Quaestiones Brunsvicenses Heft 14: Briefwechsel einer Braunschweiger Familie aus den Jahren 1841 bis 1845
Briefwechsel einer Braunschweiger Familie aus den Jahren 1841 bis 1845, übertragen und kommentiert von Ditmar Haeusler. Quaestiones Brunsvicensis Heft 14, Braunschweig 2004, 128 S., 20 Abb.
Der Stammvater dieser Familie, Friedrich Häusler (1780–1865), war in Schlesien aufgewachsen und nach den Freiheitskriegen, die er als Offizier in braunschweigischen Diensten mitmachte, in Braunschweig geblieben. Dort heiratete er Auguste von Papet (1789-1862) aus einer Braunschweiger Offiziersfamilie. Der 1823 geborene Sohn Otto, eines von sieben Kindern aus dieser Verbindung, studierte ab 1841 Rechtswissenschaften in Jena, Berlin und Göttingen. Zwischen ihm und seiner Mutter entwickelte sich ein intensiver Briefwechsel, der einerseits das Studentenleben im Vormärz, andererseits das Leben in der Residenzstadt Braunschweig ausführlich beschreibt. Mit spitzer Feder und viel Humor nimmt Auguste Haeusler zu den gesellschaftlichen Ereignissen in Braunschweig Stellung, wobei sie mit Personen der sogenannten besseren Gesellschaft nicht gerade zimperlich umgeht. Otto Haeusler wurde nach einer erfolgreichen Juristenlaufbahn zum Geheimen Justizrat ernannt. Er bekleidete zahlreiche öffentliche Ämter und war Mitglied des Stadtrats und des Landtags.
Der Briefwechsel ist ein beredtes Beispiel für eine im Medienzeitalter fast ausgestorbene Briefkultur. Als Sittenbild stellt der Briefwechsel eine ergiebige Quelle für die Sozial-, Kultur-, Alltags-, Geschlechter- und Mentalitätsgeschichte während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dar. Dem von Ditmar Haeusler aus Karlsruhe bearbeiteten Abdruck sind zahlreiche Fotos, eine Familiengeschichte, Textkommentierungen und ein Personenindex beigefügt. Das Stadtarchiv hat die Originale der Briefe unter der Signatur G IX 64 Akz. 2003/063 in seine Bestände übernommen, um ihre dauerhafte Überlieferung zu gewährleisten.
Der Band wurde ausschließlich mit Mitteln der Braunschweigischen Landschaft e.V. gedruckt und kann zum Preis von 12,- Euro im Stadtarchiv und im Buchhandel erworben werden.