Quaestiones Brunsvicenses Heft 15: Die Geschichte der Jüdischen Gemeinde nach 1945

Auf Anregung von Herrn OB Dr. Hoffmann fand sich zu Beginn des Jahres 2003 eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Stadtarchivs zusammen, die sich die Herausgabe der Geschichte der Jüdischen Gemeinde Braunschweig nach 1945 zum Ziel setzte. Der rund 150 Seiten umfassende Band trägt den Titel „Wenn man ein Haus baut, will man bleiben. Geschichte der Jüdischen Gemeinde Braunschweig nach 1945" und erscheint als Band 15 in der vom Stadtarchiv herausgegebenen Reihe „Quaestiones Brunsvicenses. Berichte aus dem Stadtarchiv Braunschweig". Autoren sind Reinhard Bein, Gábor Lengyel, der ehemalige Vorsitzende der Gemeinde, Renate Wagner-Redding, die jetzige Vorsitzende, und Rabbiner Jonah Sievers.

Bettina Schmidt-Czaia (Bearb.), "Wenn man ein Haus Baut, will man bleiben. Die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Braunschweig nach 1945. Questiones Brunsvicenses Heft 15, Braunschweig 2003

Anlässlich der Amtseinführung am 20. Oktober 2002 von Rabbiner Jonah Sievers, der als erster Gemeinderabbiner nach der Schoah wieder seinen Wohnsitz in Braunschweig nahm, reifte der Gedanke, die Geschichte der Jüdischen Gemeinde nach 1945 zu erforschen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der nun vorliegende Band schildert anschaulich, wie jüdisches Leben in Braunschweig nach dem Krieg nur langsam und unter großen Schwierigkeiten wuchs. Die wenigen Überlebenden des Holocaust, die sich für ein Leben in Braunschweig entschieden, waren durch ihre schrecklichen Erinnerungen traumatisiert oder auch krank aus den Lagern nach Braunschweig zurückgekehrt. Es ging erst aufwärts, als das Gemeindehaus in der Steinstraße nach einem Umbau 1983 wieder eröffnet werden konnte und zu einem lebendigen Treffpunkt einer offenen, kulturell interessierten und überaus gastfreundlichen Gemeinde wurde. Aufgrund der seit 1990 erfolgten Zuwanderung der Juden aus der ehemaligen Sowjetunion wurde die Jüdische Gemeinde vor eine große Herausforderung gestellt. Da die Immigranten ihrer jüdischen Identität aufgrund der dort herrschenden materialistischen Weltanschauung weitgehend beraubt waren, übernahm die Jüdische Gemeinde die Aufgabe, sie sowohl bei der Wiederentdeckung ihrer religiösen Wurzeln als auch bei ihrer eigenverantwortlichen Lebensführung zu unterstützen. Seit dem Umbau des Gemeindehauses ist die Zahl der Braunschweiger Juden um das vier- bis fünffache gewachsen.

Das Buch ist zum Preis von 12 € im Stadtarchiv, in der Jüdischen Gemeinde und im Buchhandel erhältlich.

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