie ein verschlüsseltes Spiegelbild der unsäglichen Auseinandersetzung mit den verhassten Hannoveranern darstellt.
So. 23.11. | 17:00 Uhr | Raabe-Haus
Federleicht-Lesung "Raabenhorst"
Texte aus der Landschaft.
Die AG Literatur der Braunschweigischen Landschaft e. V. bringt eine eigene Literaturzeitschrift unter dem Namen "Raabenhorst" heraus.
Zu verschiedenen Themen verfassen Autorinnen und Autoren aus der Region Texte. Das neueste Heft ist schwerpunktmäßig "Kurzkrimis" gewidmet. Bei der Lesung präsentieren die Schreibenden eine Auswahl.
Di. 25.11. | 11:00 Uhr | Raabe-Haus
Ein Jahrhundert Gedichte
mit Helmut Berthold
Weiter geht es mit der literarischen Reise anhand von ausgewählten Gedichten:
Carl Zuckmayer: Elegie von Abschied und Wiederkehr (1939), Paul Zech: Jetzt blutet diese Welt (1940) und Gertrud Kolmar: Der Engel im Walde (1941).
Dezember
Di. 02.12. | 11:00 Uhr | Raabe-Haus
Monika Helfer: Wie die Welt weiterging
Philosophische Spurensuche in literarischen Texten
vorgestellt von Johannes Heinen
Die österreichische Schriftstellerin Monika Helfer (geb. 1947) versammelt in ihrem Erzählband „Wie die Welt weiterging“ 365 knappe Prosatexte, die anschaulich und präzise Alltagssituationen schildern, wodurch die Lesenden zum Innehalten und Weiterdenken angeregt werden sollen.
Mi. 03.12. | 11:00 Uhr | Raabe-Haus
E.T.A. Hoffmann: Nussknacker und Mausekönig II
Märchen der Romantik, Lesekreis mit Dr. habil. Peggy Gehrmann
Ab 10. Kapitel: „Onkel und Neffe“
Die wunderbare Erlösungsgeschichte, die sich inmitten einer Stadt-Wohnung des modernen Berlins ereignet, bringt nicht nur die betroffene Familie in Konflikt. Auch der Leser wird unschlüssig, wie er das übernatürliche Geschehen einordnen soll. Dieser Konflikt zwischen Glaube ans Wunder und Zweifel daran spitzt sich immer weiter zu. Wird er zuletzt bewältigt, bleibt er bestehen oder verschwindet er am Ende einfach? Der Märchenschluss lässt jedenfalls den erlösten Nussknacker und Marie als Königspaar ins Puppenreich entschwinden, wo sie Hochzeit halten. Von der realistischen Perspektive aus betrachtet, bleibt dagegen das Ende offen. Die Deutungs-Möglichkeit, dass die Heldin dauerhaft geistig erkrankt, lässt sich nicht ganz abweisen.
Auf Wunsch wird Ihnen der zu besprechende Text gern zugeschickt. Dazu bitte unter raabe-hausbraunschweigde melden!
Mi. 10.12. | 19:00 Uhr | Haus der Wissenschaft, PK 11.1
Pockelsstraße 11, 38106 Braunschweig.
Ta-Som Helena Yun: Oh Sunny
Autorinnenlesung - Moderation: Katerina Brausmann
Sunny Oh, 26 Jahre alt, hat das Jurastudium abgeschlossen, einen erfolgreichen Arzt als Freund – und das dringende Bedürfnis, einfach nur zu schlafen. Geboren in Deutschland als Kind koreanischer Eltern, fühlt sie sich weder als Deutsche noch als Koreanerin. Ihr Leben ist ein ständiger Balanceakt, um es allen recht zu machen: das Studium, die perfekte Beziehung – alles Kompromisse, um den Erwartungen ihrer Eltern und ihres Umfelds zu entsprechen.
Nach einem heftigen Streit beim traditionellen Chussokfest hat sie genug. Sie bricht mit ihrer Familie und flüchtet – ausgerechnet in die Turnhalle eines koreanischen Kulturvereins. Als »Praktikantin« quartiert sich Sunny in den Geräteraum ein und wird unvermittelt mit der Kultur konfrontiert, der sie gerade entkommen wollte. Doch genau hier, zwischen Turngeräten und Traditionen, muss Sunny sich ihrer Vergangenheit und der Frage nach Selbstbestimmung stellen.
Für Liebhaber*innen von zeitgenössischen und originellen Romanen, die von den Herausforderungen gesellschaftlicher Normen und Erwartungen erzählen.
Ta-Som Helena Yum, geboren 1985 in Berlin, zog mit neun Jahren mit ihrer Familie nach Südkorea. Dort war sie Stipendiatin der Staatlichen Schule für Traditionelle Koreanische Musik und lernte u. a. koreanischen Pansori- Gesang. Mit siebzehn Jahren kehrte sie allein nach Deutschland zurück. Während des Jurastudiums war sie Stipendiatin der Friedrich Ebert- Stiftung. 2022 veröffentlichte sie in der Zeitschrift »BELLA triste« eine Kurzerzählung. Mit ihrem Romanprojekt war Ta-Som Helena Yun Stipendiatin der Prosawerkstatt 2022 am Literarischen Colloquium Berlin. Sie ist Richterin am Amtsgericht in Berlin.
Weiterer Termin: 11.12. um 09:45 Uhr im Braunschweig Kolleg, Wolfenbütteler Straße 57, 38124 Braunschweig
Do. 18.12. | 18:30 Uhr | Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte
Fallersleber-Tor-Wall 23, 38100 Braunschweig
Wilhelm Raabes Erzählung "Weihnachtsgeister"
Eine traditionelle Lesung und Weihnachtsbetrachtung für die ganze Familie von Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel und Dr. Angela Klein
Traditionsgemäß widmet sich der Beitrag in der Vorweihnachtszeit dem Thema "Weihnachten bei Wilhelm Raabe". Für viele Literaturfreunde gilt Wilhelm Raabe als der "deutsche Weihnachtsdichter", hat er doch in vielen Werken das Thema "Weihnachten" eingebunden und dargestellt. Im Mittelpunkt steht eine Lesung entsprechender Werkteile sowie die Betrachtung der Erzählung "Weihnachtsgeister", die als eine der schönsten Weihnachtsgeschichten gilt.
Kooperation zwischen Raabe-Haus:Literaturzentrum mit IBRG und Internationaler Raabe-Gesellschaft