Breitbandausbau - kabelgebunden: Glasfaser - eigenwirtschaftlich und gefördert -

Ein Markterkundungsverfahren, bei dem die Telekommunikationsunternehmen und TK-Netzdienstleister (kurz TKU) der Stadtverwaltung ihre aktuellen Bandbreiten von Braunschweiger Wohnadressen sowie die Ausbauabsichten in den kommenden drei Jahren gemeldet haben, wurde 2019 durchgeführt. Dabei ist bereits deutlich geworden, dass in den urbanen Gebieten Braunschweigs generell ein Kabelnetz zur Verfügung steht, das auch in den kommenden Jahren für Privathaushalte ausreichende Bandbreiten mit bis zu 1 Gbit/s (= 1.000 Mbit/s) im Download bieten wird. 

Die Markterkundung hat auch gezeigt, dass die Braunschweiger Schulen öffentlicher und privater Träger gut versorgt sind. Im Stadtgebiet gibt es rund 120 Schulstandorte, die bis auf sehr wenige Ausnahmen an ein Glasfaser- oder ein gigabitfähiges Netz angebunden sind.  Sämtliche Klinikstandorte sind nach den Rückmeldungen der TKU bereits mit Glasfaser oder gigabitfähigen Leitungen erschlossen.

Eigenwirtschaftlicher Ausbau

Die Deutsche Telekom baut seit Anfang 2021 mit großem finanziellem Engagement in Braunschweig ihr Glasfasernetz aus, nachdem Sie bereits Anfang der 2010´er Jahre die Weststadt erschlossen hatte. Zuerst werden die Netzverteilerkästen gesetzt und anschließend die Glasfasertrassen in den Straßen verlegt. Die einzelnen Hausanschlüsse erfolgen stellenweise später und können -je nach Nachfrage- auch in den Folgejahren noch für kleine Baumaßnahmen (sogenannte Kopflöcher) sorgen. Mittlerweile sind bereits folgende Stadtteile grundsätzlich flächendeckend mit Glasfaser angebunden: Östliches und Westliches Ringgebiet, Ölper, Viewegsgarten, Melverode, Heidberg, Bebelhof, Rüningen, Vorwerksiedlung, Schwarzer Berg, Siegfriedviertel, Gartenstadt, Lehndorf, Kanzlerfeld, Südstadt, Mascherode, die äußere Innenstadt, das Gebiet nördlich der Okerumflut bis zum Siegfriedviertel, Querum, Gliesmarode und Riddagshausen.

Die im Jahr 2024 begonnenen Ausbaumaßnahmen in den Stadtteilen Lindenberg und Rautheim werden fortgesetzt und sollen im Jahr 2025 abgeschlossen werden.
Die geplanten Anbindungen Braunschweiger Wohnungswirtschaftsunternehmen (u. a. in Broitzem, Kralenriede, Rühme, Stöckheim, Timmerlah, Volkmarode und auch Rautheim) wurden fertiggestellt. Für das Jahr 2026 plant die Telekom den zeit- und kostenintensiven Glasfaserausbau der Braunschweiger Innenstadt.

Teilweise können in diesem Rahmen an der Glasfasertrasse liegende Gebäude einen (ggf. kostenpflichtigen) Anschluss erhalten. Die potenziellen Kundinnen und Kunden können über die Verfügbarkeitsprüfung der Telekom (https://www.telekom-profis.de/shop/festnetz_und_surfen/?gf=1) feststellen, ob ein Hausanschluss samt Tarif an ihrer Adresse bestellt werden kann.

Die Telekom hat informiert, von ihren früheren Zusagen eines Glasfaserausbaus der Stadtteile Hondelage, Dibbesdorf, Volkmarode, Schapen, Kralenriede, Schuntersiedlung, Stöckheim, Leiferde und Broitzem abzurücken. Wie das Unternehmen mitteilte, sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen neu bewertet worden. Trotz intensiver Gespräche der Verwaltung mit der Telekom konnten zum jetzigen Zeitpunkt keine anderslautenden Ergebnisse erzielt werden.

Anknüpfend an die zum Jahresende 2024 im Auftrag der Deutschen Glasfaser (DG) vorgenommenen Provisorien zur Sicherstellung eines verkehrssicheren und winterfesten Zustandes der Gehwege und Straßen in Lamme führen die neuen – im Auftrag der DG tätigen – Tiefbaufirmen die Mängelbeseitigungen und finalen Gussasphaltierungen nunmehr fort. Parallel finden Hausanschluss- sowie Glasfasereinzieh-/einblasarbeiten durch die DG sowie Abnahmen von Wege- und Straßenoberflächen durch die Tiefbauverwaltung statt.

Dank intensiver Gespräche konnte die Breitbandkoordinierung die Deutsche Giga-Netz (DGN) dafür gewinnen, eigenwirtschaftliche Ausbaupläne für Braunschweig zu
entwickeln. Die DGN will in einer ersten Ausbauphase die Stadtteile Völkenrode, Watenbüttel und Veltenhof in den Fokus nehmen. Hierzu wird eine Vorvermarktung vorgeschaltet. Bei Erreichen der Vorvermarktungsquote (voraussichtlich bis zu 30 %) erfolgt nach einer Planungsphase und dem Vorliegen der entsprechenden Genehmigungen ein flächendeckender Glasfaserausbau.

Neben den vorgenannten Telekommunikationsunternehmen (TKU) investieren u.a. die Vodafone GmbH, die BS|NETZ GmbH / BS|ENERGY und die EWE Netz GmbH als TK-Netzdienstleister in die Aufrechterhaltung und die Erweiterung Ihrer Glasfasernetze sowohl in Wohn- und Gewerbeneubau- wie auch in Bestandsgebieten. Die Telefon-, Internet- und Mobilfunkanbieter 1&1 GmbH, htp GmbH sowie o2 – Telefonica GmbH werben aktiv in Braunschweig, um insbesondere über die (neuen) Glasfasernetze der Telekom bzw. BS|Netz Kundinnen und Kunden zu akquirieren. Ein ursprünglich vorgesehener Ausbau der 1&1 in Bienrode sowie in weiteren -bereits mit Glasfaser versorgten- Gewerbegebieten ist nach erneuter Wirtschaftlichkeitsprüfung zunächst zurückgezogen worden.

Der privatwirtschaftliche Glasfaserausbau erfolgt auf Grundlage unternehmerischer Entscheidungen und im Wettbewerb der Unternehmen. Dadurch kann es vorkommen, dass bereits mit Glasfaser versorgte Gebiete durch ein weiteres TKU mit Glasfaser erschlossen werden.

Die Breitbandkoordinierung steht mit den TKU im regelmäßigen Austausch zum Baufortschritt und um einen Überbau bestmöglich zu vermeiden. Darüber hinaus werden Gespräche zu Stadtteilen geführt, zu denen noch kein TKU eine Ausbauabsicht erklärt hat. Ziel der Stadt Braunschweig ist es, durch eine kooperative Unterstützung der TKU eine hohe Glasfaser-Eigenausbauquote zu erzielen.


Karte mit den Glasfaserausbau-Gebieten in Braunschweig - Stand Mai 2025 © Stadt Braunschweig

Geförderter Ausbau

"Weiße-Flecken-Förderung" 

Mithilfe von Fördermitteln möchte die Stadt Braunschweig zusätzlich dort nachhelfen, wo aus wirtschaftlichen Gründen ein marktgetriebener Ausbau durch die TKU nicht erfolgt ist und nur niedrige Bandbreiten (weniger als 30 Mbit/Sekunde = weißer Fleck) zur Verfügung stehen. Priorität hat der möglichst vollständige Ausbau in allen Gewerbegebieten, um mit zukunftsfähigen Internetanschlüssen die Wettbewerbsfähigkeit der Braunschweiger Unternehmen und des Wirtschaftsstandortes zu sichern. Auch gilt es, vereinzelte unterversorgte Schulen an das Glasfasernetz anzubinden. 

Auf Beschluss des Rates der Stadt Braunschweig hat die Verwaltung Förderanträge beim Projektträger ateneKOM GmbH (jetzt aconium GmbH) des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) sowie beim Land Niedersachsen (NBank) gestellt und bewilligt bekommen. Zudem wurden entsprechende städtische Haushaltsmittel für einen geförderten Glasfaserausbau zur Verfügung gestellt. 

Basierend auf der Auswertung des Markterkundungsverfahrens hat das Wirtschaftsdezernat für 624 "weiße-Flecken"-Adressen Förderanträge gestellt. Den Ausbau der geförderten Adressen übernimmt die Telekom Deutschland GmbH. Der Beauftragung war ein europaweites Ausschreibungsverfahren vorausgegangen. In diesem erklärte die Telekom verbindlich, dass sie von den ausgeschriebenen 624 förderfähigen Adressen 179 in ihr bestehendes eigenwirtschaftliches Ausbauengagements in Braunschweig übernehmen wird. Durch zwischenzeitliche Veränderungen (z. B. Gebäudeabrisse, fehlerhafte Adressdaten) sind nunmehr rund 430 Adressen im Stadtgebiet förderrechtlich zu erschließen, davon liegt ca. die Hälfte in Gewerbegebieten. Es kann im Laufe des Verfahrens ggf. noch zu Anpassungen der aktuell förderfähigen Gebietszuschnitte kommen.

An denen sich im einstelligen Millionenbetrag bewegenden Auftragskosten beteiligen sich zu 50 Prozent der Bund sowie mit bis zu 25 Prozent das Land Niedersachsen. Den Rest steuert die Stadt Braunschweig bei. Die Unterzeichnung des - förderrechtlich vorgeschriebenen - Zuwendungsvertrages zwischen der Telekom und der Stadt wurde im Oktober 2023 vollzogen. 

Der Baustart / Spatenstich erfolgte am 4. April 2024 im kleinen Gewerbegebiet in Rüningen am Leiferder Weg. Darüber hinaus ist parallel auch im Gebiet des Braunschweiger Hafens (Veltenhof) mit den Erschließungen begonnen worden. Aktuell wird von einem Abschluss des Förderprojektes in den Gewerbegebieten im zweiten Quartal 2025 ausgegangen. Der Ausbau der übrigen Adressen im Stadtgebiet läuft parallel und soll - nach aktuellem Stand - im zweiten Quartal 2026 fertiggestellt sein. 

Folgende Gewerbegebiete bzw. die Zuleitungen zu diesen befinden sich im Ausbau oder stehen in den kommenden Wochen an:

  • Wenden: Am Salgenholz

In den nachstehenden Gewerbegebieten sind die Trassen-Verlegearbeiten bereits grundsätzlich erfolgt, Nacharbeiten bzw. Hausanschlüsse können teilweise noch folgen:

  • Thune: Meinestraße, Friedhofsweg
  • Wenden: Im Steinkampe; Wendebrück, Am Bockelsberg, Hauptstraße
  • Veltenhof: Am Hafen
  • Rühme: Osterbergstraße
  • Kralenriede / Querum: Bienroder Weg
  • Volkmarode: Kirchweg
  • Gliesmarode: Kurzekampstraße, Vossenkamp; Petzvalstraße, Berliner Straße; Efeuweg, Querumer Straße
  • Lehndorf: Hildesheimer Straße, Schölkestraße
  • Altewiek: Ackerstraße; Am Hauptgüterbahnhof, Helmstedter Straße; Heinz-Scheer-Straße 
  • Wilhelmitor: Frankfurter Straße
  • Gartenstadt / Broitzem: Marienberger Straße
  • Rautheim: Triftstraße, Braunschweiger Straße
  • Rüningen: Leiferder Weg; Thiedestraße; Schenkendamm

Folgende sonstige förderfähige Adressen im Stadtgebiet - außerhalb der Gewerbegebiete - bzw. die Zuleitungen zu diesen befinden sich im Ausbau oder stehen in den kommenden Wochen an:

  • Wenden: Wendebrück 
  • Querum: Waggumer Weg, Bevenroder Straße
  • Riddagshausen / Buchhorst: Brodweg, Ebertallee
  • Stöckheim / Mascherode: Am Zoo, Herbstkampweg, Stöckheimstraße

In den nachstehenden Bereichen sind die Trassen-Verlegearbeiten bereits grundsätzlich erfolgt, Nacharbeiten bzw. Hausanschlüsse können teilweise noch folgen:

  • Thune: Thunstraße, Frickenmühle
  • Waggum: Rabenrodestraße, Zum Kahlenberg
  • Rühme: Osterbergstraße
  • Hagen / Siegfriedviertel / Querum: Bienroder Weg; Feuerbergweg
  • Lamme: Rodedamm
  • Altpetritor / Hohetor / Lehndorf: Madamenweg, Reuchlinstraße, Strombeckstraße; Raffturm
  • Gliesmarode / Riddagshausen: Am Hasselteich, Fischerweg
  • Altewiek: Ackerstraße
  • Lindenberg: Rautheimer Straße
  • Wilhelmitor: Eisenbütteler Straße, Kennelweg
  • Mascherode: Jägersruh
  • Leiferde: Grundschule Lüdersstraße
  • Stöckheim: Salzdahlumer Weg, Am Lechelnholz

Der Weg zum kostenlosen Hausanschluss

Die Eigentümerinnen und Eigentümer der förderfähigen Adressen haben von der Stadt und der Telekom bereits mehrfach gemeinsame Informationen zur Beantragung eines kostenlosen Hausanschlusses erhalten. Darüber hinaus verteilt die Telekom bzw. die ausführende Baufirma während der Ausbauarbeiten weitere Flyer. Die Zuleitungen und Hausanschlüsse werden nach erklärtem Einverständnis der Eigentümer grundsätzlich kostenlos von der Telekom hergestellt, den Aufwand hierfür unterstützen die Fördermittelgeber und die Stadt. Die bei Bedarf abzuschließenden Providerverträge für Internet- und Telefontarife sind wie allgemein üblich durch die Nutzer zu zahlen. Diese können bei allen Telekommunikationsunternehmen (TKU) / Providern beauftragt werden (sogenannter Open Access). Veränderungen an der Adresskulisse im weiteren Verfahren sind vorbehalten.

An der Glasfaserstrecke zu den „weißen Flecken“ liegende Adressen, die die Förderkriterien nicht erfüllt haben, können nicht mit Fördermitteln kostenfrei angeschlossen werden. Fördermittelgeber und Telekom haben signalisiert, dass Interessenten sich bei der Telekom melden können. Nach entsprechender Prüfung könnten Hausanschlüsse - voraussichtlich unter Zahlung eines Baukostenzuschusses - realisiert werden.

Ob Ihre Adresse in einem Fördergebiet liegt, können Sie auf der nachstehenden Karte einsehen und über die Verfügbarkeitsprüfung der Telekom unter www.telekom.de/glasfaser (Öffnet in einem neuen Tab) abfragen. Weitere Informationen erhalten Sie auch unter den kostenfreien Telekom-Servicenummern 0800 330 3000, 0800 33 04174 und 0800 22 66 100.

Um die Vorteile schneller Glasfaserverbindungen in den unterversorgten Gebieten – vor dem Hintergrund zurückhaltender Inanspruchnahmen der kostenlosen  Hausanschlüsse – nochmals hervorzuheben und umso auch den Zweck der Förderung zu unterstreichen, versenden Stadt und Telekom im Juni erneut Anschreiben an die förderfähigen Adressen.


"Graue-Flecken-Förderung" 

Aufgrund neuer Förderprogramme und Anspruchsvoraussetzungen (Gigabit-Richtlinie des Bundes 2.0 – „Graue Flecken-Förderung“) wird die Beantragung weiterer Zuwendungen - in Abhängigkeit des vorrangigen eigenwirtschaftlichen, also nicht durch Steuermittel finanzierten, Glasfaserausbaus - für unterversorgte Adressen geprüft.

Als unterversorgt gelten demnach Adressen, die jedem Endnutzer zu Spitzenlastzeitbedingungen eine Datenrate von nicht mindestens 300 Mbit/s im Download und mindestens 150 Mbit/s im Upload zur Verfügung stellt und voraussichtlich auch nicht zur Verfügung stellen wird. Nicht förderfähig ist der Netzausbau in Gebieten, in denen bereits zwei Netze vorhanden sind, die jedem Endnutzer zu Spitzenlastzeitbedingungen eine Datenrate von mindestens 100 Mbit/s im Download zur Verfügung stellen oder voraussichtlich zur Verfügung stellen werden. Nicht förderfähig sind auch Gebiete, die mit mindestens einem Kabelnetz mit mindestens dem Standard Docsis 3.1 (Downloadraten von bis zu 1.000 Mbit/s) ausgestattet sind oder die mit mindestens einem Kabelnetz mit dem Standard unterhalb von Docsis 3.1 ausgestattet sind, aber der Netzbetreiber eine Aufrüstung mindestens auf den Standard Docsis 3.1 innerhalb von 12 Monaten ankündigt.

Karte mit den förderfähigen Glasfaserausbau-Gebieten in Braunschweig - Stand November 2024 © Stadt Braunschweig

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