Landwirtschaft von 1750 bis heute

Ursprünglich lebte die Bevölkerung vorwiegend von der Landwirtschaft. Es wurden Getreide und Hackfrüchte angebaut, Viehzucht mit teilweise Weidewirtschaft (Schafe) betrieben, um 1800 auch Flachs- und Zichorienanbau. In der Dorfbeschreibung von 1771 zählte der Ort 300 Einwohner. Es werden neun Ackerleute, zwei Halbspänner, sieben Großkotsassen, sieben Kleinkotsassen, dreizehn Brinksitzer und sieben Häuslinge gezählt.

Nachdem die Bauern auf "eigenem Land und eigener Scholle" und Abschaffung der Dreifelderwirtschaft und Neuaufteilung der Ackerflächen (Rezess) ihre Felder bewirtschafteten, entwickelte sich eine etwa zwei Jahrhunderte währende Struktur. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts profitierten die Bauern vom Anbau der Zuckerrübe mit Gründung einer eigenen Zuckerfabrik 1856.

Die Umstellung der Landwirtschaft in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts von Pferde- und menschlicher Muskelkraft auf Traktoren, Mähdrescher sowie Rübenerntemaschinen und die Abschaffung von Milchvieh- und Rinderzucht bewirkte die Stilllegung der kleinen bäuerlichen Betriebe. Durch Anschluss an die Braunschweiger Zucker AG stellte die Zuckerfabrik des Ortes nach der Kampagne 1959 den Betrieb ein.

Zuckerfabrik Broitzem Timmerlahstraße, 1957© Foto: Hans Steffens

Die Bautätigkeiten der ab 1965 entstehenden Weststadt auf Äckern Broitzemer Landwirte ließ deren Betriebe schrumpfen. Ein Landwirt verwendete die Einnahmen seiner Landverkäufe zur Gründung eines neuen Hofes im Landkreis Helmstedt. Wegen Auftragsmangel meldeten beide Schmieden und die Stellmacherei ihre Gewerbe ab.

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