Planung für einen Architekturpavillon in der Innenstadt Braunschweigs

Beantragt wurden eine Machbarkeitsstudie, Wettbewerbsplanung und partizipative Workshops für einen temporären Architekturpavillon in der Braunschweiger Innenstadt. Der Standort des zu errichtenden temporären Architekturpavillons wird eine zentral gelegene, mit dem ÖPNV sehr gut erreichbare Fläche in der Innenstadt sein. Der temporäre Architekturpavillon soll identifikationsstiftende Landmark und multifunktionaler Veranstaltungsort und Beratungsort gleichermaßen werden. Entstehen soll ein Kunstwerk, welches zugleich neue experimentelle Baustoffe des nachhaltigen Bauens nutzt und architektonische Innovation in die Innenstadt bringt.

Braunschweig hat eine lange Tradition der Architektur, besonders der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg brachte einen eigenen Stil hervor, der von Systematik, Funktionalität und einem hohen ästhetischen Anspruch gekennzeichnet ist und sich unter anderem in der Verwendung von Rasterstrukturen und einer klaren Linienführung niederschlägt. 1961 prägte der Chefredakteur der Zeitschrift Bauwelt für diese Bauweise den Begriff Braunschweiger Schule. Besonders die Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig hat durch diese Architekturlehre entscheidende Impulse gesetzt, die weit über Braunschweig hinausgehend einen Einfluss auf die Baugeschichte der Nachkriegszeit in Deutschland ausgeübt haben. Anknüpfend an diese Tradition hat die Lehre im Department Architektur auch in der Folgezeit nichts von ihrer Qualität eingebüßt und ist weiterhin mit international renommierten Architekturbüros, wie beispielsweise GRAFT (Wolfram Putz, Thomas Willemeit, Lars Krückeberg) oder Gmp (Meinhard von Gerkan, Volkwin Marg) verknüpft. Daher ist das Vorhaben eingebettet in eine Kooperation mit der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (beteiligt sind verschiedene Institute des Departments Architektur: IEX / IEB / IKON / GTAS / IBEA) und dem Bund Deutscher Architektinnen und Architekten. Durch die Einbindung der Gruppe junger angehender Architektinnen und Architekten in den partizipativen Entstehungsprozess können die Bedarfe einer jungen Kulturszene und Bürgerschaft besondere Berücksichtigung finden. Der Architekturpavillon soll damit als kreative Lösung zu einer Abfederung der Folgen des pandemischen Geschehens in der Braunschweiger Innenstadt beitragen. 

Vor diesem Hintergrund wird die Planung für einen Architekturpavillon in der Innenstadt Braunschweigs durch die EU als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie mit einer Summe von 45.000 Euro unterstützt (Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von kurzfristigen Maßnahmen gegen die Folgen der Corona-Pandemie in Innenstädten (Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“). 

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