Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten in Gliesmarode

Die in Gliesmarode anzutreffende denkmalswerte Bausubstanz ist nicht sehr ergiebig. Lediglich vier Objekte finden sich in der amtlichen Liste der Baudenkmale: Der Gliesmaroder Turm, das Wohngebäude Karl-Hintze-Weg 4, die Eisenbahnbrücke über die Wabe und das am Bahnhof Gliesmarode gelegene Stellwerk.

Kaffeegarten des Gliesmaroder Turms: Hochwasser 1956 und Hochwasser 2002

Der Gliesmaroder Turm wurde ursprünglich Anfang des 15. Jh. als Befestigungsturm der Brg. Landwehr gebaut (de berchfred to Glismerode). Mehrfach abgebrannt, veräußert und Mitte des 18. Jh. in seinem heutigen westlichen Teil wieder aufgebaut. In diesem Teil wird Bausubstanz aus dem Mittelalter und Rogenstein aus dem Nussberg vermutet. Die Geschichte fast aller Gliesmaroder Vereine ist eng mit dem Turm verknüpft.

Das Haus Karl-Hintze-Weg 4 hat zwar seine bäuerliche Nutzung als Wohnwirtschaftsgebäude längst verloren. Aber das niederdeutsche Fachwerkhaus mit Krüppelwalmdach und die schmiedeeiserne Einfriedung samt Torpfeilern aus dem 18. Jh. machen das Haus schützenswert.

Eisenbahnbrücke am Karl-Hintze-Weg 1997 und beim Hochwasser 2002

Die Eisenbahnbrücke über die Wabe am Karl-Hintze-Weg ist 1996 in die Grundliste aufgenommen. Es handelt sich um eine Halbkreisbogenbrücke in Kalksteinquadermauerwerk und gilt als Zeugnis der Technik- und Wirtschaftsgeschichte. Die Schuntertalbahn vom Bahnhof Nordstraße nach Gliesmarode Ost wurde im 1. Abschnitt von der Landeseisenbahn 1901 in Betrieb genommen. Später, 1902 bis 1904, erfolgte der Ausbau der Strecke nach Fallersleben.

Erst 1998 erfolgte die Denkmalbewertung des Stellwerks am Bahnhof Gliesmarode West. Das am Nussberg an der Strecke nach Isenbüttel-Gifhorn gelegene Stellwerk entstand zwischen 1910 und 1920. Im äußeren Erscheinungsbild gilt es als typisch für diese Zeit und kann durch die mechanische Ausstattung mit dem Hebelwerk und der Gewichtstechnik zum Bedienen der Seilzüge ein anschauliches Bild der Eisenbahntechnik früherer Tage bieten.

Bugenhagenkirche 1960 und 1990

Sehenswert ist die 1936 im Blickfang der Berliner Strasse gebaute Bugenhagenkirche. Sie überzeugt mit ihrer schlichten Architektur. Die Innenansichten der Kirche wandeln sich von 1961 bis 1986 durch Übernahme künstlerischer Elemente gründlich, ohne aber die Schlichtheit zu verlassen. So schufen die Professoren Kurt Edzard und Jürgen Weber von der HBK einen Taufstein mit dem Relief der Darstellung der Taufe Jesus, dem Altar und die Kanzel. Das 1986 geschaffene Kruzifix von Weber wurde in einem Abguss 1991 im Rahmen der Städtepartnerschaft Braunschweigs mit Magdeburg dem Magdeburger Dom und damit den Bürgern geschenkt.

Manfred Reese

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